Fans schieben Schnee weg und verhindern Spielabbruch in Zürich

Kuriose Szenen beim Schweizer Erstliga-Spiel FC Zürich gegen den FC St. Gallen. Starke Schneefälle bringen die Partie früh an den Rand eines Abbruchs – doch dann schreiten die Fans ein.

Sie ziehen ihre Bahnen: FCZ-Fans helfen bei der Schneeräumung im Letzigrund.

Sie ziehen ihre Bahnen: FCZ-Fans helfen bei der Schneeräumung im Letzigrund.

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Manchmal sorgen Fußballfans ja für einen Spielabbruch. Doch am Sonntag verhinderten sie einen. Im Züricher Letzigrund sah es nicht gut aus. Starke Schneefälle machten den Platz im Stadion unbespielbar, kurios, dass Lionel Tschudi überhaupt anpfiff. Zentimeterhoch bedeckte das Weiß die Fläche, der Schiedsrichter unterbrach das rutschige Treiben zwischen FC Zürich und FC St. Gallen schließlich nach sechs Minuten.

Was jetzt? Die Kräfte mit den Wärmebläsern haben keine Chance. Es sieht sehr danach aus, dass die Partie abgebrochen werden muss. Doch plötzlich sind etliche weitere Helfer da! Fans entern von den Sicherheitschefs des Stadions dazu eingeladen mit Schneeschaufeln den Rasen und beginnen zu räumen. Die Geräte gehen aus, es wollten noch mehr Menschen mithelfen, dass weitergespielt werden kann.

Eine halbe Stunde dauert die ganze Aktion, dann entscheidet Tschudi: weitermachen!

Geubbels schießt die Espen zum Sieg

“Wir Spieler waren überrascht”, sagte FCZ-Kapitän Yanick Brecher nach dem Spiel, während St. Gallens Jordi Quintilla verriet, dass man eigentlich nur noch darüber gegrübelt habe, ob “wohl am Donnerstag oder am Samstag” nachgeholt werde.

Seine “Espen” profitierten von den Hilfsdiensten der Züricher Fans, gewannen durch ein Tor des Franzosen Willem Geubbels (79.) knapp mit 1:0. Es stand viel auf dem Spiel im Letzigrund, schließlich ging es um Rang vier und damit um die Chance, in der kommenden Saison vielleicht auf europäischer Ebene mitspielen zu dürfen. Nach Spieltag 33 ist St. Gallen Vierter, der FCZ belegt den sechsten Platz.

Zwölf Jahre Hertha, fünf Jahre Bern: Lustenberger kündigt Karriereende an

Fabian Lustenberger wird seine aktive Karriere nach der aktuellen Saison beenden. Nach über 450 Pflichtspielen in Deutschland und in der Schweiz macht der 35-Jährige Schluss.

Spielte zwölf Jahre für Hertha BSC, im Sommer ist für den aktuellen Bern-Profi Schluss. Fabian Lustenberger.

Spielte zwölf Jahre für Hertha BSC, im Sommer ist für den aktuellen Bern-Profi Schluss. Fabian Lustenberger.

IMAGO/MIS

Als “Musterbeispiel für Vereinstreue” werde Fabian Lustenberger in die Geschichtsbücher des Fußballs eingehen – mit diesen lobpreisenden Worten zumindest feierten die Young Boys Bern ihren aktuellen Kapitän, der am Donnerstag sein Karriereende im Sommer angekündigt hat.

Lustenberger lief in seiner Profikarriere für drei Vereine auf, ausgebildet beim FC Luzern feierte der Schweizer dort auch sein Profidebüt. Im Sommer 2007 folgte der Wechsel nach Berlin, zwölf Jahre lang hielt er der Hertha die Treue. Vor fünf Jahren ging es dann für den dreimaligen Nationalspieler zurück in die Heimat zu den Young Boys, für die er seither auflief.

“Nach 18 Jahren im Profifußball ist der Zeitpunkt für meinen Rücktritt gekommen”, erklärte Lustenberger in einem Vereinsstatement. Seine Karrierestationen werde er “in bester Erinnerung” behalten: “Ich durfte extrem schöne Zeiten und Emotionen erleben.”

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Neben seinen drei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen in der Schweiz mit den Young Boys dürfte er damit auch auf seine Zeit in Berlin angespielt haben. Er spielte mit den Hauptstädtern im Uefa Cup und der Europa League, machte zwei Bundesliga-Abstiege mit und feierte zweimal den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus. 220 Bundesliga-Spiele sowie 51 Partien in der 2. Liga hat er für die Hertha absolviert, hinzu kommen 16 internationale Einsätze sowie 16 Partien im DFB-Pokal.

Neuer Job im Nachwuchs der Young Boys

“Es spricht für ihn und seine Treue, dass er im Profibereich nur für drei Klubs gespielt hat”, sagte YB-Sportchef Steve von Bergen. “Ich durfte in Berlin an seiner Seite spielen und stehe nun als Sportchef im Austausch mit ihm.” Gleichzeitig kündigte er an, dass Lustenberger dem Verein nach seiner aktiven Karriere im Nachwuchsbereich erhalten bleiben wird. In welcher Funktion ist noch nicht genau definiert.

Als “passenden Abschluss für die große Karriere” von Lustenberger will Bern im Sommer den 17. Meistertitel feiern. Bei noch zehn ausstehenden Spielen liegen die Young Boys aktuell punktgleich mit Servette Genf auf Platz 1. “Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass wir alle gemeinsam, Mannschaft, Staff, Klub und Fans, den Pokal in Bern behalten und nach der Saison wieder zusammen feiern können”, so Lustenberger.