“Perfekte Kombination” – Bochum holt de Wit aus Alkmaar

Der VfL Bochum hat ein weiteres Mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und sich die Dienste von Dani de Wit gesichert.

Der 26-jährige Dani de Wit kommt vom niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar und kostet den VfL Bochum keine Ablösesumme, da sein Vertrag in Alkmaar zum 1. Juli 2024 ausgelaufen ist. Ein ähnlicher Coup ist dem Revierklub bereits bei der Verpflichtung von Ibrahima Sissoko vom französischen Erstligisten Racing Straßburg gelungen, für den ebenfalls kein Geld Richtung Straßburg fließen musste.

Am Mittwochabend unterschrieb der Mittelfeldmann beim VfL einen Vertrag über vier Jahre bis Juni 2028. “Dani hat in Alkmaar in den vergangenen Jahren sowohl in der Eredivisie als auch in den internationalen Pokalwettbewerben zu den absoluten Leistungsträgern gehört”, wird VfL-Sportdirektor Marc Lettau auf der Klub-Website zitiert. “Er ist eine Führungspersönlichkeit, die unser Offensivspiel bereichern wird. Dani sucht den Torabschluss, ist darüber hinaus zweikampfstark und auch im Kopfballspiel präsent.”

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Offensivstarker Mittelfeldmann für Bochum

Mit de Wit bekommen die Bochumer einen offensivstarken Mittelfeldspieler, der in der abgelaufenen Spielzeit der Eredivisie in 32 Partien zehn Treffer erzielen konnte und drei weitere vorbereitete. De Wit wurde bei Ajax Amsterdam ausgebildet, seit Sommer 2019 spielte er für Alkmaar.

Internationale Konkurrenz ausgestochen

An einer Verpflichtung de Wits sollen auch andere Vereine interessiert gewesen sein. So soll aus der italienischen Serie A US Lecce um de Wit gebuhlt haben, zudem soll es auch Anfragen von Klubs aus der Premier League gegeben haben. Das Rennen hat nun aber der VfL für sich entschieden, obwohl die Konkurrenten wohl größeren finanziellen Spielraum hatten. Allerdings hat Bochum bereits frühzeitig Kontakt zu de Wit aufgenommen, den zudem möglicherweise genau der Wechsel in die Bundesliga und zu einem solide geführten Klub wie dem VfL Bochum reizt.

De Wit, der der fünfte externe Neuzugang der Bochumer für die Saison 2024/25 ist, kann es kaum erwarten, für seinen neuen Klub loszulegen: “Für mich ist das die perfekte Kombination: Die Hingabe von den Rängen und die harte Arbeit auf dem Platz. Dafür bin ich hier, dafür stehe ich”, sagte der 26-Jährige. “Ich freue mich sehr darauf, das VfL-Trikot zu tragen. Die Bundesliga war schon immer ein Traum, für mich eine der Top-Ligen. Das ist das Level, auf dem ich mich zukünftig beweisen möchte.”

Trotz Mini-Budget: Bochums Hoffnung auf de Wit

Mit der Verpflichtung von Ibrahima Sissoko hat der VfL für ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesorgt. In den nächsten Tagen erwartet der Klub überdies Klarheit bei zwei Kandidaten.

Torgefährlicher Achter - und auf dem Zettel des VfL Bochum: Dani de Wit.

Torgefährlicher Achter – und auf dem Zettel des VfL Bochum: Dani de Wit.

IMAGO/BSR Agency

Die Nachricht kam am Freitag nicht ganz unerwartet: Keven Schlotterbeck hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Der Innenverteidiger des SC Freiburg schließt sich dem FC Augsburg an. Es lag allerdings auf der Hand, dass der VfL im Kampf um den Innenverteidiger chancenlos ist.

Zwar entwickelte sich Schlotterbeck in seinen eineinhalb Jahren im Revier prächtig, hegt offensichtlich auch eine gewisse Sympathie für den VfL. Klar ist aber auch: Das Gesamtpaket war für Bochum nicht zu stemmen. Und fast immer dann, wenn ein anderer Bundesligist mitbietet, ist der VfL wegen seines Mini-Budgets zweiter Sieger.

