St. Pauli: Hürzeler im Visier von Brighton

St. Pauli: Hürzeler im Visier von Brighton

Der Poker um seinen neuen Vertrag zog sich mehr als ein halbes Jahr, ehe Fabian Hürzeler im März doch ohne die ursprünglich von ihm gewünschte Ausstiegsklausel auf St. Pauli verlängerte. Jetzt droht dennoch sein sofortiger Abgang – nach England.

Fabian Hürzeler hat den FC St. Pauli in die Bundesliga geführt - und soll nun das Interesse aus England geweckt haben.

Fabian Hürzeler hat den FC St. Pauli in die Bundesliga geführt – und soll nun das Interesse aus England geweckt haben.

picture alliance/dpa

Die britische Zeitung Telegraph berichtet, dass der 31-jährige Fabian Hürzeler Top-Kandidat auf die Nachfolge von Roberto de Zerbi bei Brighton & Hove Albion sei. Ausgerechnet die Premiere League. Und ausgerechnet de Zerbi. Der Hintergrund: Hürzeler hat nie ein Hehl aus seiner Vorliebe für den englischen Fußball gemacht, sich dort und insbesondere in Brighton in der Vergangenheit immer wieder Spiele angeschaut. Vor allem aber hat er sich in seiner Spielidee sehr an De Zerbi orientiert, den 44-Jährigen schon in seinem ersten Halbjahr als Cheftrainer ganz offen als sein Vorbild genannt.

Wird Hürzeler nun der Nachfolger seines Vorbilds? De Zerbi, dessen Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde, hatte zwischenzeitlich auch auf der Wunschliste des FC Bayern gestanden. Bei der Nachfolgersuche ist Brighton nicht ausschließlich, aber eben unter anderem in Hamburg und bei Hürzeler angekommen. Nach kicker-Informationen wissen die Verantwortlichen des Kiez-Klubs bislang weder durch ihren Trainer noch durch die Engländer, sondern lediglich durch den Medienbericht von dem Interesse.

Keine Ausstiegsklausel im Vertrag

Klar ist: Da im verlängerten Vertrag keine Ausstiegsmöglichkeit festgeschrieben ist, hält St. Pauli in gewisser Weise das Heft des Handelns in der Hand und weiß doch: Wird die Offerte konkret und der Ex-Klub von de Zerbi das neue Ziel des Aufstiegstrainers, dann ist Hürzeler nur schwer zu halten. Immerhin, die Ablöse könnten Vereinspräsident Oke Göttlich und Sportchef Andreas Bornemann frei verhandeln. Diese könnte bei einem Premier-League-Klub für den Verein historische Dimensionen erreichen, wäre für den Aufsteiger indes zu diesem Zeitpunkt auch ein Schmerzensgeld. Denn der Trainermarkt wurde seit der Unterschrift von Hürzeler im Frühjahr naturgemäß routinemäßig, aber eben nicht mehr mit Hochdruck verfolgt. In der Hauptsache arbeitet Bornemann aktuell daran, den Kader bundesligatauglich zu gestalten – noch im Verbund mit Hürzeler.

Sebastian Wolff