Wiesbaden setzt auf den Heimvorteil, das Jahn-Glas ist “dreiviertel voll”

Wiesbaden setzt auf den Heimvorteil, das Jahn-Glas ist “dreiviertel voll”

Nach einem 2:2 im Hinspiel ist vor dem Relegations-Rückspiel der 2. Bundesliga zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Jahn Regensburg noch alles offen. Beide Trainer gehen mit einem guten Gefühl in die Partie am Dienstagabend.

Gut gelaunt vor dem Rückspiel: Wiesbaden-Coach Nils Döring (re.) und Regensburgs Trainer Joe Enochs.

Gut gelaunt vor dem Rückspiel: Wiesbaden-Coach Nils Döring (re.) und Regensburgs Trainer Joe Enochs.

IMAGO/Zink

Der SV Wehen Wiesbaden darf sich im Rückspiel der Zweitliga-Relegation über einen Rückkehrer freuen: Interimstrainer Nils Döring hat seine Sperre im Hinspiel abgesessen und darf am Dienstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder an der Seitenlinie stehen. Dann geht es für den SVWW darum, den Klassenerhalt gegen den SSV Jahn Regensburg zu sichern.

Beim Jahn drehte der SV Wehen Wiesbaden nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang die Partie, musste in der Schlussphase aber doch noch das 2:2 hinnehmen. Nils Döring sprach vor dem Rückspiel trotz des verpassten Sieges von einer “guten Ausgangslage” für sein Team. Im zweiten Aufeinandertreffen müsse seine Mannschaft “die Leistung aus der zweiten Halbzeit abrufen und alles in die Waagschale werfen”.

Joker aus dem Hinspiel haben “gute Argumente geliefert”

Die deutlich verbesserte zweite Hälfte könnte auch personelle Veränderungen mit sich bringen, schließlich wechselten die Wiesbadener im Hinspiel bereits zur Pause dreifach. “Klar ist, dass die Jungs, die eingewechselt wurden, gute Argumente geliefert haben”, resümierte Döring, der sich allerdings noch nicht in die Karten schauen ließ.

Relegation zur 2. Bundesliga

Neben der zweiten Halbzeit stimmt Döring auch der Heimvorteil zuversichtlich. “Wir haben hier gegen Top-Mannschaften gespielt wie St. Pauli und Kiel und wir haben sie daheim am Rande von Punktverlusten und Niederlagen gehabt.” Gegen St. Pauli gab es ein 1:2, gegen Kiel ein 0:1. “Man hat die ganze Saison über gesehen, dass wir bei unseren Heimspielen eine tolle und große Unterstützung der Fans genießen durften. Das wird natürlich auch am Dienstag ein ganz entscheidender Faktor sein, dass unsere Fans uns ab der ersten Minute pushen”, ist der Coach überzeugt, der mit seiner Mannschaft “mit Leistung vorangehen und das Publikum mitnehmen” will. 11.008 Zuschauer werden dabei sein, das Spiel ist ausverkauft.

Regensburg mit Mut und dennoch “etwas abwartender”

Auch sein Gegenüber Joe Enochs geht mit großem Optimismus in der Rückspiel. “Was uns Mut macht, ist, dass wir zwei überragende Tore herausgespielt haben, dass wir viele Standardsituationen hatten, wo wir ein Tor hätten machen können und dass wir die Standardsituationen von ihnen sehr gut verteidigt haben”, erklärte der Jahn-Coach, der wie schon im Hinspiel mit seinem Team “etwas abwartender als in der Liga” agieren will. “Wir wollen diese Momente suchen, in denen wir Angriffspressing spielen können, aber letztendlich gilt es für uns, aus dem Mittelfeldpressing heraus konzentriert zu spielen und sie, sobald sie in unsere Zone kommen, zu attackieren.”

Die allgemeine Gefühlslage in Regensburg sei nach dem 2:2 “sehr positiv”, wie Enochs beschrieb. “Die Stimmung im Training war sehr ordentlich, deswegen glaube ich, dass das Glas nicht nur halb voll sondern dreiviertel voll ist.” Gleichzeitig sei auch klar, “dass es ein schwieriges Spiel wird” und, “dass der Gegner favorisiert ist”. Doch Enochs unterstrich: “Wir glauben an uns.”

Déjà-vu für Saller?

Der US-Amerikaner darf im Rückspiel auch wieder auf den zuletzt gelbgesperrten Benedikt Saller setzen. “Ich bin froh, dass er wieder da ist. Seine Erfahrung, gerade aus der Relegation, tut der Mannschaft extrem gut”, betonte der Coach, der in dem 31-jährigen Rechtsverteidiger “definitiv eine Alternative für die erste Elf” sieht. Im Hinspiel hatte Robin Ziegele den Mann ersetzt, der bereits 2017 mit dem Jahn in der Zweitliga-Relegation gegen den TSV 1860 München den Aufstieg feierte. Auch damals setzte sich Regensburg nach einem Unentschieden zuhause (1:1) im Rückspiel auswärts durch (2:0). Zumindest beim Jahn hofft man am Dienstagabend auf einen ähnlichen Ausgang.