Nagelsmanns Bestätigung: “Schottland war sehr beeindruckt”

Nagelsmanns Bestätigung: “Schottland war sehr beeindruckt”

Julian Nagelsmann wusste vor dem EM-Eröffnungsspiel um die Bedeutung der ersten Minuten. Dementsprechend hob er sie hervor, was augenscheinlich bei seinem Team ankam. Es war der Grundstein für den hohen Sieg.

Hatte nach dem 5:1 im EM-Eröffnungsspiel viel Grund zur Freude: Julian Nagelsmann.

Hatte nach dem 5:1 im EM-Eröffnungsspiel viel Grund zur Freude: Julian Nagelsmann.

IMAGO/PA Images

Nach seinem Pflichtspiel-Debüt als Bundestrainer durfte sich Julian Nagelsmann bestätigt fühlen: Auf der Pressekonferenz vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland hatte er die Wichtigkeit der Anfangsphase hervorgehoben – und in eben jener legte sein Team den Grundstein für den berauschenden 5:1-Auftaktsieg. “Die ersten 20 Minuten waren schon beeindruckend. Viel Power, viel Aggressivität im Gegenpressing. Schottland war in der Anfangsphase sehr beeindruckt. Das hat uns natürlich extrem geholfen”, so Nagelsmann im ZDF-Interview.

Folgerichtig führte die DFB-Elf bereits nach 19 Minuten durch Tore von den beiden Youngstern Florian Wirtz und Jamal Musiala mit 2:0. Das Duo trug sich damit in die Geschichtsbücher ein. Wirtz ist mit 21 Jahren und 42 Tagen nun jüngster EM-Torschütze, gefolgt von Musiala mit 21 Jahren und 109 Tagen. “Gerade bei Jamal freute es mich, weil er in Katar die eine oder andere Chance vergeben hat. Das hat schon an ihm genagt, glaube ich”, gesteht der Bundestrainer.

Das war ein sehr guter, aber erster Schritt. Es bringt jetzt nichts, wenn wir den Betrieb einstellen.

Julian Nagelsmann

Einen Spieler herausheben konnte der 36-Jährige nach der insgesamt starken Darbietung natürlich nicht. Es sei “wertvoll, dass heute nicht nur einer die Blumen kriegt”, aber die Leistung seines Kapitäns freue ihn “extrem”: Dem in der Kritik stehenden Ilkay Gündogan blieb zwar ein eigener Treffer verwehrt, dafür leitete er das 2:0 ein und holte den von Kai Havertz verwandelten Elfmeter heraus. Ferner überzeugte der Mittelfeldspieler mit seiner hohen Passquote (91 Prozent) und vielen Laufwegen.

Von der Euphorie, unter anderem feierten die noch nach Abpfiff im Stadion verweilenden Zuschauer den Bundestrainer während des Interviews mit Sprechchören, aufgrund des höchsten deutschen EM-Siegs ließ sich Nagelsmann aber nicht blenden. “Das war ein sehr guter, aber erster Schritt. Es bringt jetzt nichts, wenn wir den Betrieb einstellen, sondern wir müssen weitermachen”, erklärt der Coach. Auf die Bremse trat er aber nicht: “Ich bin kein Mahner. Es macht keinen Sinn, gleich in die Kabine zu rennen und zu sagen: ‘Männer, es war ganz okay'”.

Der dadurch größer werdende Glaube dürfte der Mannschaft helfen, auch am Mittwoch im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn (18 Uhr, LIVE bei kicker) ähnlich stark ins Spiel zu starten.