“Völlige Fehleinschätzung des Gegners”: Wie der Traum vom WM-Titel 2014 fast gegen Algerien platzte

“Völlige Fehleinschätzung des Gegners”: Wie der Traum vom WM-Titel 2014 fast gegen Algerien platzte

Der Podcast “Der vierte Stern” erzählt in fünf Episoden Deutschlands Weg zum WM-Titel 2014 in Brasilien und liefert spannende und exklusive Anekdoten. In der zweiten Episode beleuchten die Hosts das Teamquartier Campo Bahia. TV-Kommentator Béla Réthy spricht über das Achtelfinale gegen Algerien.

TV-Kommentator Béla Réthy kommentierte das WM-Achtelfinale 2014.

TV-Kommentator Béla Réthy kommentierte das WM-Achtelfinale 2014.

IMAGO/Steinbrenner

Die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien brachte eine selten dagewesene Fußball-Euphorie nach Deutschland. Der neue kicker-Podcast “Der vierte Stern” geht auf eine Zeitreise und lässt ein Turnier Revue passieren, bei dem für die deutsche Mannschaft nicht von Anfang an die Zeichen auf Sieg standen.

Podcast

EP02: Currywurst und Campo Bahia


29:26 Minuten

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Für Isabella Fischer (Audio-Redakteurin) war der Sommer 2014, wie für viele Fans in ganz Deutschland, ein einziger Partyrausch. Für Matthias Dersch (DFB-Reporter) war es die erste WM als Reporter vor Ort. Die beiden Hosts nehmen die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch ein Land, das fußballverrückt ist. Spieler, Reporter und Menschen, die damals ganz nah dran waren, sprechen emotional und unterhaltsam über ihre Erinnerungen an die Weltmeisterschaft in Brasilien.

Currywurst und Campo Bahia

Die deutsche Nationalmannschaft bezog ihr Mannschaftsquartier im beschaulichen Fischerort Santo André, 1200 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro. Die Unterkunft sorgte schon Monate vor dem Turnier für Debatten in Deutschland. Wegen der weiten Wege und der nötigen Fährfahrt, aber auch wegen der Frage nach dem Sinn: Muss man wirklich für viele Millionen Euro ein Luxushotel in diesem abgelegenen Teil Brasiliens bauen, damit da für ein paar Wochen zwei Dutzend Fußballer residieren können?

Der Podcast “Der vierte Stern”, zu hören in der kicker-App, auf kicker.de und überall, wo es Podcasts gibt.

Der Schweizer Ueli Schweizer betreibt mit seiner Frau Mayo in Santo André das Strandhotel “Mata Encantada”, in dem während der WM 2014 das ZDF rund um Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein wohnte. Schweizer, der seit 18 Jahren in Brasilien lebt, berichtet im Podcast “Der vierte Stern” von der Freude der Dorfbewohner, als die deutsche Mannschaft in Santo Andre eintraf.

Humorvoll und unterhaltsam erzählt er von der Tierwelt, die der deutschen Mannschaft hier und da zu schaffen machte und von der zuerst hohen Polizeipräsenz, die nach und nach weniger wurde. “Zu Beginn gab es viele Straßensperren. Nach ein paar Tagen bereits wurde das Ganze aber viel, viel lockerer genommen. Die Polizisten haben sich ein bisschen zurückgelehnt und das Leben genossen. Auch für die Einheimischen ging das Leben ganz normal weiter”, sagt Schweizer.

Das waren Jungs, die es nicht geschafft haben, in die französische Nationalmannschaft zu kommen.

Béla Réthy

Nach der Gruppenphase wartete im Achtelfinale Algerien auf die DFB-Elf. Es sollte zum Schlüsselspiel für die deutsche Mannschaft werden. Béla Réthy kommentierte das Spiel für das ZDF. Die deutsche Mannschaft schaffte es mit Müh und Not, gegen die Algerier zu gewinnen. “Das war eine völlige Fehleinschätzung des Gegners. Im Prinzip waren das Jungs, die es nicht geschafft haben, in die französische Nationalmannschaft zu kommen. Die sind alle in Frankreich geboren, alle in Frankreich ausgebildet. Die Ausbildung in Frankreich ist bekanntermaßen nicht die schlechteste”, sagt er.

Deutschland siegte in der Verlängerung mit 2:1 und zog ins Viertelfinale ein. In Erinnerung bleibt das Eistonnen-Interview zwischen ZDF-Reporter Boris Büchler und Per Mertesacker. “Das war ein ganz wichtiger Moment des Zusammenhalts. Per wurde für seine Reaktion von seinen Kollegen abgefeiert. Das hat etwas bewirkt in der inneren Hygiene dieser Mannschaft. Dass man so ein Spiel gewinnt, dass man sich gegen die bösen Medien zu Wehr setzt. Dass man weiß, dass man Spiele, wo man schlecht war, trotzdem gewinnen kann”, analysiert Réthy.

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