Bayers Serie hält: Rolfes lobt “unglaubliche Moral”

Bayers Serie hält: Rolfes lobt “unglaubliche Moral”

Erneut gewinnt Leverkusen durch zwei späte Tore. Geschäftsführer Simon Rolfes lobt nach dem 2:1 gegen Hoffenheim die große Widerstandskraft des Tabellenführers, der einen perfekten Spieltag feiern darf.

Ihm gefällt, wie es für Bayer 04 derzeit läuft: Simon Rolfes.

Ihm gefällt, wie es für Bayer 04 derzeit läuft: Simon Rolfes.

Bayer 04 Leverkusen via Getty Images

Dass es ein perfekter Spieltag für die Werkself würde, war Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes natürlich noch nicht bewusst, als er am frühen Samstagabend vor die Mikrofone trat. Das Heimspiel des FC Bayern stand schließlich noch aus, nach der 0:2-Niederlage der Münchner gegen den BVB ist es allerdings amtlich: Nun besitzt Bayer bereits 13 Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten. Es scheint demnach nur noch eine Frage von wenigen Wochen zu sein, ehe Leverkusen tatsächlich die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte feiern darf.

Gewiss, daran hat einerseits die strauchelnde Konkurrenz ihre Aktien. Andererseits und vor allem aber ist Bayer selbst dafür verantwortlich. Inzwischen ist die Werkself 39 Pflichtspiele unbesiegt, sie siegt und siegt. Und beweist in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder, nicht nur über Spielkunst, sondern auch über außerordentlich viel Widerstandskraft zu verfügen.

Leverkusen kommt gegen Hoffenheim zu 34 Torschüssen

Beim 2:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim erzielte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso erneut zwei ganz späte Treffer – ähnlich wie schon gegen Qarabag Agdam im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinals, als Patrik Schick das 2:2 und 3:2 in der Nachspielzeit geschossen hatte. Rolfes hob also die “unglaubliche Moral” der Werkself hervor. “Es war klar, dass es eine längere Nachspielzeit geben würde. Wenn es mal passieren sollte, dass der Ball nicht reingehen will, dann wäre es so. Wir probieren es aber bis zum Schluss, mit jeder Aktion.” Das zeichne Bayer “auf eine unglaubliche Art und Weise aus”.

Robert Andrich (88.) und Patrik Schick (90.+1) ließen den Spitzenreiter letztlich jubeln – damit belohnte sich die Werkself für ihren neuerlichen Kraftakt, an dessen Ende sie 34 Torschüsse (!) gesammelt hatte. Insbesondere nach der Pause kamen Florian Wirtz und Co. zu immer mehr Abschlusssituationen, rannten an und schnürten die TSG ein.

Bayer glaubt bis zum Ende an den Sieg

Die Chancenanzahl habe immer zugenommen, sagte Rolfes. “Wie gegen Qarabag hat man auch bei den Hoffenheimern gemerkt, dass sie vorher unheimlich viel investiert hatten, um die Räume zuzulaufen.” Und in der Tat: Zum einen ließ die Kraft und die Konzentration der TSG nach, zum anderen nahm Bayers Wucht zu. Wirtz (55.), Jeremie Frimpong (63.), Alejandro Grimaldo (68., 70.), Schick (76., 82.), Amine Adli (76.), Andrich (76.), Borja Igelsias (87.) – sie alle besaßen schon gute bis sehr gute Möglichkeiten, scheiterten aber an sich, dem Querbalken oder dem guten TSG-Keeper Oliver Baumann. So brauchte die Werkself die zwei ganz späten Treffer.

Ob er nach Borja Iglesias’ Lattenschuss noch an den Umschwung geglaubt habe? “Klar, in diesem Moment denkst du, dass wir heute Pech haben”, erklärte Siegtorschütze Schick. Aber: “Wir wissen, dass wir es immer schaffen können.” Das hat die Werkself in den vergangenen Wochen und Monaten bewiesen. Die Meisterschaft rückt immer näher.

Leon Elspaß