Ngankam bei 96 angekommen: Eher Füllkrug als Musiala

Ngankam bei 96 angekommen: Eher Füllkrug als Musiala

Bei Hannover 96 will Leihgabe Jessic Ngankam seine Karriere richtig in Schwung bringen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt spielt der Stürmer mit alten Bekannten zusammen.

Er freut sich auf die Zeit in Hannover: Jessic Ngankam.

Er freut sich auf die Zeit in Hannover: Jessic Ngankam.

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Seine Augen strahlen: “Die ersten Tage waren super!”, erzählt Jessic Ngankam. “Wir hatten intensive Einheiten. Das ist gut, denn wir brauchen die Grundlagen für die Saison. Da muss man dann auch mal in den sauren Apfel beißen und die Läufe durchziehen.”

Und das macht der Neuzugang von Hannover 96 gerne. Hauptsache, er ist gesund und fit. Das war in seiner Karriere nicht immer so. Der 23-Jährige, der als großes Talent galt, wurde häufig zurückgeworfen, so dass ihm der ganz große Durchbruch im Profigeschäft noch nicht gelang. Vor drei Jahren zog er sich ein Kreuzbandriss zu, 2022 eine weitere Knieverletzung, danach noch zwei Muskelfaserrisse, zuletzt im Mai, als er von Eintracht Frankfurt an Mainz 05 ausgeliehen war.

Er weiß, wie ich ticke.

Ngankam über Leitl

Groß geworden ist der gebürtige Berliner in der Jugend von Hertha BSC. 2020 stieg Ngankam in den Profi-Kader des Hauptstadt-Klubs auf und wurde 2021 an Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth verliehen. Trainer der Spielvereinigung damals: Stefan Leitl, seit 2022 Chefcoach bei Hannover 96. “Dass ich den Trainer kenne, hat bei dem Wechsel auch eine Rolle gespielt. Er weiß, wie ich ticke”, erzählt der Neu-Hannoveraner, der in Fürth auch schon mit seinen aktuellen Mitspielern Havard Nielsen und Max Christiansen zusammen kickte.

Nun spielen sie wieder zusammen. Hannover 96 hat Ngankam von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. 2023 wechselte der Stürmer aus Berlin in die Mainmetropole und wurde im Januar dieses Jahres an Mainz 05 verliehen. Nach nur acht Bundesliga-Einsätzen kehrte Ngankam nach Frankfurt zurück und wurde an 96 verliehen, um wieder mehr Spielzeit zu bekommen. Eine Kaufoption haben die Niedersachsen nicht aushandeln können.

Ngankam hat “keine Zahl im Kopf”

Für den 23-Jährigen mit 65 Erstligaspielen ist Hannover 96 der erste Zweitliga-Klub seiner Karriere. “In der 2. Liga habe ich noch nicht gespielt. Das ist Neuland für mich”, berichtet Ngankam, der es “kaum erwarten kann, dass die Saison losgeht”. Bis zum ersten Spieltag und der Heimpartie Anfang August gegen Aufsteiger Jahn Regensburg sind aber noch mehr als vier Wochen Zeit.

Bis dahin gilt es, noch viel zu trainieren und vor allem verletzungsfrei zu bleiben. Nach dem Abgang von Top-Scorer Cedric Teuchert nach St. Louis (USA) braucht Hannover 96 einen treffsicheren Stürmer. Wie viele Tore er in der neuen Spielzeit schießen will, darauf mag sich Jessic Ngankam nicht festlegen: “Ich habe keine Zahl im Kopf. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn es einige werden”, sagt er. Über seine sportlichen Vorzüge verrät er noch: “Ich bin ein robuster und dynamischer Stürmer, habe einen guten rechten Fuß und eher der Typ Füllkrug als Musiala.” Spricht zumindest dafür, dass Hannover 96 von seinem Neuzugang einige Kopfballtore erwarten darf.

Gunnar Meggers