eEURO 2024: DFB-Vertreter Gültekin startet gegen Türken ‘iMertAL’

Die eEURO 2024 der UEFA steht vor der Tür, detaillierte Ankündigungen des Veranstalters blieben bislang allerdings aus. Wir zeigen auf, was zur virtuellen EM in EA SPORTS FC 24 bereits bekannt ist.

Das ist zur eEURO 2024 der UEFA bereits bekannt.

Das ist zur eEURO 2024 der UEFA bereits bekannt.

UEFA

Nur wenige offizielle Informationshappen hat die UEFA seit der ursprünglichen Ankündigung zur eEURO im November 2023 selbst veröffentlicht. Sogar das Teilnehmerfeld musste man sich nach der Qualifikation aus externen Quellen zusammenstückeln – eine zentrale Übersicht des europäischen Kontinental-Verbands gab es lange nicht. Selbst Ende Juni ist noch nicht alles Wissenswerte zur EM in FC 24 offiziell bekannt. Dabei findet das Event schon am 7. Juli statt.

Ausgetragen wird die eEURO 2024 in Berlin, das bestätigt der DFB als Gastgeber. Das deutsche eNationalteam musste entsprechend auch keine Qualifikation überstehen. Vertreten wird es durch Umut Gültekin von RBLZ Gaming, dem FIFA-Einzelweltmeister von 2022. Der Leipziger bekommt es im anfänglichen Viertelfinale – insgesamt sind nur acht Spieler dabei – mit dem Türken Mert Altintop von Trabzonspor zu tun, der im April die eSüper Lig gewann.

Kann Gültekin seine Einzelsaison herumreißen?

Anders als sein deutscher Kontrahent musste sich ‘iMertAL’ in einer Vorausscheidung durchsetzen, um ein Ticket für Berlin zu ergattern. Dasselbe gilt für die restlichen sechs eEURO-Starter – darunter auch Gültekins RBLZ-Teamkollege Anders Vejrgang. Der Däne trifft im Viertelfinale auf den Ukrainer Andrey Shakalov, der bei der eSport-Organisation CIG Gaming unter Vertrag ist. Die Rollen sind klar verteilt: Vejrgang ist Favorit, Shakalov Außenseiter.

Ganz so eindeutig ist die Lage zwischen Gültekin und Altintop nicht. Der türkische eNationalspieler ließ in seiner Qualifikationsgruppe immerhin den niederländischen Top-Spieler Levi de Weerd hinter sich – ebenjener hatte Gültekin in den Finals der FC Pro Open geschlagen. Der RBLZ-Profi hat in dieser Saison zwar schon den DFB-ePokal gewonnen, konnte in den Einzelwettbewerben für seine Verhältnisse bislang aber noch nicht restlos überzeugen.

Vejrgangs WM-Bezwinger vertritt Squadra Azzurra

Härtester eEURO-Konkurrent der Leipziger ist auf dem Papier der Italiener Francesco Tagliafierro, der in Berlin zunächst gegen den Norweger Andreas Aarstad ran muss. ‘Obrun2002’ – so der Gamertag des Squadra-Azzurra-Spielers – hatte Vejrgang beim FIFAe World Cup 2023 im Viertelfinale ausgeschaltet. RBLZ- und DFB-Coach Daniel Fehr meinte damals, Tagliafierro sei “im restlichen Turnierbaum der einzige, der Anders schlagen kann”. Das verbleibende eEURO-Viertelfinale machen der Spanier Adrian Cifuentes und der Israeli Yuval Blizovsky unter sich aus.

Als Preisgeld vergibt die UEFA insgesamt 100.000 US-Dollar, allein an den digitalen Europameister gehen 30.000 US-Dollar. Laut Battlefy-Unterseite zur FC-24-EM beginnt die Endrunde am 7. Juli um 15 Uhr. Der eigenen Homepage zufolge überträgt DFB eFootball das Geschehen ab 16 Uhr auf Twitch, es soll aber auch einen internationalen Stream geben. Weitere Infos und Bestätigungen zum Finalevent der eEURO werden für nächste Woche erwartet.

WM in FC 24: Hartes Gruppen-Los für ‘Jonny’ – Vejrgang im Glück

Die Gruppen für die FC Pro World Championship in Berlin sind verkündet – vorbehaltlich der Play-In-Sieger. eChampions-League-Sieger Jonas Wirth hat gleich zwei große Herausforderungen zugelost bekommen.

