Franjic: “Ich hoffe, mein Abschiedsgeschenk für Würzburg wird der Aufstieg”

Franjic: “Ich hoffe, mein Abschiedsgeschenk für Würzburg wird der Aufstieg”

Ivan Franjic wird die Würzburger Kickers verlassen. Doch vorher will der Siegtorschütze des Hinspiels gegen Hannover 96 II mit dem bestmöglichen Abschiedsgeschenk den Dallenberg in Richtung Wehen Wiesbaden verlassen. Doch nicht nur offensiv stimmt es bei den Unterfranken.

Vorteil für Würzburg: Ivan Franjic schoss die Kickers zum Hinspiel-Sieg gegen Hannover II.

Vorteil für Würzburg: Ivan Franjic schoss die Kickers zum Hinspiel-Sieg gegen Hannover II.

IMAGO/HMB-Media

Was ist dieses 1:0 im Hinspiel am Ende für die Würzburger Kickers wert? Der kleine Vorsprung, den sich der bayerische Regionalliga-Meister am heimischen Dallenberg im Duell mit Hannover 96 II erarbeitet hat, ist zwar alles andere als ein Ruhekissen. Der Sieg ist aber für Trainer Marco Wildersinn “eine gute Ausgangsbasis” für das Rückspiel am Sonntag vor ungewohnt großer Kulisse in Hannover.

Dass beide Teams sich auf Augenhöhe begegnen würden, das habe er genau so erwartet, meinte Wildersinn. Die fünf Akteure aus dem Zweitliga-Kader, die die Hannoveraner verstärkten, hätten das Niveau beim Gegner noch einmal angehoben. “Aber auch wir haben im Vergleich zur Liga noch etwas draufgepackt”, so Wildersinn.

Kraus-Umschulung als Glücksfall

Vor allem auf die Defensive scheint weiter Verlass zu sein, und das obwohl gerade in der Innenverteidigung bei den Kickers seit der Winterpause immer wieder Personalnot herrschte. Mit Marius Wegmann konnte der herausragende Abwehrspieler der abgelaufenen Regionalliga-Saison erst knapp vor den Aufstiegsspielen nach Rückenproblemen wieder ins Training einsteigen und wurde am Mittwoch erst in der Schlussphase eingewechselt. Doch dass Wildersinn Mittelfeldspieler Tim Kraus zum Innenverteidiger umgeschult hat, erweist sich immer mehr als Glücksfall. Kraus und Routinier Daniel Hägele bringen, wie Wildersinn feststellte, gegen die flinken Hannoveraner genau das richtige Verteidiger-Profil mit: “Schnell zu sein und eine gewisse Ruhe am Ball zu haben”, darauf komme es an. Und so stand wie so oft in dieser Saison bei den Kickers auch im ersten Aufstiegsspiel wieder die Null. Gegen Würzburg ist es nicht leicht zu treffen.

AUFSTIEGSSPIELE ZUR 3. LIGA

Auf der anderen Seite des Spielfelds haben die Kickers immer noch Ivan Franjic, der mit einem direkten Freistoß am Mittwoch für den Treffer des Abends sorgte. Am Tag vor dem Aufstiegsspiel hatte der abwandernde Mittelfeldmann erfahren, dass er in der kommenden Saison in jedem Fall 3. Liga spielen wird, weil sein zukünftiger Klub SV Wehen Wiesbaden in der Relegation an Regensburg scheiterte. Tags darauf brachte Franjic seine derzeitige Mannschaft einen Schritt näher an Liga drei heran. “Ich habe mit ihm am Morgen darüber gesprochen, wie es ihm mit dem Wiesbadener Abstieg geht. Er hat geantwortet, dass er noch immer voll und ganz bei den Kickers ist. Das hat er eindrucksvoll bewiesen”, so Wildersinn.

Franjic selbst hat indes vor der erwarteten Kulisse von schätzungsweise um die 20.000 Zuschauer in Hannover keine Bange: “Wie die Mannschaft gekämpft hat, wie jeder für jeden gelaufen ist, das stimmt einen positiv ein auf Sonntag. Wenn wir unser Spiel durchbringen, wenn wieder jeder für jeden läuft, dann entscheiden wir, wie das Spiel endet.” Das Tor vom Mittwoch soll noch nicht sein Abschiedsgeschenk gewesen sein: “Ich hoffe, mein Abschiedsgeschenk für Würzburg wird der Aufstieg.”

Frank Kranewitter