Lieberknecht: “Viele kennen die erste Liga nur aus dem Fernsehen”

Darmstadt 98 hielt dem Druck nicht stand und hatte bei der Niederlage in Düsseldorf (1:2) mit den eigenen Nerven zu kämpfen.

Torsten Lieberknecht musste einige seiner Spieler nach dem Abpfiff trösten.

Torsten Lieberknecht musste einige seiner Spieler nach dem Abpfiff trösten.

IMAGO/Revierfoto

Nach dem Erfolg auf St. Pauli (2:1) und dem Kantersieg gegen Aue (6:0) hatte Darmstadt eine gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen – diese wurde in den Anfangsminuten beim 1:2 in Düsseldorf aber zur Belastung: “Meine Jungs haben zu Beginn der Partie heute ein bisschen mit den Nerven zu kämpfen gehabt”, gab auch Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht zu. Resultat dieser Nervosität war ein 0:2 Rückstand nach zehn Minuten, dem die Hessen das ganze Spiel vergeblich nachliefen.

Lieberknecht muss viel Aufbauarbeit leisten

Wie groß der Traum vom Aufstieg ist, spiegelte sich nach dem Schlusspfiff in den Gesichtern einiger Spieler wider. “Viele Jungs haben geweint, weil viele von ihnen haben die erste Liga eben nur aus dem Fernsehen gesehen”, so 48-Jährige, der in der kommenden Woche mächtig Aufbauarbeit leisten muss, auf der Pressekonferenz. Bei der Analyse der Partie werden die Darmstädter vor allem aus der zweiten Hälfte Motivation schöpfen.

Kapitän Fabian Holland, der den Bundesliga-Aufstieg 2015 bereits im Lilien-Trikot miterlebte, ging kurz nach dem Abpfiff mit einem guten Beispiel voran und richtete seinen Blick auf das kommende Spiel gegen den SC Paderborn. Die Unterstützung der Fans gebe ihm “direkt wieder Kraft” für den letzten Spieltag. Im Heimspiel werden die Darmstädter wieder mit “vollem Herz und Leidenschaft” auftreten.

Doch selbst ein Sieg gegen die Ostwestfalen könnte im schlimmsten Fall zu wenig sein. Falls Schalke aus den zwei verbleibenden Partien zwei Punkte holt, Bremen vier und der HSV sechs, bräuchten die Lilien am letzten Spieltag schon einen sehr hohen Sieg, um den Rothosen im Aufstiegsrennen noch Paroli bieten zu können.

Wenn man den Fußball liebt und vielleicht nicht Fan von den ganz Großen ist, drückt man uns die Daumen.

Torsten Lieberknecht

Für Lieberknecht ist mit Blick auf die direkte Konkurrenz allerdings klar, wer die Sympathien aus fast ganz Deutschland haben sollte: “Wenn man den Fußball liebt und vielleicht nicht Fan von den ganz Großen ist, drückt man uns die Daumen”, erläuterte Darmstadts Trainer, der aber auch wusste, dass er damit auf “wahnsinnig viele taube Ohren” traf.