Märchenhafter Abschied: Alex Sandro spielt nochmal eine Hauptrolle

Märchenhafter Abschied: Alex Sandro spielt nochmal eine Hauptrolle

Juventus Turin hat einen versöhnlichen Serie-A-Abschluss gefeiert: Beim 2:0 gegen Monza spielte ausgerechnet Alex Sandro nochmal eine Hauptrolle.

Strahlender Brasilianer: Alex Sandro traf bei seinem Abschiedsspiel.

Strahlender Brasilianer: Alex Sandro traf bei seinem Abschiedsspiel.

imago images

Sechs Ligaspiele in Folge ohne Sieg – und wenige Tage nach dem wilden 3:3 gegen Bologna – war Juventus zum Serie-A-Ausklang zu Hause gegen Monza gefordert. Beim haushohen Favoriten sollte es ein besonderer Abend werden, weil Alex Sandro nach über 300 Pflichtspielen und neun Jahren für die Bianconeri seinen letzten Auftritt im Juve-Trikot erlebte. Krönen durfte ihn der Brasilianer selbst.

Doch der Reihe nach: Bei den Hausherren feierte Fagioli, auch in den vorläufigen italienischen EM-Kader berufen, nach siebenmonatiger Sperre wegen eines Wettskandals sein Startelf-Comeback. Und der 23-jährige Mittelfeld-Antreiber sollte die erste dicke Chance in einer ausgeglichenen Anfangsphase verzeichnen – sein Kracher vor dem Strafraum klatschte nur an die Latte.

Immer wieder wirbelt Chiesa

Nach rund 25 Minuten nahm Juve dann so richtig Fahrt auf. Sekunden nachdem Izza vor der Linie gerettet hatte, düpierte Chiesa Gegenspieler d’Ambrosio per Tunnel und schoss zur Führung ins kurze Eck ein (26.). Zwei Minuten später wurde es eine Szene, die den Ausdruck “ausgerechnet” verdient: Fagioli zog eine Ecke von rechts mit Wucht und Schnitt an den ersten Pfosten, wo tatsächlich Alex Sandro per Kopf ins kurze Eck traf. Sein erster Serie-A-Treffer in dieser Saison sollte sogleich sein letzter für die Bianconeri werden.

Mit dem Seitenwechsel bekam bei Juve auch noch Ersatzkeeper Pinsoglio ein paar Einsatzminuten. Monza kam engagiert aus der Kabine, doch eben jener Juventus-Schlussmann rettete gegen Birindelli reaktionsschnell auf der Linie (52.). Im Gegenzug fiel beinahe das 3:0, doch Chiesas Schlenzer krachte nur an den Außenpfosten (53.).

Chiesa war es dann auch, der von Fagioli perfekt in Szene gesetzt wurde – diesmal aber rettete Monza-Schlussmann Sorrentino mit höchstem Risiko (61.). In der letzten halben Stunde war vor allem die 74. Minute eine hochemotionale: Nicht weil Tiago Djalo zum Juve-Debüt kam, sondern Alex Sandro zu seinem verdienten Abschied.

Ehrenrunden vor Abpfiff

Es gab Standing Ovations, sämtliche Mitspieler kamen für Umarmungen, bei Alex Sandro kullerten die Tränen. Nach der Auswechslung drehte der Linksfuß Ehrenrunden entlang der Bande und klatschte mit vielen Fans ab. Nach Abpfiff – es blieb beim verdienten 2:0 – präsentierte Alex Sandro die Coppa-Italia-Trophäe stolz den Fans.

Der märchenhafte Abschied – Alex Sandro wird bereits mit brasilianischen Klubs in Verbindung gebracht – hievt Juve vorerst auf Rang 3. Atalanta (fünf Punkte weniger) könnte mit zwei Siegen im Saisonfinale noch vorbeiziehen.