Hasenhüttls Talente-Casting: “Es kann sein, dass man sie auf dem Platz sieht”

Talente-Casting beim VfL Wolfsburg: Trainer Ralph Hasenhüttl erwägt, dem VfL-Nachwuchs in den letzten zwei Saisonspielen Einsatzminuten zu geben. Er selbst hat früher beim FC Bayern noch mit zwei großen Talenten zusammengespielt.

Wolfsburger Talente: Dzenan Pejcinovic (links) und Bennit Bröger (Mitte) erhalten womöglich Einsatzminuten.

Wolfsburger Talente: Dzenan Pejcinovic (links) und Bennit Bröger (Mitte) erhalten womöglich Einsatzminuten.

IMAGO/Zink

Wenn Ralph Hasenhüttl an den Abschluss seiner Karriere denkt, dann kommen ihm große Namen in den Sinn. Philipp Lahm etwa. Oder Bastian Schweinsteiger. Beim FC Bayern München II machte der heutige Wolfsburger Trainer von 2002 bis 2004 die letzten Schritte seiner aktiven Karriere, die späteren Weltmeister von 2014 legten damals gerade los beim Rekordmeister. “Es war eine lehrreiche Zeit”, erinnert sich Hasenhüttl, “es war interessant zu sehen, was sie damals schon konnten und wie sie sich zu Weltklassespielern entwickelt haben.” Vor dem Wolfsburger Gastspiel am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Bayern stehen nun auch Wolfsburger Talente im Blickpunkt.

In den vergangenen Wochen, als es um den Klassenerhalt ging, blieb für sie kein Platz. Im Abstiegskampf setzte Hasenhüttl auf die Profierfahrung seines Kaders, nun aber “können wir mutig und befreit spielen”. Und mit den Talenten aus der eigenen Akademie? “Es kann sein, dass man sie auf dem Platz sieht”, kündigt der 56-Jährige an, es sei “eine gute Möglichkeit, dem einen oder anderen noch mal ein paar Minuten zu geben”.

Torjäger Pejcinovic erzielte 28 Tore in 18 Spielen

Dem einen oder anderen. Gemeint sind vor allem drei U-19-Spieler, die schon voll integriert sind in das Profitraining. Allen voran Torjäger Dzenan Pejcinovic, der die Torjägerliste in der U-19-Bundesliga mit 28 Treffern in 18 Spielen deutlich anführt. Der 19-Jährige kam in dieser Saison unter Ex-Trainer Niko Kovac schon zu drei Kurzeinsätzen, wartet seither aber auf seine Chance. Am Mittwoch traf der U-19-Nationalspieler im NFV-Pokalfinale für die Wolfsburger A-Junioren gegen den SV Meppen (5:0), musste jedoch anschließend mit einer Fußverletzung, die offenbar nicht schlimmer ist, ausgewechselt werden.

Amoako könnte vom Fehlen von Svanberg und Vranckx profitieren

Angeschlagen am Sprunggelenk war zuletzt auch Kofi Amoako, mittlerweile ist der defenive Mittelfeldspieler aber ins Training zurückgekehrt. Der U-19-Kapitän feierte in dieser Saison am 15. Spieltag (1:0 in Darmstadt) sein Bundesligadebüt, kam kurze Zeit später auch noch mal in Heidenheim (1:1) zum Einsatz. Und könnte von Verletzungsproblemen im zentralen Mittelfeld profitieren. Mattias Svanberg, der erfolgreich an der Schulter operiert wurde, fällt ebenso aus wie Aster Vranckx, den Wadenprobleme plagen. Hasenhüttl: “Ich hätte kein Problem damit, Kofi mal reinzuwerfen.“

Schon früh schwärmte Hasenhüttel von Talent Bröger

Der dritte im Bunde der Youngster ist Bennit Bröger. Schon vor seinem ersten Spiel als VfL-Trainer hatte Hasenhüttel vom offensiven Mittelfeldmann geschwärmt, zum Einsatz kam er bislang aber nicht. Und dennoch hat der 17-Jährige unter dem Österreicher einen großen Schritt gemacht, ist mit dabei im Profitraining. Und nun auch gegen die Bayern oder am letzten Spieltag gegen Mainz? “Es ist eine super Gelegenheit”, sagt Hasenhüttl, “um zu beweisen, wie weit wir in unserer Entwicklung schon sind.” Das gilt für sein Team wie auch für den eigenen Nachwuchs.

Thomas Hiete