Schultz’ glückliches Händchen: Kölns Joker schlagen Bochum dramatisch

Schultz’ glückliches Händchen: Kölns Joker schlagen Bochum dramatisch

Der 1. FC Köln hat dank einer dramatischen Schlussphase einen immens wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Zwei Joker drehten die Partie in der Nachspielzeit und sorgten für Frust in Bochum.

Traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Steffen Tigges.

Traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Steffen Tigges.

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Kölns Trainer Timo Schultz war mit seinem Effzeh zum Siegen verdammt, nahm nach dem 1:1 in Augsburg drei Änderungen in der Startelf vor: Finkgräfe, Martel und Maina ersetzten Paqarada, Huseinbasic und Alidou. Bochums Coach Thomas Letsch ließ gegenüber dem 2:2 gegen Darmstadt derweil nur zweimal rotieren, setzte aber auf einen Doppelsturm. Broschinski bekam neben Hofmann die Chance und verdrängte Antwi-Adjei, zudem startete Bero für Asano.

Den etwas besseren Start ins Spiel erwischte der Effzeh, Riemann musste den ersten Abschluss des Spiels parieren – Maina probierte es aus spitzem Winkel (13.). Kurz darauf wäre Bochums Schlussmann wohl chancenlos gewesen, Adamyan köpfte nach einer Flanke von Kainz knapp über die Latte (14.). Köln konnte die mutige Anfangsphase nicht in einen Treffer ummünzen, anschließend arbeitete sich Bochum in die Partie.

Bundesliga – 28. Spieltag

Der VfL kam immer wieder zu Standardsituationen, oft fehlte es diesen aber an Genauigkeit. In Minute 22 fand Stöger mit einer Ecke aber Losilla, dessen Volley verfehlte das linke Eck nur knapp. Das, und ein Kopfball von Masovic (31.), waren die einzige gefährliche Offensivaktionen der Gäste, die kurz vor Pausenpfiff beinahe in Rückstand gerieten – Bernardo fälschte Martels Schuss gerade noch ab (45.+1).

Der erste Durchgang war sehr umkämpft, endete torlos. Auch nach Wiederanpfiff gestaltete sich das Geschehen ausgeglichen, ehe Bochum eiskalt zuschlug: Stöger schickte Broschinski in die Tiefe, dessen Querpass verwertete Passlack am zweiten Pfosten zur Führung (53.). Köln wollte direkt antworten, doch Maina schoss aus 14 Metern knapp über die Latte (56.).

Dem Effzeh fiel das eigene Offensivspiel in der Folge aber weiter schwer, Bochum hatte selten Mühe, die Angriffe der Hausherren zu verteidigen. Erst mit den Einwechselungen von Alidou und Waldschmidt wurde Köln wieder gefährlich, Ersterer scheiterte mit einem abgefälschten Schuss am rechten Pfosten (69.).

Schultz wechselt den Sieg ein

Bochum, von Letsch mittlerweile sehr defensiv eingestellt, ließ dennoch wenig zu, hatte durch Losillas Kunstschuss sogar noch die Chance aufs 3:1 (83.). Kurz darauf wechselte Schultz Tigges sowie Schmitz ein – was sich als richtiger Schachzug erweisen sollte (84.). Köln glaubte bis zum Schluss an sich, Riemann musste einen Schuss von Waldschmidt über die Latte lenken (85.). In der ersten Minute der Nachspielzeit war Bochums Keeper dann aber machtlos, Kölns neunte Ecke führte zum Ausgleich – Tigges traf auf Vorarbeit von Kainz.

Doch damit noch nicht genug, der Effzeh warf weiter alles nach vorne – und drehte die Partie noch komplett auf die eigene Seite. Schmitz hatte vor dem Strafraum zu viel Platz, seine präzise Flanke verwertete Waldschmidt aus fünf Metern zum vielumjubelten Sieg (90.+2).

Bochum gab den sichergeglaubten Dreier dramatisch aus der Hand und befindet sich spätestens jetzt wieder mitten im Abstiegskampf. Auch, weil parallel Mainz 05 gegen Darmstadt mit 4:0 gewann. Am FSV bleibt Köln durch den Dreier dran, das rettende Ufer – Bochum – ist nur noch vier Punkte entfernt. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) muss der Effzeh jedoch zum FC Bayern. Bochum empfängt zur gleichen Zeit FCB-Bezwinger Heidenheim.