Drei VBL-Spieler werden in Berlin um den FC-24-Weltmeistertitel kämpfen.

Drei VBL-Spieler werden in Berlin um den FC-24-Weltmeistertitel kämpfen.

kicker eSport/IMAGO(3)

Jonas Wirth darf mit Fug und Recht als einer der Top-Favoriten auf den Weltmeistertitel in FC 24 gelten – hat er doch immerhin das nationale Double und die eChampions League gewonnen. Leicht macht EA SPORTS es dem neu von Paderborn zu Fnatic gewechselten eSportler aber nicht: ‘Jonny’ erwischte die wohl schwerste Gruppe überhaupt. Als Vorrundengegner stehen bereits sein virtueller Königsklassen-Vorgänger Emre Yilmaz und Ligue-1-Seriensieger Julien Perbal fest.

Besonders Ersterer dürfte eine große Aufgabe darstellen: Der Niederländer Yilmaz ist Vizemeister der eDivisie und gewann zuletzt die DreamHack in Dallas. Ergänzt wird Gruppe H wie alle anderen Gruppen noch durch einen Qualifikanten der Play-Ins, die die Einzel-WM am 10. Juli einläuten. Wirth wird die FC Pro World Championship trotz seines neuen Arbeitgebers noch mal im SCP-Trikot bestreiten – eine kostenlose Rückleihe für die wenigen Tage macht es möglich.

Ebenfalls auf einen Niederländer von der PSV Eindhoven trifft Levy Finn Rieck von RBLZ Gaming. Dabei handelt es sich um niemand Geringeren als den inoffiziellen Titelverteidiger: Manuel Bachoore hatte 2023 den FIFAe World Cup gewonnen und sich damit zum Weltmeister in FIFA 23 gekrönt. Darüber hinaus bekommt es ‘levyfinn’ in Gruppe G mit dem polnischen Meister Adam ‘Neerven’ Marczak sowie einem weiteren Play-In-Qualifikanten zu tun.

Vejrgang geht als Favorit in Gruppe A

RBLZ-Teamkollege Anders Vejrgang wurde eine verhältnismäßig leichte Vorrunde zugelost: Der Däne wird sich mit eLa-Liga-Finalist Ignacio Abella und dem eLibertadores-Zweiten Guilherme Barros messen. Als Vizesieger der FC Pro Open und DFB-ePokal-Gewinner gilt der 18-Jährige als Favorit. Hochkarätig besetzt ist außer der ‘Jonny’-Gruppe auch Gruppe E mit Levi de Weerd von Ajax Amsterdam, Matias Bonanno von Manchester City und dem Brasilianer Nathan Ribeiro.

Die Gruppenphase wird am 11. Juli genauso wie die gesamte WM in der Berliner Uber Eats Music Hall ausgespielt. Am 12. Juli folgt das Achtelfinale, in das die je zwei Gruppenbesten einziehen. Der Titel wird am 13. Juli vergeben. Die K.-o.-Runden der FC Pro World Championship finden vor Ort mit Zuschauern statt, die Tickets sind seit dem 17. Juni im Verkauf.

Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zahlen für beide Tage im Kombi-Ticket 15 Euro, für Erwachsene sind es 25 Euro. Die Einzelpreise fallen addiert höher aus: Für Jugendliche kostet der Freitag allein 8 und der Samstag 10 Euro. Erwachsene werden am Freitag mit 10 und am Samstag mit 18 Euro zur Kasse gebeten.

