“Wie in Trance”: FCI-Trainerin Wittmann feiert historisches Debüt

“Wie in Trance”: FCI-Trainerin Wittmann feiert historisches Debüt

Das Debüt von Interimstrainerin Sabrina Wittmann beim FC Ingolstadt ist letztendlich doch geglückt. Der Lucky Punch gegen Mannheim sorgte für tolle Jubelbilder – die die 32-Jährige eigentlich gar nicht sehen wollte.

Emotionen pur: Sabrina Wittmann jubelt nach dem späten Ausgleich gegen Mannheim.

Emotionen pur: Sabrina Wittmann jubelt nach dem späten Ausgleich gegen Mannheim.

picture alliance/dpa

Akribisch und mit vollem Einsatz coachte Sabrina Wittmann ihre Spieler am Sonntagabend, drei Tage nachdem sie als Interimstrainerin und Nachfolgerin von Michael Köllner beim FC Ingolstadt vorgestellt worden war.

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Im Debütspiel gegen Waldhof Mannheim suchte die gebürtige Ingolstädterin häufig das Gespräch mit ihren Spielern, die der ersten Cheftrainerin im deutschen Männer-Profifußball schließlich doch noch einen gelungenen Einstand bescherten.

Ingolstadt lässt nach starkem Beginn nach

“Wir haben ganz vieles schon umgesetzt von dem, was wir jetzt drei Tage lang trainiert hatten und ich glaube, das macht auf jeden Fall auch Freude auf mehr”, bilanzierte die 32-Jährige nach dem Schlusspfiff am MagentaSport-Mikrofon. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass ihr Team nach vielversprechendem Beginn zwischenzeitlich “ein bisschen den Faden verloren” hatte und die nötige “Durchschlagskraft” vermissen ließ.

Der Spielverlauf glich aus Ingolstädter Sicht einer Achterbahnfahrt. Auf den guten Start folgte ein Leistungsabfall, der in Kennedy Okpalas Treffer kurz nach dem Wiederanpfiff seinen Tiefpunkt fand. Malte Karbsteins Notbremse in der 75. Minute, die Wittmann nicht nur “im Spiel”, sondern auch nach Betrachtung der Zeitlupenbilder als eine solche wahrgenommen hatte, setzte derweil in der Schlussphase neue Kräfte bei den Gastgebern frei.

Ich glaube man hat gesehen, dass es sehr emotional war.

Sabrina Wittmann (32)

Dass in Sebastian Grönning schließlich ausgerechnet einer der fünf Wittmann-Joker für den Lucky Punch in der fünften Minute der Nachspielzeit gesorgt hatte, passte – zumindest aus FCI-Sicht – letztendlich zum historischen Debüt der Trainerin.

“Wie in Trance” habe sich die 32-Jährige unmittelbar nach dem späten Ausgleichstreffer gefühlt, die Emotionen an der Trainerbank kannten nahezu keine Grenzen. Wittmann selbst, die das Videomaterial schließlich doch noch zu Gesicht bekam, wollte die Jubelbilder ursprünglich “gar nicht sehen. Aber ich glaube man hat gesehen, dass es sehr emotional war.”

Wittmann will “einfach das Hier und Jetzt mitnehmen”

Nach diesem “unfassbar schönen Moment”, der aus Sicht der Ingolstädter Interimstrainerin “in Summe dann auch verdient war”, stellt sich beinahe selbstredend die Frage, ob aus der Übergangslösung denn nicht sogar eine dauerhafte Zusammenarbeit entstehen könnte.

Die Schanzer-Verantwortlichen um Sportdirektor Ivica Grlic sind jedenfalls “für alles offen”, werden aber selbstverständlich die kommenden Wochen abwarten. Auch Sabrina Wittmann denke derzeit nicht daran, wie der Stand in vier Wochen aussehen könnte, sondern will “jetzt gerne einfach das Hier und Jetzt mitnehmen.”

Ob aus dem “totalen Bonus”, wie die Trainerin ihre aktuelle Aufgabe beschreibt, nach Saisonende dann vielleicht sogar noch mehr wird, bleibt abzuwarten. In der Liga bekommen es Wittmann und ihre Schanzer noch mit Lübeck (H) und Sandhausen (A) zu tun, ehe die 32-Jährige im Landespokal-Finale bei den Würzburger Kickers (25. Mai) dann vielleicht sogar ihren ersten Pokal in die Höhe strecken kann.