Hertha dreht Partie in Paderborn spät und feiert schmeichelhaften Sieg

Lange Zeit war der SC Paderborn die spielbestimmende Mannschaft gegen Hertha BSC. Weil die Ostwestfalen ihre Chancen aber nicht nutzten, ließen sie die Berliner am Leben. Das sollte sich kurz vor dem Ende rächen.

Jubel bei Fabian Reese (#11) und Hertha BSC, nachdem der VAR den Treffer zum 2:2 für regulär befand.

Jubel bei Fabian Reese (#11) und Hertha BSC, nachdem der VAR den Treffer zum 2:2 für regulär befand.

IMAGO/Ulrich Hufnagel

Lukas Kwasniok veränderte seine Startelf nach dem 1:2 beim FC St. Pauli auf drei Positionen. Brackelmann, Klefisch und Kostons ersetzten Kinsombi (Bank), Hansen (der sich im Training unter der Woche einen Syndesmosebandriss zuzog) und Grimaldi (Gelb-Rot-Sperre).

Auch sein Gegenüber Pal Dardai tauschte nach dem 3:3 gegen den 1. FC Nürnberg dreimal. Barkok, Niederlechner und Palko Dardai begannen anstelle von Dudziak, Maza (je Bank) und Winkler (Gelbsperre).

Barkok antwortet auf Obermair – SCP nutzt Chancen nicht

Der erste Abschluss des Spiels gehörte den Gastgebern, die generell den bessern Start in die Partie erwischten. Conteh scheiterte aber an Herthas Schlussmann Gersbeck (5.). Zwei Minuten später klingelte es dann erstmals. Das Eigentor von Kenny blieb jedoch nicht stehen, da Vorlagengeber Conteh im Vorhinein im Abseits gestanden hatte. Der SCP blieb am Drücker, Brackelmann scheiterte mit seinem Freistoß-Strahl aus 17 Metern aber an der Latte (13.).

2. Bundesliga – 28. Spieltag

Drei Minuten später belohnten sich die Hausherren dann: Wieder war es ein direkter Freistoß, dieses Mal trat Obermair an und brachte den Ball mithilfe des Innenpfostens gefühlvoll im Netz unter (16.). Lange Bestand hatte die Führung jedoch nicht, da Klefisch die Alte Dame mit einem Fehlpass einlud. Barkok bedankte sich, indem er das Zuspiel von Palko Dardai nur noch über die Linie drücken musste (17.).

Doch die Ostwestfalen ließen sich nicht beirren, blieben weiter das tonengebende Team. Klefisch (25., 45.), Conteh (30., 44.), Musliu, der per Kopf zum zweiten Mal an der Latte scheiterte (36.), und Zehnter (41.) – allesamt hatten sie das 2:1 auf dem Fuß. Zur Pause stand es nach Torschüssen 11:3, entsprechend schmeichelhaft war das Remis aus Sicht der Herthaner.

Musliu macht es besser – Hertha dreht spät auf

Nach der Pause war zunächst keine Besserung in Sicht. Kenny musste in höchster Not eine verunglückte Rettungsaktion von Barkok von der grätschen (47.). In der Folge hatte Hertha durch Palko Dardai (54.) und Reese (55.) zwei Abschlüsse, die jedoch keine Gefahr entfachten. In Minute 59 machte Musliu dann besser, was er in Halbzeit eins noch verpasst hatte: Erneut kam er bei einer Ecke völlig frei zum Kopfball, dieses Mal zappelte der Ball im Netz (59.), 2:1 für den SCP. Die Ostwestfalen zogen sich etwas zurück, die Berliner waren derweil gezwungen, mehr in die Offensive zu investieren. Bis zu einem guten Abschluss des eingewechselten Scherhant (78.) kam aber zunächst wenig dabei rum.

Bis in die 84. Minute, als der eingewechselte Hussein nach Vorarbeit von Kenny traf. Die Pfeife des Unparteiischen Martin Petersen ertönte zunächst, weil der Ball offenbar im Aus war. Nach Überprüfung des VAR wurde dies aber revidiert, sodass der Treffer zählte. Und es wurde noch besser aus Sicht der Alten Dame. In Minute 90 veredelte Tabakavic einen perfekt vorgetragenen Konter zum umjubelten 3:2. Paderborn hatte in der 90.+7 noch die große Chance auf den erneuten Ausgleich, doch Klaas brachte den Ball nicht auf das Tor. So blieb es beim mehr als schmeichelhaften Sieg für die Gäste, die über weite Strecken Dusel hatten, dass Paderborn – insbesondere in Durchgang eins – zu wenig aus der Überlegenheit und den Chancen machte.

Auch in der kommenden Woche ist Hertha am Freitag gefordert. Die Berliner empfangen Rostock um 18.30 Uhr. Einen Tag später ist Karlsruhe in Paderborn zu Gast (13 Uhr).