Dynamo bringt Morddrohung gegen Kutschke zur Anzeige

Dynamo bringt Morddrohung gegen Kutschke zur Anzeige

Seit es bei der SG Dynamo Dresden sportlich nicht mehr läuft, herrscht im Umfeld Unruhe. Diese hat nach Vereinsangaben nun ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr hinnehmbar ist.

Ziel von Anfeindungen: Dynamos Stefan Kutschke.

Ziel von Anfeindungen: Dynamos Stefan Kutschke.

picture alliance/dpa

Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Saarbrücken (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zeigte Trainer Markus Anfang sogar noch Verständnis für die aufkommende Kritik nach den zuletzt ausbleibenden Erfolgserlebnissen. “Ich glaube, aufgrund unserer Hinrunde dachten viele, dass wir das auch in die Rückrunde mitnehmen, aber da haben wir aktuell leider Ergebnisprobleme”, sagte der 49-Jährige und meinte: “Dass Unmut und Kritik kommen, ist ganz normal. Damit müssen wir auch umgehen. Kritik muss man sich absolut gefallen lassen.”

Brief mit “Warnungen bis hin zum Mord”

Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dieser soll im Fall von Stefan Kutschke deutlich überschritten worden sein. Zusätzlich zu der Pressekonferenz am Freitagnachmittag sah sich die SGD deshalb gezwungen, darüber zu informieren, dass der Mannschaftskapitän massive Anfeindungen und Drohungen erhalten habe. Kutschke sowie dessen Familienmitglieder sollen demnach in einem Schreiben “extreme Anfeindungen” zugestellt bekommen haben und darüber hinaus mit “Warnungen bis hin zum Mord konfrontiert” worden sein.

David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation der SGD, wurde im Statement des Vereins deutlich: “Alle Mitarbeiter, egal ob Spieler, Trainer oder in der Geschäftsstelle, genießen unsere volle Unterstützung. Wir als Sportgemeinschaft sind für Kritik jederzeit offen. Dabei gilt es allerdings, gewisse Grenzen einzuhalten. Diese wurden im Fall von Stefan Kutschke deutlich überschritten und sind für uns in keiner Weise hinnehmbar. Wir verurteilen ein solches Vorgehen aufs Schärfste und werden darauf in aller Härte reagieren.”

Dies ist in Form einer polizeilichen Anzeige bereits geschehen. Der eingegangene Brief sei fortan Teil der Ermittlungen.

“Absolutes Unverständnis” bei der SGD

Bereits zuletzt sei es auf zahlreichen Social-Media-Plattformen zu deutlichen Anfeindungen gegen Kutschke und weitere Vereinsmitglieder gekommen. “Die SGD reagiert auf sämtliche Äußerungen dieser Art mit absolutem Unverständnis”, teilte Dynamo mit .”Wie im Leitbild verankert, liegt die Urkraft der Sportgemeinschaft im Zusammenhalt. Wir agieren respektvoll, menschlich und fair!”

Dynamo konnte seit dem Jahreswechsel nur dreimal gewinnen und musste jüngst Platz 3 an Konkurrent Preußen Münster abtreten. Kutschke ist mit elf Toren in 30 Spielen Dresdens Toptorjäger. Der 35-Jährige wurde in Dresden geboren und kehrte nach diversen Stationen in Deutschland im Sommer 2022 endgültig wieder nach Elbflorenz zurück.