Kleber vor den Finals: “Durch mich gibt es mehr Variation”

Kleber vor den Finals: “Durch mich gibt es mehr Variation”

Die NBA Finals stehen vor der Tür – und sie tun das mal wieder mit Beteiligung eines Würzburgers im Trikot der Dallas Mavericks. Maxi Kleber hat über die Celtics, seine Fitness und die Rolle im Team gesprochen.

Heiße Phase: Maxi Kleber beim Training im TD Garden in Boston.

Heiße Phase: Maxi Kleber beim Training im TD Garden in Boston.

NBAE via Getty Images

Lange Zeit hat Maxi Kleber in dieser Saison wegen einer Schulterverletzung gefehlt. Doch nun steht der Würzburger wieder bereit, steht mit den Dallas Mavericks in den NBA Finals gegen die favorisierten Boston Celtics. “Es ist natürlich eine riesige Ehre, hier in den Finals zu sein. Ich glaube, jeder träumt als Kind davon, in der NBA zu spielen und in den Finals zu stehen”, sagte der Power Forward, der seit 2017 für die Mavs auf dem Court steht, im Gespräch mit Sky. Der also noch mit einem gewissen Dirk Nowitzki zusammengespielt hat.

“Ich habe damals den Lauf von Dirk Nowitzki verfolgt. Von daher ist es für uns alles sehr spannend”, erinnert sich Kleber an den unvergessenen Run der Texaner im Jahr 2011, als “Dirkules” das Team zur bislang einzigen Meisterschaft in der Franchise-Geschichte führte.

Dallas musste bislang mehr kämpfen als Boston

Nun steht Dallas mal wieder in den Endspielen, im Mittelpunkt der globalen Basketball-Szene. “Voller Vorfreude”, jedoch ohne Nowitzki-Tipps geht Kleber die Finalserie an, die in der Nacht zum Freitag (2.30 Uhr MESZ) in Boston beginnt. Immerhin hält der fränkische Landsmann in der Wahlheimat Texas Kontakt zu Kleber: “Dirk meldet sich immer wieder mal, schreibt immer wieder. Und er ist auch immer wieder bei den Spielen da und unterstützt uns voll, vor allem jetzt zu den Playoffs.” Auch für den einstigen Superstar wollen die Mavs den Sieg in den Finals holen.

NBA Finals 2024

Die Celtics gelten als Favorit, gingen bislang sehr geschmeidig durch die Playoffs. Dallas hatte da schon mehr zu kämpfen. “Für uns war das alles eine gute Vorbereitung, dass wir keine leichten Spiele hatten”, relativiert Kleber und spricht von einer perfekten Anlaufphase für die Finalserie. Der Gegner sei natürlich “extrem stark” und blieb bislang von Verletzungen verschont.

Ein paar Tage mehr Behandlung für die Schulter

Stichwort Verletzung. Kleber ist erst seit kurzer Zeit wieder einsatzfähig. Wie sieht es aktuell aus beim 32-Jährigen? “Es geht deutlich besser. Das ist natürlich alles nicht ideal, aber wir haben einen guten Job gemacht, damit ich wieder aufs Feld zurückkommen kann”, ist er voller Hoffnung, in der entscheidenden Saisonphase eine gute Rolle spielen zu können. “Wir hatten jetzt noch ein paar extra Tage, an denen ich mehr Behandlung bekommen konnte, wieder ein bisschen an der Kondition arbeiten konnte und meine Würfe hochkriegen konnte.” Und mehr Zeit gebe es jetzt eben nicht, um noch ein paar Prozent draufzupacken.

Erfahren genug ist Kleber. Er kennt seine Rolle auf dem Court, seine Bedeutung für die Mavs. “Es bleibt alles das Gleiche. Durch mich gibt es natürlich ein bisschen mehr Variation, wie wir spielen können.” Wobei sich Februar-Neuzugang Daniel Gafford und Dereck Lively in der Defense prächtig geschlagen hätten. Mit Klebers Rückkehr in den Kader hat Head Coach Jason Kidd, vor 13 Jahren an Nowitzkis Seite Champion, jedoch in jedem Fall eine wertvolle Option mehr auf der Bank sitzen.

“Die machen schnelle Läufe, die werfen viele Dreier”

Der Deutsche will mit Dallas und an der Seite von Luka Doncic und Kyrie Irving den Titel. Klebers Plan und Ratschlag ans Team: “Um die Celtics knacken zu können, müssen wir wirklich 48 Minuten konzentriert sein. Die machen schnelle Läufe, die werfen viele Dreier. Wenn man da nicht aufpasst und bei den Rotationen nicht auf der derselben Linie ist, dann passiert es ganz schnell, dass die Celtics mal einen 10:0- oder 12:0-Lauf machen.” In dem Fall ruhig bleiben, so die Devise. Die eigene physische Präsenz ausspielen, die “Größe ein bisschen ausnutzen”. Und vorne auf “Luka Magic” und Co-Star Irving hoffen, “extreme Ausnahmespieler” in der Liga.

Gerade Doncics Kampf- und Teamgeist soll das Zünglein an der Waage sein. Kleber: “Auch wenn es ihm nicht hundertprozentig gut geht, kämpft er sich durch und schaut, dass er für die Mannschaft spielt und sich opfert. Das hat er gemacht. Deswegen waren die paar Tage Pause extrem gut für alle.”

Dallas muss mit dem härtesten Test in den bisherigen Playoffs rechnen. “Ich glaube, es wird einfach spannend zu sehen, weil es doch ein komplett anderes Team ist als die, gegen die wir bis jetzt gespielt haben”, orakelt Kleber. In der Hoffnung, dass er mit seiner Defensivstärke ein Stückweit dazu beitragen kann, dass die Larry O’Brien Trophy am Ende mal wieder nach Dallas wandert.