Schick vor Rückkehr nach Rom: “Alle wollen die Revanche”

Schick vor Rückkehr nach Rom: “Alle wollen die Revanche”

Mit Bayer kehrt Patrik Schick zu seinem Ex-Klub AS Rom zurück. Anders als im Vorjahr, als Schick zum Zuschauen verurteilt war, möchte Bayers Mister Europa League bei der Neuauflage des Halbfinales wichtig werden und ist heiß auf die Revanche.

Freut sich über seine Rückkehr nach Rom: Patrik Schick.

Freut sich über seine Rückkehr nach Rom: Patrik Schick.

IMAGO/ZUMA Press

Aus Rom berichtet Stephan von Nocks

Das Duell im Vorjahr mit der Roma und das bittere Ausscheiden erlebte Patrik Schick wegen Adduktorenproblemen nur als Zuschauer. Bayer gelang es in zwei Partien nicht, einen Treffer zu erzielen, schied nach dem 0:1 in Rom mit einem 0:0 in Leverkusen aus gegen destruktive und auf Zeit spielende Römer. Ein Stachel, der noch tief sitzt.

“Wie wir gespielt haben, besonders im Rückspiel, hätte wir es verdient gehabt weiterzukommen. Wir erinnern uns alle an die Art und Weise, wie sie gespielt haben”, erklärt der Mittelstürmer, “jetzt wollen alle die Revanche.”

Dazu möchte der Linksfuß seinen Teil beitragen, der Leverkusens Europa-League-Spezialist ist: Nach seinem Comeback im Oktober kam der tschechische Nationalstürmer in sieben Partien international zum Einsatz, erzielte dabei bemerkenswerte fünf Treffer.

Bei den dramatischen Achtelfinal-Duellen mit Qarabag Agdam zeichnete er sogar fast alleine für das Leverkusener Weiterkommen mit drei (!) Treffern in den beiden Nachspielzeiten verantwortlich. In Baku traf er zum späten 2:2, in der BayArena bewahrte sein Doppelpack nach der 90. Minute Leverkusen beim 3:2-Sieg vor dem drohenden Aus.

Rückkehr an die alte Wirkungsstätte

Jetzt kehrt der Stürmer, der 2020 aus der Ewigen Stadt nach Leverkusen wechselte, mit dem neuen Deutschen Meister an seine alte Wirkungsstätte zurück. Schick freut sich, einige alte Teamkollegen zu sehen, aber an seine Zeit bei der Roma hat er sportlich keine so guten Erinnerungen. “Ich war 21 damals und muss sagen, dass ich kein so vollständiger Spieler war. Ich war zu jung und noch nicht reif. Ich habe nicht verstanden, wie man in so einem großen Klub spielt”, erklärte der heute 28-Jährige.

Inzwischen ist er ein gestandener Torjäger, der auch als Joker bestens funktioniert. Vier seiner fünf Europa-League-Treffer in dieser Saison erzielte Schick als Einwechselspieler. Darunter auch seine drei Last-Minute-Tore gegen Qarabag Agdam. Gut möglich, dass Xabi Alonso ihm wieder die Rolle als Joker zuteilt.

Zum einen, weil Sturmtank Victor Boniface mit seiner Robustheit und als Wandspieler besser geeignet ist, um nicht nur, aber besonders in einem Auswärtsspiel Bälle festzumachen. Zum anderen, weil sogar eine Aufstellungsvariante möglich ist, auf die Xabi Alonso in der Rückrunde zwei-, dreimal zurückgriff.

So ließ der spanische Baske beispielsweise im Liga-Gipfel gegen Bayern München statt im 3-4-3 in einem asymetrischen 4-2-2-2-System ohne einen echten Mittelstürmer spielen, setzte dafür lieber auf den Topspeed und die die gegnerische Abwehr brechenden Tiefenläufe von Akteuren wie Amine Adli oder Nathan Tella. Eine Variante, die aber auch mit dem schnellen Boniface oder Schick in Rom denkbar ist.