Zündung zur rechten Zeit: Sosa und Kalajdzic beenden ihre Durststrecke

Stuttgart punktet beim FC Bayern. Dank einer guten Leistung und dem Offensivduo Borna Sosa und Sasa Kalajdzic, das seine Durstrecke beendet hat.

Haben mal wieder gezündet: Borna Sosa (re.) und Sasa Kalajdzic.

Haben mal wieder gezündet: Borna Sosa (re.) und Sasa Kalajdzic.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Nicht zuletzt schwache Offensivdarbietungen brachten Stuttgart erst in diese missliche Situation. Der VfB am Rande der Zweitklassigkeit, vor dem vergangenen Spieltag und dem eigenen Spiel beim FC Bayern fast schon abgeschrieben. Mit einem überraschend guten Auftritt beim 2:2 konnten sich die Schwaben ein kleines bisschen Luft verschaffen. Die Relegation ist so gut wie gesichert. Dank einer guten Leistung aller beim Rekordmeister und dem endlich mal wieder funktionierenden Offensivduo Borna Sosa und Sasa Kalajdzic.

Endspiele des VfB Stuttgart

Kalajdzic: “Dann ist es nicht einfach”

Seit dem 26. Spieltag, dem 1:1 bei Union Berlin, hatte Stuttgarts gefährlichstes Doppel nicht mehr gemeinsam für einen Treffer gesorgt. Dann folgte die 52. Minute in der Allianz-Arena. Die dritte Flanke Sosas innerhalb weniger Sekunden findet den Kopf von Kalajdzic, der das 2:2 erzielt. “Das hat Borna und mir gutgetan”, erklärt der Torschütze, der sich und den Kollegen in den vergangenen Wochen einer regelrechten Spezialbehandlung ausgesetzt sah. “Es war gefühlt so, dass jede Mannschaft Borna mit zwei Mann zugestellt hat und ich im Strafraum von zwei Mann gedeckt wurde. Dann ist es nicht einfach.”

Ein Remis für den “Kopf, die Moral” – und die Tabelle

Dass Kalajdzic nur eine Minute nach seinem Treffer zum Ausgleich plötzlich allein vor Manuel Neuer auftauchte, aber an Deutschlands Nummer 1 scheiterte, ärgert den Österreicher nur bedingt. “Ich weiß, dass ich den Ball hätte reinmachen müssen”, meint der Nationalspieler. “Aber es überwiegt trotzdem das Positive.” Ungeachtet dessen, dass die vielen Chancen auch für einen Sieg hätten reichen können. Vielleicht sogar müssen. “Natürlich kann man immer meckern, dass mehr drin gewesen wäre. Aber wir haben uns mit dem Punkt so viel erarbeitet, für den Kopf, für die Moral.” Für die Tabelle.

Für den 34. Spieltag stehen den Schwaben alle Optionen offen. Mit einem Sieg könnten sie sogar Hertha BSC auf Platz 15 abfangen, wenn die Berliner gegen Dortmund nicht punkten. Mit einem Remis ist der Relegationsplatz sicher, selbst wenn Bielefeld, das ein schlechteres Torverhältnis ausweist, in Leipzig siegen sollte. “Jetzt liegt es an uns. Wie wichtig der Punkt ist, werden wir nächste Woche sehen.” Das das Minimalziel Relegation in Gefahr kommen könnte, glaubt Kalajdzic nicht. “Es müsste viel passieren, dass wir es nicht schaffen”, so der Stürmer, der lieber “ein bisschen nach oben schielen” will.

Unabhängig vom Saisonfinish: Kalajdzic nicht abgeneigt, zu wechseln

Ein möglicher Klassenerhalt, so der Publikumsliebling, spiele keine Rolle, wie es mit ihm persönlich weitergeht. Kalajdzic ist umworben und nicht abgeneigt, vor dem Ende seines Ende Juni 2023 auslaufenden Vertrags, zu wechseln. Der Traditionsklub kann und will dies nicht ausschließen, darf außerdem mit einer Ablöse um die 20 Millionen Euro rechnen. Auf die Frage, wie oft er noch das Trikot des VfB tragen werde, meint Kalajdzic nur: “Ich hoffe, dass es in dieser Saison nur noch einmal sein wird. Danach wird man weitersehen.”

George Moissidis