Guardiola: “Ich bin einem Abgang näher als einem Verbleib”

Guardiola: “Ich bin einem Abgang näher als einem Verbleib”

Pep Guardiola hat mit Manchester City das geschafft, was noch keinem Team in der Premier League gelungen ist. Nach dem vierten Meistertitel in Folge dachte der Katalane auch laut über seinen Abschied im nächsten Sommer nach.

Schon wieder Premier-League-Champion: Manchester Citys Erfolgstrainer Pep Guardiola.

Schon wieder Premier-League-Champion: Manchester Citys Erfolgstrainer Pep Guardiola.

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Nach Abpfiff schwebte Pep Guardiola auf Wolke sieben. Der Katalane, strahlte, winkte wild gestikulierend mit den Armen, nahm auf dem Rasen einen tiefen Schluck aus einer Bierflasche. Es war offensichtlich, wie viel auch von seinen Schultern abgefallen war nach dem vierten Meistertitel in Serie – ein historischer Triumph.

Für Guardiola bedeutete es gar den sechsten Premier-League-Titel in sieben Jahren. Unterbrochen wurde diese Serie 2020 nur von Dauerrivale Jürgen Klopp, dessen hochemotionaler Abschied am Sonntag über die Bühne ging. “Ich werde ihn sehr vermissen”, gestand Guardiola offen ein: “Jürgen hat eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben gespielt.”

Der Respekt füreinander sei “enorm”. Guardiola nannte Klopp nach dem titelbringenden 3:1 gegen West Ham einen der “großen Gegner in meinem Leben”. Doch wie unzählige Gegner in seinem Leben, Guardiola hatte in der Saison 2023/24 auch mal wieder den Stuttgarter besiegt.

Ich hätte gesagt: Du bist verrückt – das gibt es nicht.

Pep Guardiola

In der Stunde des Triumphs dachte Guardiola dann sogar laut über seinen Abschied nach Vertragsende im Sommer 2025 nach. “Die Realität ist, dass ich nach acht Jahren einem Abgang näher als einem Verbleib bin”, erklärte der Teammanager der Citizens. Der 53-Jährige habe “mit dem Verein gesprochen. Mein Gefühl ist, dass ich jetzt bleiben möchte. Ich werde nächste Saison bleiben und während der Saison werden wir reden.”

Mit dem Triple in der Vorsaison hatte Guardiola seine Zeit in Manchester bereits vorläufig gekrönt. Was soll da noch kommen? Diese Frage wird sich der ehrgeizige Erfolgstrainer auch stellen. “Als ich hierher kam, hätte mir da jemand gesagt, dass ich in sieben Spielzeiten sechs Meisterschaften gewinnen würde, ich hätte gesagt: Du bist verrückt – das gibt es nicht.” Doch gibt es. Unter Guardiola.

Guardiola: “Früher war es Liverpool, jetzt ist es Arsenal”

Der einstige Trainer des FC Bayern dachte nach dem nächsten großen Wurf an den abermals enttäuschten Verfolger Arsenal und seinen Freund Mikel Arteta. “Früher war es Liverpool, das uns an unsere Grenzen gebracht hat, und jetzt ist es Arsenal”, so Guardiola: “Sie treiben uns an, unser Bestes zu geben.”

Der 17. Titel soll aber nicht Guardiolas letzter in dieser Saison gewesen sein. Im FA-Cup-Finale am Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Stadtrivale Manchester United soll Nummer 18 her. Auch der FC Chelsea und Newcastle United werden dann den ManCity-Schal um den Hals tragen.