Watkins schon auf Dwight-Yorke-Niveau – Emery rechnet in Lille mit allem

Als Top-Favorit auf den Titel in der Europa Conference League gilt Aston Villa. Beim Jubiläum von Trainer Unai Emery tat sich der Premier-League-Fünfte im Viertelfinal-Hinspiel gegen Lille schwerer als erhofft. Verlass war aber einmal mehr auf Torjäger Ollie Watkins, der schon jetzt eine besondere Marke einstellte.

Not in my house: Torjäger Ollie Watkins traf gegen Lille.

Not in my house: Torjäger Ollie Watkins traf gegen Lille.

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Es war ein besonderes Spiel – und eines zweier großer Jubiläen: Beim 2:1-Heimsieg über Lille in der Europa Conference League feierte Unai Emery sein 1000. Spiel als Trainer, die Villans ihr 100. Europapokalspiel der Klubgeschichte. Dass am Ende wieder die Hausherren jubelten, überraschte nicht, da Villa nun alle seine sechs Heimspiele in der Conference League gewann und dabei 14 Tore schoss.

Der Traum vom ersten europäischen Titel seit 1982, er lebt. Restlos zufrieden konnte Emery am für ihn historischen Tag allerdings nicht sein. “Wir haben zwar Chancen kreiert, aber auch einige Chancen zugelassen”, bilanzierte der Villa-Coach bei TNT Sports und schob hinterher: “Wir müssen versuchen, in unserer Struktur stärker zu werden, weil sie uns manchmal mehr bedroht haben, als wir wollten.”

Emery nannte es hinterher ein “schwieriges, sehr hartes” Spiel. “Wir haben heute den Vorteil genutzt. Wir wussten vorher, dass es schwierig werden würde.” Mindestens so hart erwartet der Baske das Rückspiel am nächsten Donnerstag (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker), bei dem er mit allem rechnet: “Wir müssen bereit sein, 90 Minuten zu kämpfen oder sogar in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen zu gehen.”

Verlass war am Donnerstag mal wieder auf Ollie Watkins, der in dieser Saison bemerkenswert abliefert. Das 1:0 in der 13. Minute war bereits sein 25. Pflichtspieltor in dieser Spielzeit. Damit stellte der elfmalige englische A-Nationalspieler (drei Tore), der sich Chancen auf eine EM-Teilnahme in Deutschland ausmacht, den Rekord einer Stürmer-Ikone ein – 25 Tore in seiner Saison für Aston Villa waren bis dato nur Dwight Yorke in der Saison 1995/96 geglückt.

“Ich gehe in jedes Spiel mit Selbstvertrauen. Ich glaube daran, dass ich ein Tor schießen werde und dass die Mannschaft gut spielen wird”, erklärte Watkins in Bezug auf sein Selbstverständnis: “Es ist schön zu hören, wenn die Fans deinen Namen singen. Ich versuche einfach, es ihnen mit Toren zurückzuzahlen.”

Emery machte das Brentford-Spiel zu schaffen

Noch größeren Anteil am Heimsieg hatte allerdings John McGinn, der das Fürhungstor vorbereitet und das vorentscheidende 2:0 selbst markiert hatte. Mit Blick aufs Rückspiel in Lille erklärte der Schotte: “Das wird ein spannendes Spiel. Im Stadion wird eine tolle Atmosphäre herrschen, die ich auch schon einmal erleben durfte. Wir wissen, dass wir gewinnen und uns einen Platz im Halbfinale sichern können.”

Es sei auch ein Sieg für den Trainer gewesen, der “sehr frustriert war über das, was am Wochenende passiert ist”. Trotz 2:0-Führung kam Villa gegen Kellerkind Brentford am Ende nicht über ein 3:3 hinaus. “Wir haben noch viel zu verbessern”, weiß McGinn. Am Sonntag bei Arsenal und dann in Lille gibt es hervorragende Gelegenheiten dafür.