So sehen die Gruppen für die FC Pro World Championship bislang aus.
EA SPORTS

Alle WM-Gruppen im Überblick

Gruppe A

Anders Vejrgang

Ignacio Abella

Guilherme Barros

Play-In-Qualifikant

Gruppe B

Ezequiel Correa

Lucio Vecchione

Nicolas Villalba

Play-In-Qualifikant

Gruppe C

Paulo Chaves

Joao Vasconcelos

Francesco Allocca

Play-In-Qualifikant

Gruppe D

Mark Zakhary

John Mouneer

Andrea Montanini

Play-In-Qualifikant

Gruppe E

Levi de Weerd

Matias Bonanno

Nathan Ribeiro

Play-In-Qualifikant

Gruppe F

Donovan Hunt

Ahmad Mujahid

Max Koelemaij

Play-In-Qualifikant

Gruppe G

Levy Finn Rieck

Manuel Bachoore

Adam Marczak

Play-In-Qualifikant

Gruppe H

Jonas Wirth

Emre Yilmaz

Julien Perbal

Play-In-Qualifikant

“Große Party” auch für “Vize-Finn”: Die Stimmen zum deutschen eCL-Finale

Jonas Wirth setzte sich im VBL-Duell gegen Levy Finn Rieck am Mittwoch die eCL-Krone auf. Nach dem Endspiel gaben beide Finalisten einen Einblick in ihre Gefühlswelt.

Trafen sich erneut im Endspiel: Levy Finn Rieck (li.) und Jonas Wirth.

Trafen sich erneut im Endspiel: Levy Finn Rieck (li.) und Jonas Wirth.

RBLZ Gaming/UEFA/EA SPORTS

Als der Abpfiff ertönte, konnte Paderborns Jonas Wirth seine Freudentränen nicht mehr zurückhalten. Sichtlich mitgenommen ließ er den Emotionen freien Lauf und schien selbst zunächst kaum glauben zu können, dass er sich den Titel in der eChampions League gesichert hatte.

“Das habe ich vor der Saison nicht erwartet”, gab ‘Jonny’ anschließend gegenüber Ruud Gullit zu, “ich habe zwei Titel in Deutschland und jetzt die eCL gewonnen.” Sprachlos sei er deshalb, hielt aber dennoch fest: “Es bedeutet eine Menge.” Weshalb nur zu klar sei, was es mit dem Preisgeld anzustellen gelte: “Ich werde eine große Party feiern.”

Wirths Defensive führt Paderborner zum Henkelpott

Verdient hatte sich Paderborns Aushängeschild die Feierlichkeiten durch ein beeindruckendes Turnier, das eine noch beeindruckendere Serie fortsetzte. So blieb er in der gesamten Königsklasse ungeschlagen, nachdem er zuvor dasselbe Kunststück bereits im Rahmen der deutschen Einzelmeisterschaft vollbracht hatte.

Für ‘Jonny’ in London entscheidend: “Die Defensive. Es ist verrückt, wie wenig Gegentore ich bekommen habe.” Der SCP-eSportler war einmal mehr in seiner durchaus exotischen 4-4-1-1-Formation angetreten, die vor allem gegen den Ball brillierte. Für Wirth sei dies schlichtweg “die beste Formation”, die er in den entscheidenden Partien durch eine weitere Ungewöhnlichkeit anpasste.

So agierte er etwa im Endspiel mit einer Tiefe von 100 – also einer maximal hohen Positionierung. Speziell gegen offensivstarke Gegner wie Levy Finn Rieck habe dies “super funktioniert”, weshalb er einen Dank an seinen Coach Daniel Elit richtete, der ihm zu dieser Maßnahme geraten hatte.

Reflektierter Rieck trotz Finalniederlage stolz

Wurde Leipzigs Rieck, der nach den Entscheidungen um die VBL Club Championship und die deutsche Einzelmeisterschaft bereits zum dritten Mal ein Finale gegen Wirth verlor, also ausgecoacht? “‘Jonny’ hat verdient gewonnen”, lautete das Resümee des ehemaligen Rostockers, der dennoch betonte, “ein gutes Turnier gespielt” zu haben.

Daher sei die neuerliche Endspielniederlage für ihn auch besser zu verdauen als vorherige Rückschläge: “Im Finale um die deutsche Meisterschaft habe ich eine 8:1-Klatsche kassiert und war enttäuschter als jetzt.” Denn der verpasste Henkelpott schmerze zwar, “aber am Ende bin ich stolz auf mich” – auch, wenn Rieck die knapp verpassten Titel, die er schon aus Zeiten bei der Kogge kennt, inzwischen in Form eines Spitznamens nachhängen: “Vize-Finn”.

Ich habe nicht viel Zeit, um traurig zu sein.