Ein ganz kleines Licht in wirtschaftlicher Hinsicht ist der VfL vor seinem vierten Bundesliga-Jahr zwar nicht mehr. Aber natürlich drücken noch die elf Jahre in der 2. Liga, im Vergleich zu einigen gestandenen Bundesligisten, die in diesem Zeitraum deutlich höhere Einnahmen erzielten. Zum Beispiel der FC Augsburg, Borussia Mönchengladbach oder Union Berlin verfügen da über ganz andere Mittel, ebenso natürlich Eintracht Frankfurt oder auch der SC Freiburg, ganz zu schweigen von den Top-Klubs der Liga.

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Knapp 40 Millionen, in etwa der gleiche Betrag wie in der vorigen Saison, steht in der Saison 2024/25 für den Lizenzspieler-Bereich zur Verfügung. Damit sind große Sprünge nicht drin; der VfL sucht daher vorzugsweise ablösefreie Spieler. Aber immerhin ist Bochum nicht länger Schlusslicht der Liga, weil zum Beispiel Vorjahres-Neuling 1. FC Heidenheim und die aktuellen Aufsteiger FC St. Pauli und Holstein Kiel mit noch weniger Kohle wirtschaften müssen.

Dennoch heißt es natürlich, auf dem Transfermarkt findiger und schneller zu sein als die Konkurrenz. Das gelang dem VfL zum Beispiel im Fall Ibrahima Sissoko von Racing Straßburg, dessen Vita und aktuelles Leistungsvermögen zumindest nahelegen, dass er für Bochum eine echte Verstärkung im zentralen Mittelfeld sein wird.

Einen solchen Spieler trotz Konkurrenz aus dem Ausland und auch aus der Bundesliga ablösefrei an Land zu ziehen, ist daher schon eine große Leistung des Teams um Sportdirektor Marc Lettau – und lässt womöglich auch andere Spieler ähnlichen Kalibers aufhorchen.

Sissoko dürfte beim offiziellen Trainingsauftakt am kommenden Mittwoch, wenn eine öffentliche Einheit auf dem Leichtathletik-Platz an der Castroper Straße ansteht, die große Attraktion im Bochumer Kader sein. Offen ist aktuell noch, ob Trainer Peter Zeidler dann auch einen oder zwei weitere Bochumer Wunsch-Kandidaten begrüßen kann.

Haben sich Masouras und Piräus wieder angenähert?

Da ist zum einen Giorgos Masouras, an dem der VfL im Winter schon interessiert war. Der Vertrag des flexibel einsetzbaren Stürmers bei Olympiakos Piräus läuft aus; er hatte immer wieder mal den Wunsch hinterlegt, in eine Top-Liga zu wechseln.

Die Auskünfte aus Griechenland allerdings sind sehr unterschiedlich; aktuell heißt es jedenfalls, es habe am Donnerstag eine Gesprächsrunde zwischen dem Stürmer und seinem Klub gegeben, man habe sich angenähert. Das könnte heißen: In finanzieller Hinsicht ist Olympiakos dem Spieler entgegengekommen, der angeblich bereit war, für den Wechsel zum Beispiel nach Deutschland eine finanzielle Einbuße hinzunehmen.

Gespräche zwischen de Wit und Bochum laufen

Hier ist die Lage ziemlich offen, ähnliches gilt für Mittelfeldspieler Dani de Wit vom AZ Alkmaar, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. Der Achter kam in der abgelaufenen Saison in der Eredivisie in 32 Spielen auf zehn Tore und drei Vorlagen. Gespräche mit dem VfL Bochum laufen, interessiert aber sind auch Klubs aus der Serie A, zum Beispiel US Lecce, der 14. des vorigen Jahres.

Wie zu hören ist, bieten die Italiener mehr Gehalt als der VfL; möglicherweise reizt den 26-Jährigen aber eben genau der Wechsel in die Bundesliga und zu einem solide geführten Klub wie dem VfL Bochum.

Der nimmt am Mittwoch das Training wieder auf; am Samstag danach steht das erste Testspiel an beim Regionalliga-Absteiger Rot-Weiss Ahlen.

Oliver Bitter