Gala im London-Duell: Furioses Chelsea mitten im Rennen um Europa

Der FC Chelsea hat sich sogar in der Höhe verdient mit 5:0 gegen West Ham durchgesetzt. Dass die Blues nächste Saison international spielen, wird immer wahrscheinlicher.

Torschützen unter sich: Nicolas Jackson, Noni Madueke und Cole Palmer (v. li.).

Torschützen unter sich: Nicolas Jackson, Noni Madueke und Cole Palmer (v. li.).

IMAGO/PA Images

Für West Ham waren sämtliche Europa-Hoffnungen schon vor dem London-Duell an der Stamford Bridge in weite Ferne gerückt, Chelsea hätte mit einem Heimsieg hingegen gute Karten behalten. Mit diesem Wissen legten die Blues deutlich aktiver los, Jackson hatte die erste Chance (10.).

Die Pochettino-Elf spielte sich offensiv immer besser ein, während sich die Hammers enorm fahrig präsentierten. Sowohl der Führung durch Palmer (21. Saisontor, 15.) als auch dem 2:0 durch Gallagher (30.) war sauberes Verteidigen nur in erster Instanz vorausgegangen. Beim Verwerten der zweiten Bälle waren die Blues quasi ungestört.

Alu-Treffer satt

Ein ansprechend aufspielendes Chelsea traf, durch Madueke, auch nach einer Ecke (36.), wenig später schoss Gallagher an die Latte (38.). Das war Bowen für offensiv schwache, aber selten brandgefährliche Gäste gleich zweimal gelungen (16., 44.). Mit etwas mehr Glück hätte es zur Pause auch 3:2 stehen können. Doch verdient gewesen wäre das nicht.

Premier League, 36. Spieltag

Womöglich hätte den Hammers im zweiten Durchgang ein Blitzstart gelingen müssen – er gelang allerdings Chelsea. Chalobah spielte Madueke mit einem Steilpass durch, der legte uneigennützig für Jackson quer. 4:0, und wieder war das irgendwie zu leicht gegangen (48.).

Wenig später wehrte sich West Ham mal: Emerson schoss aus sechs Metern drüber (53.), einen direkten Freistoß von Ward-Prowse musste Petrovic stark über die Latte lenken (55.). Kurz darauf holten die Blues sich die Spielkontrolle zurück – und gaben sie nicht mehr wirklich her.

Bowen zum Dritten

Bowen gelang nichtsdestotrotz das Kunststück, in der Schlussphase noch ein drittes Mal den Querbalken zu treffen (79.), ehe Jackson den Doppelpack zum 5:0-Endstand schnürte (80.).

Chelsea, für das auch noch Europa-League-Rang sechs (zwei Punkte weniger als Newcastle) greifbar ist, zog durch den Kantersieg im London-Duell vorübergehend an Manchester United vorbei (punktgleich bei einem Spiel weniger), das am Montagabend (21 Uhr) bei Crystal Palace antritt.

Chelsea holt ein 0:2 bei Aston Villa auf – VAR verhindert Siegtreffer der Blues

Chelsea zeigte nach dem 0:5-Derby-Debakel eine Reaktion und das obwohl das Spiel mit einem Eigentor denkbar ungünstig losging. Ein eiskaltes Aston Villa hatte bis zur Pause erhöht, nach dem Seitenwechsel drückten aber die Blues und glichen noch aus. Einen möglichen Siegtreffer verhinderte in der Nachspielzeit der VAR.

Axel Disasi köpft aufs Tor, Robin Olsen lenkt den Ball über die Line - der Treffer zählte aber nicht.

Axel Disasi köpft aufs Tor, Robin Olsen lenkt den Ball über die Line – der Treffer zählte aber nicht.

IMAGO/PA Images

Nach der Derby-Demütigung beim FC Arsenal wartete auf den FC Chelsea die nächste schwere Aufgabe: Die Blues mussten für die letzte Resthoffnung aufs internationale Geschäft zum Tabellenvierten Aston Villa, konnten dabei aber wieder auf den zuletzt erkrankten Torjäger Palmer setzen. Für Enzo Fernandez war nach einer Leisten-Operation die Saison beendet.

Chelseas Alptraumstart – Jackson im Pech

Beinahe nahtlos an den Dienstag setzte das Spiel am Samstagabend an. Cucurella unterlief nach dem ersten Angriff der Villans ein Eigentor (4.). Digne traf kurz darauf noch das Außennetz (8.), Watkins schloss zu zentral auf Petrovic ab (15.). In dieser Phase hatte sich Chelsea aber schon ein optisches Übergewicht erarbeitet und verzeichnete viel Ballbesitz, alleine im letzten Drittel wurde es nicht wirklich gefährlich. Bis ein feiner Caicedo-Pass eine Schneise in die Defensive schnitt, Jacksons Treffer zählte wegen einer knappen Abseitsstellung aber nicht (16.).

Jackson war auch kurz darauf im Pech als er an den rechten Pfosten köpfte (35.). Die Villans machten ganz wenig fürs Spiel, standen aber größtenteils sicher – und spielten nach vorne schnörkellos. Watkins scheiterte nach einem schnellen Spielzug von Petrovic (36.), nur sechs Minuten später hatte Rogers zu viel Platz und setzte die Kugel zum 2:0-Pausenstand ins Netz (42.).

Premier League, 35. Spieltag

Emiliano Martinez muss runter – Chelsea presst sich zum Anschlusstreffer

Zum zweiten Durchgang ersetzte Olsen im Villa-Tor Weltmeister Emiliano Martinez (Oberschenkelprobleme) – auf dem Feld passierte erst einmal nicht viel. Die Blues zeigten sich zwar fast durchgehend in Strafraumnähe, erst ein von Gallagher initiiertes Pressing brachte Erfolg: Madueke schloss ins lange Eck zum Anschlusstreffer ab (62.).

Gallagher schlenzt perfekt zum 2:2

Die Blues waren nun aktiver und drückten auf den Ausgleich, den Olsen mit einem Arm-Reflex gegen Madueke verhinderte (72.). Für die Villans boten sich nun natürlich Räume zum kontern, doch Bailey verpasste die Entscheidung (73.) – und so kamen die Blues noch zurück. Gallagher schlenzte mit dem eigentlich schwächeren linken Fuß herrlich ins linke obere Eck (81.).

Von Aston Villa kam fast gar nichts mehr, Chelsea wollte nun den Siegtreffer. Palmer scheiterte nach einer schlechten Abwehr von Diego Carlos aber am guten Olsen (90.+4). Eine Chance bekamen die Blues aber noch. Nach dem folgenden Eckball verschaffte sich Badiashile mit einem Schubser gegen Diego Carlos durch, die Ablage in die Mitte köpfte Disasi aufs Tor, von der Latte prallte die Kugel gegen Olsens Hand und über die Linie (90.+5). In den Jubel der Gäste mischte sich aber eine VAR-Überprüfung. In der Review-Area bewertete Schiedsrichter Craig Pawson Badiashiles Schubser als Foulspiel – der Treffer zählte nicht.

Beinahe hätten die Villans sogar ihrerseits zum 3:2 getroffen, doch der eingewechselte Duran köpfte knapp über den Kasten (90.+8). Danach war dann wirklich Schluss im Villa Park.