Schmerzgrenze bei Schick? Völler: “Die hätten wir gehabt, wenn…”

In Hoffenheim war Patrik Schick mal wieder der herausragende Akteur. Die Tore des Leverkusener Mittelstürmers wecken natürlich Begehrlichkeiten. Während die Klub-Bosse einen Verkauf im Sommer definitiv ausschließen, geben Schick und dessen Berater keine Garantie für einen Verbleib des 26-Jährigen ab.

Leverkusens Topstürmer Patrik Schick weckt Begehrlichkeiten.

Leverkusens Topstürmer Patrik Schick weckt Begehrlichkeiten.

IMAGO/Jan Huebner

Der 4:2-Erfolg in Sinsheim und die damit sichere Qualifikation für die Champions League sorgte bei den Verantwortlichen von Bayer 04 für große Erleichterung. Nachdem der Werksklub in den zwei vorangegangenen Spielzeiten an diesem Ziel gescheitert war, gab Sportdirektor Simon Rolfes zu: “Wir mussten in diesem Jahr einfach in die Champions League.”

Schick avanciert mal wieder zum Matchwinner

Aus sportlichen und finanziellen Gründen. Sportlich, um weiter für Toptalente einer der attraktivsten Anlaufstationen zu sein und im Werben um hochkarätige Verstärkungen mit der Teilnahme an der Königsklasse ein entscheidendes Argument auf seiner Seite zu haben. Wirtschaftlich, weil die vom Klub in etwa veranschlagten Mehreinnahmen in Höhe von 25 Millionen Euro in der Champions League gegenüber der Europa League durchaus gravierende Bedeutung besitzen, wie Rudi Völler an Torjäger Patrik Schick erklärt, der in Sinsheim mit zwei Treffern und einem Assist mal wieder der Matchwinner war.

Der tschechische Nationalspieler hat sich in dieser Saison mit nun insgesamt 24 Treffern in 26 Bundesligaeinsätzen zu einer der heißesten Stürmer-Aktien in Europa entwickelt. Und Bayer möchte den 26-Jährige natürlich halten. “Wir sind ein Klub, bei dem es eine Schmerzgrenze gibt, aber die kann ich mir im Moment bei Patrik nicht vorstellen”, erklärt Völler gegenüber dem kicker, fügt aber an: “Die hätten wir gehabt, wenn wir die Champions League nicht erreicht hätten. Das war auch bei Kai Havertz so, den wir dann (2020 zum FC Chelsea, Anm. d. Red.) verkaufen mussten. Das müssen wir jetzt bei Patrik nicht.”

Schick: “Wir werden darüber sprechen”

Jüngst hatten schon Rolfes und auch Völlers Geschäftsführer-Kollege Fernando Carro betont, dass Schick den Klub in diesem Sommer definitiv nicht verlassen werde. Interessenten könnten sich die Anrufe bei den Bossen getrost sparen. Wohingegen Schick nach seiner Topleistung in Sinsheim seine Zukunft offenließ. “Wir werden darüber sprechen. Schauen wir mal”, erklärte er zu den Aussagen von Carro und Rolfes.

Beste Werbung bereits bei der EURO im Sommer 2021

Dass Begehrlichkeiten bestehen, ist nur natürlich. “Die Quote, die er jetzt hat, ist sensationell”, schwärmt Völler. Zudem hat sich Linksfuß Schick spätestens bei der EURO im Sommer 2021 mit seinen fünf Treffern für die Top-Klubs interessant gemacht. Einzig der portugiesische Megastar Cristiano Ronaldo war damals mit ebenfalls fünf Treffern auf eine genauso gute Ausbeute gekommen wie Schick.

So wie Schick möchte auch sein Berater Pavel Paska keine Garantie abgeben, dass der Stürmer in Leverkusen bleibt. “Er hat einen Vertrag bis 2025. Mehr brauche ich über das Thema nicht zu reden”, sagt Paska nur.  Die Aussage, dass Schick definitiv bleibt, möchte er aber auch auf Nachfrage nicht treffen.

Völler: “Es gibt keinen Grund, einen unserer Topspieler abzugeben”

Dennoch sollte Bayer zuversichtlich sein können, dass der Angreifer bleibt. Hatte dieser doch im Winter grundsätzlich versichert, einen Transfer nicht erzwingen zu wollen, wenn Bayer 04 dagegen sei. Diese Position ist nicht nur im Fall Schick gegeben. So erklärt Völler, dass man die Mannschaft zusammenhalten möchte, und betont: “Es gibt keinen Grund, einen unserer Topspieler abzugeben.” Dieses Ziel zu erreichen, wäre ein nächster großer Erfolg.

Stephan von Nocks