Mit seltsamem Rekord: Draisaitl und die Edmonton Oilers stehen in den Stanley Cup Finals

Mit seltsamem Rekord: Draisaitl und die Edmonton Oilers stehen in den Stanley Cup Finals

Die Special-Teams und ein starker Goalie Stuart Skinner haben die Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl ins Finale um den Stanley Cup gegen die Florida Panthers geführt. Mit einem 2:1 gegen die Dallas Stars kürten sich die Oilers zum Champion der Western Conference.

Finaleinzug: Die Edmonton Oilers nach Spiel 6 mit der Campbell Bowl.

Finaleinzug: Die Edmonton Oilers nach Spiel 6 mit der Campbell Bowl.

Icon Sportswire via Getty Images

Was ist verdient? Diese Frage stellt sich im Sport immer wieder. Der Finaleinzug der Oilers mag es je nach Sichtweise allemal sein, in Spiel sechs gegen Dallas waren sie in jedem Fall nicht das bessere, dafür das glücklichere Team. Nur zehn Torschüsse gab Edmonton in der gesamten Partie ab, Dallas dagegen 35. Nie waren es weniger bei einem Team, das mit einem Sieg das Cup-Finale erreichte, nie war das Schussverhältnis für das siegreiche Team negativer. Ein seltsamer Rekord für die offensivstarken Oilers, die gelernt haben zu verteidigen.

Draisaitl-Assist, McDavid-Traumtor: Oilers eröffnen stark

In ihrem hundertsten Saisonspiel – 82 in der Regular Season, 18 in den Playoffs – legten sie dank ihres starken Powerplays den Grundstein für den Sieg. Wenn es noch Zweifel gegeben haben sollte, wer der beste und talentierteste Spieler des Planten ist: Connor McDavid beseitigte sie mit einem Zaubertor zum 1:0, als er nach Pass von Draisaitl Stars-Verteidiger Miro Heiskanen wie eine Slalomstange stehen ließ und die Scheibe mit der Rückhand unter die Latte hob (5.). Im zweiten Überzahlspiel bediente der Oilers-Kapitän Zach Hyman, der mit seinem 14. Playoff-Treffer 2024 Jake Oettinger im Stars-Tor keine Chance ließ (16.). Zwei Powerplays, zwei Tore, das machte den Unterschied. Auch die Texaner bekamen im ersten Drittel zweimal die Chance in Überzahl, die Oilers jedoch verlängerten ihre beeindruckende Serie auf 27 Unterzahlspiele ohne Gegentreffer, später in der Partie sogar auf 28.

Im Mittelabschnitt jubelte keines der Teams. McDavid traf für die Oilers den Pfosten, Roope Hintz für Dallas, 21:8-Schüsse besagte die Statistik nach 40 Minuten für die Stars, die Stuart Skinner nicht überwinden konnten. Bangen müssen die Oilers vor den Finals um Evander Kane, der nach einem Check in die Kabine musste, später zurückkehrte, aber kaum noch spielte. Sein körperbetontes Spiel werden sie gegen die Florida Panthers jedoch benötigen.

Dallas drückt auf den Ausgleich

Im Schlussdrittel schafften die drückenden Stars den Anschlusstreffer durch Mason Marchment (50.). Die Oilers mussten bange Schlussminuten überstehen, ließen aber in den letzten 120 Sekunden nur noch einen Schuss zu. Der Rogers-Place bebte, “we want the Cup” schallte es nach der Schlusssirene durch die Halle. “Wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen. Viele haben an Stu gezweifelt, er war großartig”, lobte Kapitän McDavid seinen Goalie. Für den Titel in der Western Conference bekamen die Oilers die Clarence-Campbell-Bowl überreicht, rührten den Pokal aber ebenso wenig an wie einen Tag zuvor die Florida Panthers den Prince-of-Wales-Pokal. Traditioneller Aberglaube, schließlich ist der Job nicht erledigt, es geht um den Stanley Cup.

Podcast

EP01: Die goldene Generation


31:08 Minuten

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Vorjahresfinalist Florida hat diesen noch nie gewonnen, steht zum dritten Mal im Endspiel. Die Oilers greifen nach ihrem sechsten Titel, dem ersten seit 1990. Bei ihrer letzten Finalteilnahme unterlagen sie 2006 den Carolina Hurricanes dramatisch mit 3:4-Siegen. Spiel eins der Finalserie 2024 steigt in der Nacht von Samstag auf Sonntag (2 Uhr MESZ) in Florida, das Heimvorteil genießt und bei vielen Experten als leicht favorisiert gilt. Heißen muss das freilich nichts, das waren die Dallas Stars auch, doch die Oilers setzten sich durch, gewannen nach einem 1:2-Serienrückstand drei Partien am Stück. Draisaitl in seiner zehnten NHL-Saison und McDavid in seiner neunten stehen mit Verzögerung endlich dort, wo sie immer hinwollten und gemäß ihres Talents hingehören. Ein Schritt fehlt noch, vier zum größtmöglichen Erfolg.