Wieder Slowenien: Portugal will Revanche für Test-Pleite

Wieder Slowenien: Portugal will Revanche für Test-Pleite

Slowenien – da war doch was? Genau, erst im März verlor Portugal einen Test gegen diesen Gegner mit 0:2, nun kommt es im EM-Achtelfinale zum Wiedersehen. Trainer Roberto Martinez verspricht ein anderes Auftreten als am Mittwoch in Gelsenkirchen im Gruppenfinale gegen Georgien.

Nicht der einzige unzufriedene Portugiese am Mittwochabend: Cristiano Ronaldo.

Nicht der einzige unzufriedene Portugiese am Mittwochabend: Cristiano Ronaldo.

IMAGO/osnapix

Jetzt also Slowenien. Schon wieder. Die Mannschaft, gegen die Portugal zwar sehr frische, aber keine guten Erinnerungen hat. Just im März dieses Jahres verlor die Mannschaft von Roberto Martinez ein Freundschaftsspiel gegen diesen Gegner mit 0:2. “Nun aber”, betont Portugals Trainer mit Blick auf das Duell am Montag in Frankfurt (21 Uhr, LIVE! bei kicker), “ist es ein Pflichtspiel, in einer K.o.-Runde.” Man werde sich darauf “sehr gut vorbereiten”. Insbesondere bei einem großen Turnier “gibt es keine leichten Spiele”, sagte Martinez und ergänzte treffend: “Das Spiel gegen Georgien war das beste Beispiel dafür.”

Mit 0:2 ging das letzte Gruppenspiel für die ambitionierten Portugiesen am Mittwochabend in der Schalker Arena schief. Mit dem bereits feststehendem Gruppensieg im Rücken hatte sich der Trainer für eine Großrotation entschieden – im Vergleich zum vorherigen Spiel gegen die Türkei (3:0) waren nur Torwart Diogo Costa sowie Joao Palinha und Cristiano Ronaldo in der Startelf verblieben.

Dafür musste sich Martinez später rechtfertigen. Er fand nicht, dass er es mit der Rotation übertrieben hatte. Sein Gedanke hinter der Entscheidung: “Ich wollte, dass jeder Spieler so gut wie möglich für die K.o.-Runde vorbereitet ist. Ziel war, anderen Spielern die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren.”

Er musste einräumen, dass seine Mannschaft “mit nicht genügend Intensität gespielt” hätte, “so haben wir auch direkt das erste Tor kassiert”. Das fiel bereits nach einer Minute und 30 Sekunden, als Georges Mikautadze einen fürchterlichen Fehlpass von Antonio Silva im Mittelfeld dankbar in Empfang nahm und den Ball zu Khvicha Kvaratskhelia weiterleitete. Der Napoli-Stürmer schob sicher ein.

Der Fauxpas war der Beginn einer sehr unglücklichen individuellen Leistung von Antonio Silva, der nicht nur das 0:1 und später wegen eines Fouls auch den Elfmeter zum 0:2 auf seine Kappe nehmen musste, sondern wohl auch das 1:1 verhinderte, weil er Cristiano Ronaldo bei einer Kopfballchance derart in die Parade fuhr, dass der Superstar den Ball nicht mehr kontrolliert ins Tor köpfen konnte (21.).

CR7 schimpft – und kickt Flasche weg

Nicht nur darüber regte sich Cristiano Ronaldo auf. Einen Hals hatte der 39-Jährige auch auf den Schiedsrichter, der ihm seiner Meinung nach einen Elfmeter verwehrte, nachdem Luka Lochoshvili ihn am Trikot gezogen hatte. CR7 schimpfte und sah Gelb. Bei seiner Auswechslung (66.) kickte der an diesem Tag augenscheinlich mit allem Unzufriedene in der Coachingzone wütend eine Trinkflasche weg.

Martinez versicherte: “Wir haben Georgien nicht unterschätzt. Sie haben ein geschichtsträchtiges Spiel gespielt, wir waren bereits Gruppenerster. Das hat nichts mit unterschätzen zu tun.” Gegen Slowenien wird der Trainer wohl wieder abrücken von der Dreierkette, die er im Gruppenfinale bevorzugte. Das Abwehrverhalten ist aber nicht das Einzige, das besser laufen muss. Martinez verspricht einen anderen Auftritt als gegen Georgien. Intensiver, aggressiver, effektiver – und damit letztlich erfolgreicher.

Toni Lieto