Kiel: Sportchef Wehlmann adelt Rapp

Kiel: Sportchef Wehlmann adelt Rapp

Die Feierlichkeiten hat Marcel Rapp hinter sich gelassen, in den Urlaub verabschiedet hat sich Holsteins Aufstiegstrainer dennoch nicht. Gemeinsam mit Sport-Geschäftsführer Carsten Wehlmann arbeitet der 45-Jährige am ersten Kieler Bundesligakader der Vereinsgeschichte.

Erhält Lob von allen Seiten: Kiels Aufstiegstrainer Marcel Rapp.

Erhält Lob von allen Seiten: Kiels Aufstiegstrainer Marcel Rapp.

IMAGO/Lobeca

Der Nachfolger vom frisch beim SV Wehen Wiesbaden vorgestellten Uwe Stöver und Rapp haben das Motto bereits ausgegeben: Die KSV will auch in der Bundesliga primär den Weg mit entwicklungsfähigen Spielern gehen. Weil das Budget mit etwa 25 Millionen Euro keine großen Sprünge zulässt – und weil Entwicklung zum Trainer passt.

Auffällig insbesondere in der abgelaufenen Saison war: Unter Rapp haben nicht nur Youngster wie Tom Rothe oder Colin Kleine-Bekel die nächste Stufe erreicht, sondern auch Routiniers wie Lewis Holtby oder Steven Skrzybski haben im Herbst ihrer Karriere Entwicklungsschritte genommen.

Ex-Spieler Reese: “Macht Spieler verlässlich besser”

Wehlmann ist seit März Teil des Holstein-Kosmos und sagt voller Anerkennung: “Als Außenstehender hatte ich ein gewisses Bild über die Arbeit von Marcel. Jetzt, mit der Innenansicht, kann ich sagen, dass sich alles exakt so bestätigt hat. Seine Akribie und Lust, Spieler weiterzuentwickeln, ist greifbar. Und auch, dass ihm dies nicht nur bei den Jungen gelingt.”

Hertha-Profi Fabian Reese, in der Saison 2022/23 unter Rapp bei Holstein, sagt: “Er ist ein Trainer, der Spieler verlässlich besser macht.” Und wie Wehlmann attestiert ihm auch Vorgänger Stöver: “Dass er auch etablierte Profis noch besser machen kann, ist offensichtlich.”

Weitere Entwicklung Rapps für die Bundesliga nötig

Der erste Chef von Rapp ist über die Entwicklung des Spieler-Entwicklers nur wenig verwundert: Michael Mutzel. Der heutige Bielefelder Sport-Geschäftsführer erinnert sich an dessen Anfänge als Nachwuchs-Coach in Hoffenheim und verrät: “Ich hatte schnell das Gefühl, dass Marcel seinen Weg als Cheftrainer gehen wird. Er hat den Begriff Entwicklung nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt.”

Jetzt hat ihn die eigene Entwicklung bis nach oben geführt. Am 1. Juli beginnt Rapp die Vorbereitung auf die Mission Bundesliga mit Holstein – in dem Wissen, dass weitere Entwicklungsschritte nötig sein werden. Wehlmann ist zuversichtlich, dass diese möglich sind. Denn der frühere Torwart attestiert Rapp: “Er entwickelt nicht nur Spieler, sondern will auch selbst immer weiter kommen.”

Sebastian Wolff