Halle-Sportchef Meyer: “Nun geht es aufwärts”

Halle-Sportchef Meyer: “Nun geht es aufwärts”

Nach langjähriger Drittliga-Zugehörigkeit ist der Hallesche FC in die Regionalliga gestürzt. Allmählich scheint der Schmerz verfolgen, der HFC baut mit einigen finanziellen Ressourcen an der sofortigen Rückkehr.

Hat noch einige Lücken im künftigen Kader zu füllen: Daniel Meyer, Sportchef des Halleschen FC

Hat noch einige Lücken im künftigen Kader zu füllen: Daniel Meyer, Sportchef des Halleschen FC

IMAGO/Fotostand

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Die Tränen sind getrocknet, der Blick nach vorne gerichtet: Der Hallesche FC, der zwölf Jahre in Folge in der 3. Liga spielte, will den Gang in die Regionalliga Nordost für einen Neuanfang nutzen. “Das ist die Stunde Null, das tut sehr weh, aber nun geht es aufwärts”, hatte Sportchef Daniel Meyer unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg gesagt.

Meyer, Sohn der Stadt und seit Anfang Mai im Amt, soll eine Mannschaft zusammenstellen, die die Menschen in Halle mitnimmt. Eine Mammutaufgabe: Mit Lucas Halangk und Jonas Marx, der als Leihspieler in Greifswald keine Rolle spielte, besaßen nur zwei Spieler aus dem Aufgebot der zu Ende gegangenen Saison einen Vertrag für die Regionalliga. Auch ein neuer Trainer musste gefunden werden.

Ein Top-Etat

Positiv: Finanziell ist der HFC stabil aufgestellt, plant mit einem Gesamtetat von 4 bis 4,5 Millionen Euro für die vierte Liga, rund zwei Millionen sind für die Profimannschaft vorgesehen . ein Top-Etat für einen Regionalligisten.

Knapp eine Woche vor dem Trainingsauftakt am 17. Juni ist die wichtigste Personalie bereits geklärt: Mit Mark Zimmermann übernimmt ein Kenner der Regionalliga Nordost das Traineramt in Halle. Der ehemalige Spieler und Trainer von Carl Zeiss Jena war zuletzt ohne Verein, arbeitete davor vier Jahre als Coach der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln. “Er vereint alles, was wir suchen. Er hat nachgewiesen, dass er Spieler entwickeln kann, hat ein Gefühl für den Fußball-Osten und weiß, wie man den Aufstieg in die 3. Liga schafft”, so Sportchef Meyer. 2017 führte Zimmermann Jena in die 3. Liga.

Nicht mit der Brechstange

Das soll er in Halle wiederholen, wenn auch nicht mit der Brechstange. “Natürlich ist es unsere Absicht, in die 3. Liga zurückzukehren”, betonte Präsident Jürgen Fox. “Aber nicht nur als Einjahresplan.” Schließlich muss sich zeigen, wie schnell sich die nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft auf dem Platz findet.

Bei der Kaderplanung setzt der HFC nach dem Abstieg bewusst auf den Faktor Identifikation. Mit Kilian Zaruba, Burim Halili, Luka Vujanic, Joscha Wosz, Niklas Kastenhofer und Luca Bendel wurden bereits sechs Spieler verpflichtet, die ihre Ausbildung mindestens in Teilen im HFC-NLZ genossen haben. Dazu kommt mit Jan Löhmannsröben eine erfahrene Kraft, die in der Saison 2021/22 bereits bei den Rot-Weißen unter Vertrag stand.

Noch in dieser Woche soll sich zudem entscheiden, ob nach Torwart Sven Müller weitere Routiniers bleiben. Bei Niklas Landgraf ist diese Frage noch offen, während sich Tom Baumgart zu einem Wechsel zum Chemnitzer FC entschlossen hat. Somit müssen Meyer, Zimmermann und Co. nach Alternativen suchen. Neben den meist jungen Spielern mit Lokalkolorit braucht es definitiv noch mehr Routine im Aufgebot.

Fabian Wölfling