“Euphorie ist deplatziert”: Thioune mahnt zu Klarheit

“Euphorie ist deplatziert”: Thioune mahnt zu Klarheit

Nach dem 3:0-Hinspielsieg in Bochum steht Fortuna Düsseldorf mit einem Bein in der Bundesliga. Daniel Thioune will sich die Ausgangsposition nicht zu Kopf steigen lassen.

Voller Fokus: Daniel Thioune will den Bundesligaaufstieg seriös eintüten.

Voller Fokus: Daniel Thioune will den Bundesligaaufstieg seriös eintüten.

IMAGO/kolbert-press

Vier Jahre nach dem letzten Bundesligaabstieg steht Fortuna Düsseldorf wieder an der Schwelle zum Oberhaus. Nicht weniger als einen Drei-Tore-Vorsprung nimmt die Mannschaft von Daniel Thioune mit ins Relegations-Rückspiel am Montagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker), vor dem auch der stets um sachliche Klarheit bemühte Coach zugeben muss: “Euphorie ist nach so einem Ergebnis normal.”

Thiounes Kreis bleibt klar

Thioune wäre aber nicht Thioune, wenn er seine Erkenntnis nicht postwendend mit einem entscheidenden Nachtrag versehen würde. Weshalb er auf der Pressekonferenz vor dem entscheidenden zweiten Duell mit dem VfL Bochum direkt anhängt: “Die Euphorie kommt im äußeren Kreis auf. Der innere Kreis ist klar.” Dies habe man auch nach dem 3:0 am Donnerstagabend gesehen. “Beeindruckend war, dass die Mannschaft nach dem Spiel fokussiert war”, lobt Thoiune, “so habe ich sie auch in den letzten beiden Tagen wahrgenommen.”

Der 49-Jährige selbst scheint ob des nahenden Aufstiegs ohnehin nichts von seiner aufgeräumten Art eingebüßt zu haben. “Euphorie ist deplatziert und gar kein Begleiter von uns”, beschwört Thioune – und will diese Haltung vorleben. Am Freitag habe er sich nach kurzer Nacht und etwas Sport direkt an die Aufarbeitung des Hinspiels gemacht und betont: “Es gab auch Situationen, die schlechter für uns hätten ausfallen können.” Daher sei er umgehend wieder  “in Lösungen unterwegs” gewesen – auch, weil “wir nicht unbedingt das bekommen haben, was wir erwartet haben”.

Gemeint ist damit die taktische Herangehensweise von Bochums Trainer Heiko Butscher. Dieser habe sein Gegenüber mit einer “pendelnden Dreierkette” und dem daraus resultierenden Überladen des Zentrums durchaus überrascht. Eine im Ergebnis letztlich nicht sichtbare Maßnahme, die bei Thioune dennoch nachwirkt: “Das wird die größte Herausforderung sein: Dass wir nicht das bekommen, was wir erwarten, sondern was der Kollege Butscher sich ausdenkt.” Daher gelte es, “Spieler auf dem Platz zu haben, die auf taktische Anweisungen reagieren können”.

Fortuna setzt auf Konstanz – Gavory fällt aus

Konkret könnte sich hinter Thiounes Ziel die identische Formation des furiosen Auswärtssiegs anne Castroper verstecken. “Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es dieselbe Elf ist, weil sie viel richtig gemacht hat”, deutet Thioune an, behält sich spontane Änderungen jedoch vor: “Es gilt ein paar Stunden abzuwarten, wie die Einzelnen sich regeneriert haben. Vielleicht macht es auch Sinn, dass jemand von der Bank startet.”

Definitiv nicht mit dabei sein wird Außenverteidiger Nicolas Gavory. Der Franzose verletzte sich beim Aufwärmen im Ruhrgebiet und zog sich einen “Muskelfaserriss in der Wade” zu, wie sein Trainer verrät. Die Spielzeit ist für den Linksfuß somit beendet, er wird “nach der Sommerpause” zurückerwartet – und darf sich dann womöglich Bundesligist nennen.