777 Partners-Übernahme bei Everton geplatzt: Klub “prüft alle Optionen”

777 Partners-Übernahme bei Everton geplatzt: Klub “prüft alle Optionen”

Die Übernahme von US-Investor 777 Partners beim englischen Erstligisten FC Everton ist zumindest vorerst vom Tisch. In der Nacht zum Samstag lief die Frist zur Begleichung eines Darlehens ab.

Die Kaufvereinbarung zwischen US-Investor 777 Partners und dem FC Everton ist vorerst vom Tisch.

Die Kaufvereinbarung zwischen US-Investor 777 Partners und dem FC Everton ist vorerst vom Tisch.

picture alliance / Action Plus

Die Probleme der Private-Equity-Gesellschaft 777 Partners in den vergangenen Monaten sind lang dokumentiert. Während beim deutschen Zweitligisten Hertha BSC, bei dem der US-Investor seit März 2023 78,8 Prozent der KG-Anteile hält, bislang alles ruhig geblieben war, hatten sich an anderen Standorten bereits Anfang Mai dieses Jahres große Probleme aufgetan. So sorgten beim belgischen Erstligisten Standard Lüttich ausbleibende Gehaltszahlungen und unbezahlte Rechnungen für Wirbel, während die Übernahme des FC Everton endgültig ins Stocken geraten war.

Seit der Nacht zum Samstag ist die Übernahme des finanziell in Schieflage geratenen englischen Traditionsklubs vorerst wohl sogar komplett vom Tisch. Wie der Verein in einer Pressemitteilung am Samstagmorgen verkündete, sei das “Share Purchase Agreement” (deutsch: Aktienkaufvertrag) zwischen 777 Partners und der Blue Heaven Holdings Limited, über die Klubbesitzer Farhad Moshiri 94,1 Prozent der Anteile des FC Everton innehat, “heute ausgelaufen”.

Suche nach neuem Käufer kann beginnen

Hauptpunkt der Vereinbarung zwischen Moshiri und 777 Partners war ursprünglich, dass der US-Investor ein Darlehen an MSP Sports Capital in Höhe von 158 Millionen Pfund, das im Zuge des Ausbaus von Evertons Goodison Park geleistet worden war, zurückzahlen muss – auch um die gestellten Anforderungen an die Übernahme zu erfüllen. Gleichzeitig war Moshiri nach Informationen des englischen Guardian aber an eine Exklusivitätsfrist mit dem US-Investor gebunden und konnte keine Gespräche mit anderen potenziellen Käufern führen.

Nach dem Ablauf der Vereinbarung mit Investor 777 Partners, der dem Verein laut dem Guardian insgesamt rund 200 Millionen Pfund geliehen hatte, kann die Suche nach einem neuen Käufer beginnen. Der Klub erklärte in seiner Pressemitteilung: “Der Klub wird seinen Betrieb wie gewohnt fortsetzen, während er mit Blue Heaven Holdings zusammenarbeitet, um alle Optionen für die zukünftige Eigentümerschaft des Klubs zu prüfen.”