Levy Finn Rieck

Eine Gelegenheit, sich dieser Bezeichnung zu entledigen, hat ‘levyfinn’ in der laufenden Spielzeit allerdings noch: Wie auch Wirth tritt er bei der kommenden Weltmeisterschaft an und darf sich spätestens nach dem starken eCL-Lauf durchaus Hoffnungen auf eine gewichtige Rolle machen. “Ich habe nicht viel Zeit, um traurig zu sein”, hielt Rieck daher fest, hatte vor weiteren Turniervorbereitungen aber zunächst andere Pläne: “Das Erste, was ich jetzt tun werde, ist, zur After-Party zu gehen und etwas zu trinken.” Auch beim häufig Unvollendeten durfte also gefeiert werden.

FeCWC: Sechs aus acht – deutsche Teams zahlreich in den Play-offs

Sechs deutsche Teams um RB Leipzig und IQONIC haben sich über die Online-Qualifier einen Platz in den Play-offs zum FIFAe Club World Cup 2022 gesichert.

RB Leipzig steht als eines von sechs deutschen Teams in den Play-offs.

RB Leipzig steht als eines von sechs deutschen Teams in den Play-offs.

DFL

Während in allen anderen Zonen die vierte und letzte Spielwoche der Online-Qualifier aufgrund eines Bugs auf Ende Mai verschoben werden musste, wurde in Europa gespielt. Die aus hiesiger Sicht relevante Zone “Ost- und Zentraleuropa” brachte sechs deutsche Qualifikanten für die Play-offs zum FIFAe Club World Cup hervor.

In der ersten Conference setzte sich die Organisation IQONIC in der vierten Spielwoche an die Spitze, im Finale bezwangen Joe ‘JH7’ Hellmann und Nicolas ‘Nisi’ Muntwyler die Kontrahenten von Reply Totem Esports, die ebenfalls das Weiterkommen sicherten. Zuvor hatte IQONIC gegen Hertha BSC und den 1. FC Köln triumphiert.

RBLZ dominieren zweite Conference

Die Kölner haben den Sprung über das Consistency Ranking geschafft, das sie nach Abschluss der Online-Qualifier-Phase anführen. Als Zweitplatzierter dieser Wertung rutscht auch der VfL Bochum noch in die Play-offs. Nicht geschafft hat diesen Schritt aus Conference 1 neben Hertha BSC etwa auch der FC Basel.

Die zweite Conference wurde zuletzt von RB Leipzig dominiert, Umut ‘Umut’ Gültekin und Anders ‘Anders’ Vejrgang schlugen den FC Schalke 04 im Finale knapp nach 2:3 und 4:2. Durch den Endspieleinzug sind aber auch die “Knappen” Hasan ‘Hasoo’ Eker und Julius ‘Juli’ Kühle in den Play-offs am 9. und 10. Juni vertreten.

FOKUS, BVB und Leverkusen sind raus

Via Consistency Ranking wurde das Qualifikanten-Feld aus Conference 2 um die Schweizer Organisation NEO mit den beiden deutschen eNationalspielern Dylan ‘DullenMIKE’ Neuhausen und Kai ‘Hensoo’ Hense ergänzt. Auch der VfL Wolfsburg rutschte dank der kontinuierlich starken Leistungen noch in die Play-offs.

Ausgeschieden sind derweil Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund und der FOKUS CLAN um Weltmeister Mohammed ‘MoAuba’ Harkous. Bitter ist dieses Scheitern vor allem für die “Werkself” aus Marc ‘Marc_ldw23’ Landwehr und Furkan ‘FurkyPlayz’ Kayacik, die im Finale des Loser-Brackets den Schalkern unterlagen.

Fnatic und City in Nordeuropa obenauf

In den anderen beiden europäischen Zonen haben ebenfalls große Namen und Teams die nächste Runde auf dem Weg zum FIFAe Club World Cup erreicht. Fnatic setzte sich mit Donovan ‘Tekkz’ Hunt und Diogo ‘Diogo’ Mendes an die Spitze der Conference 2 in “Nordeuropa”, Manchester City dominierte die erste Conference.

In “West- und Südeuropa” lösten unter anderen DUX Gaming, Team Gullit und Ajax Amsterdam ein Ticket in die Play-offs. In den sechs Zonen in Asien, Afrika, Ozeanien sowie Amerika wird die vierte Spielwoche jeweils zwischen dem 26. und dem 28. Mai nachgeholt, anschließend steht das vollständige Play-off-Feld fest.

Niklas Aßfalg