Eine “brutale Herausforderung” – Schmidt freut sich darauf

Eine “brutale Herausforderung” – Schmidt freut sich darauf

Die fantastische Premierensaison in der Bundesliga war gestern, ab heute beginnt beim 1. FC Heidenheim die Mission “Klassenerhalt 2.0”, eine laut Trainer Frank Schmidt “brutale Herausforderung”. Parallel dazu bietet das Gestern, Rang 8 lässt grüßen, auch die erstmalige Gelegenheit, sich international zu beweisen. Die Qualifikation für die Gruppenphase in der Conference League ist ein weiteres großes Ziel.

Startet mit vielen Neuzugängen in die Vorbereitung: Trainer Frank Schmidt.

Startet mit vielen Neuzugängen in die Vorbereitung: Trainer Frank Schmidt.

IMAGO/Beautiful Sports

Der Aufgalopp an diesem Montag war verglichen mit dem, was in den nächsten Wochen folgen wird, ein höchst lockerer. Ein gemeinsames Frühstück mit anschließender Besprechung markierte für den FCH-Spielertross das Ende eines sechswöchigen Urlaub und den Beginn einer sechswöchigen Vorbereitung, in der traditionsgemäß richtig geklotzt wird, gilt es doch da die körperliche Grundvoraussetzung für den intensiven Spielstil zu legen.

29 Spieler begrüßte Schmidt zum Trainingsauftakt, darunter die acht externen Zugänge Mikkel Kaufmann (Union Berlin), Sirlord Conteh (SC Paderborn), Leo Scienza (SSV Ulm 1846), Julian Niehues (1. FC Kaiserslautern), Luca Kerber (1. FC Saarbrücken), Mathias Honsak (Darmstadt 98), Maximilian Breunig (SC Freiburg II) und der vom FC Bayern ausgeliehene Paul Wanner (zuletzt SV Elversberg). Neu zum Kader stößt mit Christopher Negele zudem ein vielversprechender Linksaußen aus der U 19.

Nicht mit dabei waren Seedy Jarju und Tim Köther (zuletzt an den MSV Duisburg verliehen). Die beiden sind freigestellt worden, um sich einen neuen Verein zu suchen.

Unerwartetes Wiedersehen mit Kleindienst

Es gab übrigens auch einen prominenten Zaungast, der, als er vorfuhr, zunächst für große Augen und ein großes Hallo sorgte. Die Rede ist von Tim Kleindienst. Der Mittelstürmer hatte es sich allerdings nicht anders überlegt und seinen Wechsel nach Gladbach verworfen, der 28-Jährige kam vorbei, weil es für ihn noch einige Dinge zu regeln gab.

Den ein oder anderen Spruch hatte er sich dabei anzuhören, generell jedoch war die Freude groß, ihn zu sehen. Unverändert genießt Kleindienst beim FCH eine hohe Wertschätzung, daran ändert auch sein Wechsel nichts. Dass ihm einige Fans seine Entscheidung verübeln und ihn im Netz auf diversen sozialen Plattformen mit gelinde ausgedrückt wenige netten Abschiedsgrüßen bedenken, stößt bei Schmidt auf komplettes Unverständnis: “Keiner darf vergessen, dass wir es Tim zu verdanken haben, nun so dazustehen.”

Dass Kleindienst sich für die Gladbacher Offerte entschied, ist für den Trainer absolut nachvollziehbar – und auch wenn er ihn nur zu gerne weiter in seinen Reihen gehabt hätte, so kommt ihm kein Wort des Jammerns über die Lippen. Dass der Zwölf-Tore-Mann nicht eins-zu-eins zu ersetzten sein wird, geht der 50-Jährige pragmatisch-nüchtern an: “So ist der Fußball, wir müssen jetzt eben eine andere Lösungen finden.”

Am Mittwoch geht es nach Südtirol

In den ersten beiden Tagen stehen neben den obligatorischen Laktattests sportmedizinische Untersuchungen auf dem Programm, am Mittwoch geht’s dann ab nach Südtirol. In Natz/Schabs ist wie im vergangenen Jahr Schauplatz des ersten Trainingslager, bei dem der konditionelle Aspekt im Vordergrund steht. Zugang Julian Niehues wird da allerdings nicht mehr mit dabei sein. Der 23-Jährige hat sich im Frühjahr das Kreuzbandriss gerissen und setzt sein Reha-Programm fort. Der physisch starke Sechser liegt derzeit zwar voll im Soll, mit ihm wird allerdings erst in der Rückrunde zu rechnen sein.

Schmidt weiter auf Krücken

Apropos Rekonvaleszent: Schmidt fällt ebenfalls in diese Rubrik, nachdem er sich in der Woche vor dem letzten Spiel gegen Köln (4:1) einer seit Langem aufgeschobenen und unumgänglichen OP am Sprunggelenk hatte unterziehen müssen. Deswegen wird er zunächst die Vorbereitung auf Krücken und mit einem klobigen Schutzschuh leiten müssen. An seinem Tatendrang ändert dies freilich nichts. Er ist zunächst mal froh, dass es wieder losgeht und stürzt sich dementsprechend mit der ihm eigenen Energie in die Vorbereitung.

Chris Biechele