ManCity beißt sich die Zähne aus: Was Arsenal nun mit Gladbach gemein hat

ManCity beißt sich die Zähne aus: Was Arsenal nun mit Gladbach gemein hat

Nach 47 Spielen endete am Ostersonntag eine Rekordserie von Manchester City. Das hatte in erster Linie mit der starken Defensivarbeit von Arsenal zu tun, was auch City-Coach Pep Guardiola anerkennen musste.

Wo ist das Lücke im Arsenal-Bollwerk? Pep Guardiolas Manchester City fand am Ostersonntag keine Antworten.

Wo ist das Lücke im Arsenal-Bollwerk? Pep Guardiolas Manchester City fand am Ostersonntag keine Antworten.

IMAGO/Shutterstock

Der Fußball bringt manchmal kuriose Parallelen hervor. Das neueste Beispiel? Dem FC Arsenal gelang am Ostersonntag ein Kunststück, das zuvor nur Crystal Palace, Manchester United und Borussia Mönchengladbach von sich behaupten konnten.

Was ausgerechnet dieses Quartett verbindet, hat in gewisser Weise mit dem Leiden des Pep Guardiola zu tun. Arsenal avancierte laut The Athletic mit dem 0:0 im Topspiel gegen ManCity erst zum vierten Team, das sowohl in Hin- als auch Rückspiel einer Saison gegen ein von Guardiola geführtes Team die Null hielt. Den Fohlen war dies in der Saison 2014/15 gegen Guardiolas Bayern gelungen, dem Stadtrivalen United in der Spielzeit 2020/21 gegen City und Crystal Palace 2021/22 ebenfalls bei den zwei Saisonduellen mit den Skyblues.

Das Titelrennen in der Premier League

Man muss sogar bis zu einer 0:2-Niederlage gegen Crystal Palace im Oktober 2021 zurückgehen, um ein City-Heimspiel in der Premier League zu finden, in dem Manchester keinen eigenen Treffer verbuchte. 47 Liga-Heimspiele waren seither vergangen, in denen der amtierende Triple-Sieger jeweils mindestens einmal getroffen hatte (Klubrekord). Dann kam Arsenal und parkte den Mannschaftsbus vorm eigenen Kasten.

Guardiolas Lacher und Guardiolas Lob

Auf die Frage auf der anschließenden Pressekonferenz, wie man denn ein tiefstehendes Team, wie es die Gunners an diesem Nachmittag gewesen waren, überwinden könne, reagierte Guardiola zunächst mit Galgenhumor: “Einen umbringen. Dann müssen sie mit neun Mann (Feldspielern; Anm. d. Red.) spielen.”

Dann aber wurde der City-Coach ernst und sprach dem Gegner ein großes Lob aus. Arsenal habe “sehr gut” verteidigt. “Wenn Teams so verteidigen, ist es sehr schwer. Sie haben sehr tief verteidigt und das gut gemacht. Sie haben Top-Spieler in der Defensive, standen perfekt kompakt.” Ein Lösungsansatz sei: “Geduldig sein und den richtigen, präzisen Pass finden.”

Das war ManCity allerdings zu selten gelungen. 72 Prozent Ballbesitz hatten die Hausherren vorzuweisen – allerdings nur einen Schuss, der wirklich aufs Tor gekommen war. Die Innenverteidigung der Londoner um Gabriel und William Saliba (Martin Ödegaard: “Ein brillanter Spieler und eine brillante Leistung”) lieferte eine starke Performance ab, hatte auch Erling Haaland weitestgehend im Griff.

Arsenal: Defensiv “herausragend, beim Kontern fehlt die Kraft”

Letztlich hatte Arsenal-Coach Mikel Arteta mit seiner gewählten Taktik das Schachspiel gegen seinen ehemaligen Lehrmeister an der Seitenlinie der Skyblues gewonnen. Begeisternden Fußball hatten die Londoner im Topspiel nicht gezeigt, aber darum war es dem Spanier natürlich nicht gegangen: “Du willst das Spiel gewinnen. Also bereitest du dich vor, um zu gewinnen. Wenn du nicht gewinnen kannst, sorge dafür, dass du einen Punkt holst. Das haben wir getan.”

Im Anschluss spielte er auch auf die bittere 1:4 Pleite im Etihad in der Rückrunde der vergangenen Saison an. “Als wir vor elf Monaten hier waren, war die Geschichte eine ganz andere.” Heute habe sein Team ein “hartes Match” geliefert, gegen einen “sehr fordernden Gegner”. Und: “Defensiv waren wir herausragend.”

Hier kein Tor zu kassieren, ist sehr schwierig.

Kai Havertz

Nur wie seine Mannschaft die Konter ausspielte, damit war Arteta nicht ganz glücklich. In der Schlussphase hatte Arsenal in diesen Situationen einiges liegen lassen. Kai Havertz merkte bei Sky an, dass den Gunners da vielleicht auch ein wenig die Kraft gefehlt habe. Dennoch: “Wir können froh sein über den Punkt. Hier kein Tor zu kassieren, ist sehr schwierig.”

Ein Punkt, der vor allem dem FC Liverpool hilft. Da die Reds am Nachmittag gegen Brighton & Hove Albion gewonnen hatten (2:1), positionierte sich das Team von Jürgen Klopp nun mit zwei Punkten vor Arsenal als Tabellenführer – und Titelfavorit, geht es nach Guardiola. “Der Erste ist immer der Favorit, dann kommt Arsenal, dann wir”, meinte der 53-Jährige. “Es liegt nicht in unserer Hand.”

Spannend bleibt es aber trotzdem an der Spitze der Premier League. Nur drei Punkte trennen die ersten drei Teams – und das bei noch neun ausstehenden Spielen für das Führungstrio.