Gwinn: “Ich bin dankbar, dass ich etwas zurückgeben kann”

Gwinn: “Ich bin dankbar, dass ich etwas zurückgeben kann”

Giulia Gwinn zählt beim FC Bayern und in der Nationalelf zum Stammpersonal. Eine Selbstverständlichkeit ist das nach zwei schweren Verletzungen nicht. Umso dankbarer ist sie, ihrem Verein etwas zurückgeben zu können.

Giulia Gwinn hat eine hohe Identifikation mit dem FC Bayern.

Giulia Gwinn hat eine hohe Identifikation mit dem FC Bayern.

Getty Images

Zwei Kreuzbandrisse konnten sie nicht stoppen. Giulia Gwinn zählt weltweit zu den besten Rechtsverteidigerinnen. Die Nationalspielerin von Bayern München besticht durch eine gute Übersicht, eine gute Physis, Zweikampf- und Nervenstärke. “Eine wirklich komplette Spielerin gibt es nicht. Mein Kopfballspiel kann ich noch verbessern, auch in Eins-zu-eins-Situationen kann ich noch besser werden”, verrät die 24-Jährige im Interview mit dem kicker.

Probleme mit ihren Knien? “Habe ich Gott sei dank nicht”, erzählt sie und weiß, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Im September 2020 und im Oktober 2022 hatte sie sich ein Kreuzband gerissen. Die Zwangspausen danach waren entsprechend den schweren Verletzungen sehr lang. Aber Gwinn kämpfte sich zweimal beeindruckend zurück, zählt im Verein und in der Nationalmannschaft zum Stammpersonal. “Wenn man täglich auf dem Platz steht, vergisst man manchmal auch, wie schön es ist, dass man das Hobby zum Beruf machen durfte. Und wenn man zweimal ein Jahr raus war, dann spürt man, wie schlimm es ist, wenn man das auf einmal nicht mehr hat”, berichtet sie.

Am Samstag (17.45 Uhr, live in der ARD) tritt Giulia Gwinn mit dem FC Bayern zum Bundesliga-Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg an. Vier Punkte Vorsprung hat der amtierende Meister aus München vor dem größten Konkurrenten, der zuletzt mit 1:2 in Hoffenheim unterlag. Sollte der FC Bayern in Wolfsburg gewinnen, wäre das bei dann noch sechs ausstehenden Spieltagen mehr als eine Vorentscheidung im Titelrennen. “Es wären Big Points, wir hätten ein super Polster. Ausruhen dürften wir uns darauf aber nicht”, mahnt Gwinn.

In dieser Saison haben die Münchnerinnen noch keine Niederlage kassieren müssen. “Wir hatten vor der Winterpause eine Phase, in der es nicht so prickelnd lief. Gut getan hat uns das Trainingslager in Spanien im Januar, weil wir da wir viel miteinander gesprochen haben und unser Teamspirit wieder so richtig auflebte. Und seitdem haben wir fast alle Spiele souverän gewonnen. Wir haben momentan ein gesundes Selbstvertrauen, das uns hoffentlich durch den Rest der Saison trägt”, freut sich Gwinn über den Lauf des FC Bayern, für den sie seit 2019 spielt. “Mein Herzensverein war immer Bayern München, auch schon als Kind. Ich bin total von dem Klub überzeugt und fühle mich sehr wohl. Und ich bin dankbar, dass ich dem Verein nach den zwei langen Verletzungen etwas zurückgeben kann”, sagt Gwinn. Mehr Identifikation geht nicht.

Was Giulia Gwinn über die Nationalmannschaft denkt, was sie vom zukünftigen Bundestrainer Christian Wück hält und welche großen Träume sie in ihrer Fußballkarriere noch hat, verrät sie in der Donnerstag-Ausgabe des kicker – ab 22 Uhr hier auch als eMagazine.

Gunnar Meggers