Streich übt Selbstkritik: “Habe es einfach total falsch gemacht”

Streich übt Selbstkritik: “Habe es einfach total falsch gemacht”

Deutlich mit 1:4 verlor der SC Freiburg gegen RB Leipzig das viertletzte Bundesliga-Heimspiel unter Christian Streich. Der scheidende Coach übte anschließend Kritik – und zwar vor allem an sich selbst.

Zeigte sich nach dem 1:4 gegen Leipzig äußerst selbstkritisch: Freiburgs Coach Christian Streich.

Zeigte sich nach dem 1:4 gegen Leipzig äußerst selbstkritisch: Freiburgs Coach Christian Streich.

IMAGO/Steinsiek.ch

“Es war ein sehr gebrauchter Tag für uns aufgrund der ersten Halbzeit”, meinte Jochen Saier nach der Partie bei Sky. “Wir hatten uns viel vorgenommen und nach 60 Sekunden wird alles gefühlt über den Haufen geworfen”, spielte der Vorstand Sport der Breisgauer auf den sehr frühen Gegentreffer von Lois Openda an. “In Summe haben wir zu viele Fehler gemacht. Und nach zwei, drei Gegentoren ist man gefühlt chancenlos. Es war letztlich eine Kombination aus unseren eigenen Fehlern und dass wir den Elfmeter nicht gemacht haben”, ergänzte er.

Streich gibt sich selbst die Schuld

Der am Saisonende in Freiburg scheidende Coach Christian Streich, der nach Spielende ungeachtet des 1:4 von den SCF-Fans mit Sprechchören gefeiert worden war, suchte die Schuld am Ergebnis bei sich. “Der Hauptteil dieser Niederlage in dieser Form liegt bei mir. Und dann haben wir es natürlich auf dem Platz schlecht verteidigt, sodass wir dann hoffnungslos in Rückstand geraten”, meinte der 58-Jährige.

Ich habe personell und taktisch – mit meinen Kollegen, aber ich bin verantwortlich – die vollständig falsche Herangehensweise gewählt.

Christian Streich

Konkret meinte Streich zu seinen Fehlern: “Ich habe personell und taktisch – mit meinen Kollegen, aber ich bin verantwortlich – die vollständig falsche Herangehensweise gewählt”, sagte der Coach. “In erster Linie sollte ich weniger die Spieler kritisieren. Ich habe es einfach total falsch gemacht.”

Saier: “Ein bisschen ein Schneckenrennen”

Lucas Höler, der den Handelfmeter zum möglichen 1:2 Ende der ersten Spielhälfte mit einem Schuss an die Unterkante der Querlatte liegen gelassen und sich obendrein in der Samstagspartie gegen die Sachsen seine fünfte Gelbe Karte der Saison eingehandelt hatte, drehte indes den Spieß um: “Es war ein gebrauchter Tag, das tut uns leid. Wir können uns nur entschuldigen bei den Fans – aber auch beim Trainerteam.”

Statt zu hadern oder sich übermäßig zu ärgern, lobte derweil Saier lieber die eigenen Fans für ihre Reaktionen nach der Niederlage und ihre Unterstützung für Streich – und blickte zudem ein wenig voraus auf die Schlussphase in der Bundesliga, in der der SCF noch immer ein wenig auf die Europa-League-Plätze schielt: “Es ist ein bisschen ein Schneckenrennen hinter den Champions-League-Plätzen. Aber wenn wir es schaffen, da dabeizubleiben, dann haben wir auch in diesem Jahr wieder etwas erreicht.”