Undav-Deal wird zum Mega-Paket

Undav-Deal wird zum Mega-Paket

Stuttgart kämpft um seinen Zweittorjäger Deniz Undav und ist bereit, ein nie dagewesenes Millionen-Paket dafür zu schnüren. Die Rede ist von über 50 Millionen Euro.

Der Verhandlungspoker läuft: Deniz Undav.

Der Verhandlungspoker läuft: Deniz Undav.

IMAGO/Nico Herbertz

Die Kaufoption ist gezogen, die Rückkaufoption in Arbeit. Es ist Bewegung im Stuttgarter Versuch, Deniz Undav vom Brighton & Hove Albion FC loszueisen. Die Briten sind entschlossen, die schwäbische Kaufvereinbarung mit ihrem eigenen Rückkaufrecht zu kontern beziehungsweise zu konterkarieren.

Aus ursprünglich 20 Millionen Euro, die der VfB abdrücken muss, werden so ein paar Millionen mehr für den deutschen Vizemeister, die Brighton aufbringen muss. Wodurch der Klub, den St. Paulis Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler übernimmt, wieder alle Trümpfe in der Hand hält, um dem Stürmer ein teureres Preisschild umzuhängen und dem VfB eine noch höhere Ablöse aufzuzwingen. Inflation auf britisch.

Mittlerweile, so ist aus England zu hören, schwebt dem Premier-League-Elften der vergangenen Saison eine Verhandlungsbasis von um die 30 Millionen Euro vor. Mit den diversen Aufwendungen, die Stuttgart mit der Seite des Spielers ausgehandelt hat, kommen so bei einem Vierjahresvertrag für den deutschen Nationalspieler und EM-Fahrer locker über 50 Millionen Euro zusammen.

Investion bereitet durchaus Bauchschmerzen

Eine Investition, die den Stuttgartern durchaus ein wenig Bauch- beziehungsweise Kopfschmerzen bereitet. Die sie allerdings zu tätigen bereit sind. Zumal Undav, der am 19. Juli seinen 28. Geburtstag feiert, eine starke Saison mit 18 Treffern und zehn Assists in 30 Bundesligaspielen bestritten hat. Der Traditionsklub und seine Anhänger sowie die Kollegen schätzen den Stürmer über alle Maßen, der diese Zuneigung und Achtung ungeschönt erwidert. Bereits seit Monaten wird der Noch-27-Jährige nicht müde zu erklären, dass er unbedingt in Stuttgart bleiben möchte. Wenn ihn denn Brighton lässt.

Die Klub aus dem englischer Badeort, etwa eine Zugstunde südlich von London gelegen, stellt für Undav keine Option mehr dar. Stuttgart will ihn unbedingt halten, nachdem der Abschied von Toptorjäger Serhou Guirassy per Ausstiegsklausel (für rund 19 Millionen Euro) so gut wie feststeht und man beim Traditionsklub von 1893 nur noch auf den Vollzug wartet.

Der Poker geht in die entscheidende Phase. An einer baldigen Einigung ist allen Parteien gelegen. Der Spieler will wissen, wo er künftig spielt, Brighton mit welchem Transferbudget man in die neue Transferperiode gehen kann und der VfB, ob er sich im schlimmsten Fall konkret mit Alternativen beschäftigen muss.

George Moissidis