Selimbegovic: “Wenn einer von da ein Tor schießt, musst du ihm die Hand geben”

Nach einer engagierten ersten Halbzeit samt Führung gab Hansa Rostock das Heimspiel gegen den formstarken KSC innerhalb von vier Minuten aus der Hand. Der Trainer haderte besonders mit der Szene vor dem 1:2.

Mersad Selimbegovic ist sich der prekären Lage beim FC Hansa bewusst.

Mersad Selimbegovic ist sich der prekären Lage beim FC Hansa bewusst.

IMAGO/Jan Huebner

Es lief die 56. Minute der Partie zwischen Hansa Rostock und dem Karlsruher SC. Soeben hatte der KSC die Partie nach einer wunderbaren Kombination zum 1:1 ausgeglichen. Der nächste Angriff der Gäste lief, Stürmer Igor Matanovic drang in den Sechzehner der Rostocker ein und wurde von Konstantinos Stafylidis zu Fall gebracht. Ein völlig übertriebenes Einsteigen des erfahrenen Griechen.

Das sah auch sein Trainer Mersad Selimbegovic so, der den aus der Szene zu Recht resultierenden Strafstoß, den Marvin Wanitzek zum Siegtreffer für den KSC nutzte, als “brutal unnötig” und “schwer zu erklären” betitelte: “Es passt zur Situation, dass wir immer wieder Aussetzer haben. In die Situation darf man nie so gehen”, so der 42-Jährige.

Jetzt brauchen wir keine Durchhalteparolen.

Mersad Selimbegovic nach dem 1:2 gegen den KSC

“Wenn einer von da ein Tor schießt, musst du ihm die Hand geben”, betonte der Hansa-Coach das unnötig harte Einsteigen in der nicht allzu gefährlichen Situation. Auch mit den Minuten vor der Elfmeterszene haderte Selimbegovic: “Wir kommen brutal schlecht aus der Kabine.” Anstatt weiter auch offensiv Akzente zu setzen, habe seine Mannschaft die falsche Einstellung an den Tag gelegt und die Führung nur über die Zeit bringen wollen.

Nach dem schnellen 1:2 stand der FC Hansa plötzlich wieder unter erheblichem Druck, nach vorne zu spielen. Zu gefährlichen Gelegenheiten kamen die Hanseaten aber erst kurz vor Spielende: “Man hat gesehen, was in der Nachspielzeit alles möglich ist”, spielte Selimbegovic auf die späten Chancen der eingewechselten Oliver Hüsing und Kai Pröger an.

Angesichts von noch zwei ausstehenden Spielen ist man sich bei Hansa der prekären Situation als Vorletzter bewusst: “Jetzt brauchen wir keine Durchhalteparolen”, so der Hansa-Trainer und fügte an: “Wir wissen ganz genau, dass mit weniger Spielen unsere Chance nicht größer wird.” Um die zu wahren, sollten seine Spieler die Aussetzer zumindest in den letzten beiden Partien auf Schalke und gegen Paderborn abstellen.