Auf den Spuren Nagelsmanns: TSG-“Ausnahmejahrgang” peilt Historisches an

Auf den Spuren Nagelsmanns: TSG-“Ausnahmejahrgang” peilt Historisches an

Die TSG Hoffenheim peilt am Donnerstag den zweiten deutschen Meistertitel im U-19-Jahrgang an. Dem Kraichgauer “Ausnahmejahrgang” bietet sich eine historische Chance.

Deutscher Meister mit der TSG? Was Julian Nagelsmann (li.) schon schaffte, wollen die Hoffenheim-Talente am Donnerstag nachmachen.

Deutscher Meister mit der TSG? Was Julian Nagelsmann (li.) schon schaffte, wollen die Hoffenheim-Talente am Donnerstag nachmachen.

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Der Respekt beim Finalgegner ist riesig. “Die TSG Hoffenheim verfügt über einen Ausnahmejahrgang”, erklärte BVB-Coach Mike Tullberg im Interview bei dfb.de vor dem Endspiel am Donnerstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Für den Dortmunder Trainer, der bereits sein drittes U-19-Endspiel in Folge bestreitet, sind die Kraichgauer “klarer Favorit”.

Die TSG spielt tatsächlich eine beeindruckende Saison. Exemplarisch dafür stehen die beiden Halbfinals gegen Borussia Mönchengladbach: Durch ein 6:2 sowie ein 4:0 gegen die Fohlen stürmte die TSG ins Endspiel. Dazu gewann die Mannschaft von Trainer Tobias Nubbemeyer am vergangenen Freitag den DFB-Pokal der Junioren (3:2 nach Verlängerung gegen Freiburg).

Den einzigen Meistertitel gewann Hoffenheim in dieser Altersklasse bis dato im Jahr 2014: Ein gewisser Julian Nagelsmann demontierte mit seinen TSG-Junioren im Finale Hannover 96 mit 5:0. Holen die Hoffenheimer nun ihren zweiten Titel, würden sie automatisch Geschichte schreiben.

Denn: Nie wurde ein A-Junioren-Team Double-Sieger. Fünfmal hatte ein Klub bislang die theoretische Möglichkeit, doch der VfB Stuttgart (2002 und 2019), Bayer Leverkusen (2003) und Borussia Dortmund (2009 und 2022) scheiterten bei diesem Vorhaben.

BVB will mit dem VfB gleichziehen – Nubbemeyer optimistisch

Die Erfahrung spricht für den BVB, der bereits sein zwölftes A-Junioren-Finale bestreitet und bei einem Triumph mit Rekordsieger Stuttgart (10 Titel) gleichziehen würde. Die aktuelle Form und ein Ergebnis der jüngeren Vergangenheit machen der TSG Mut: Am 2. September 2023 zerlegte Hoffenheim den BVB in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 6:0 – ein Resultat, das bis heute nachwirkt.

“Die Jungs haben sehr viel Energie auf den Platz gebracht und sind in einem guten Modus”, erklärte Nubbemeyer nach dem Hoffenheimer Abschlusstraining.

Auf ein Auswärtsspiel im klassischen Sinne brauchte er sein Team im Vorfeld nicht vorbereiten: Im Endspiel genießt zwar West-Meister Borussia Dortmund Heimrecht, muss allerdings mit dem Stadion Niederrhein in Oberhausen vorlieb nehmen, da die eigentliche Heimspielstätte, das Stadion Rote Erde, aufgrund von EM-bedingten Umbauarbeiten nicht zur Verfügung steht.

Über 4000 Zuschauer werden vor Ort erwartet, mehrheitlich werden sie schwarz-gelbe Trikots tragen. Nur eine Extra-Motivation, die die TSG-Talente gar nicht bräuchten?