Darmstädter Präsidium wird “Gründe für den Abstieg gewissenhaft aufarbeiten”

Darmstädter Präsidium wird “Gründe für den Abstieg gewissenhaft aufarbeiten”

Der Abstieg des SV Darmstadt 98 steht fest, nun geht es an die Aufarbeitung. Das Präsidium der Lilien kündigt in einem offenen Brief eine sportliche Gesamtanalyse an, um den “verdienten Abstieg” einzuordnen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Der Zusammenhalt zwischen der Mannschaft und dem Anhang des SV Darmstadt 98 ist trotz des Abstiegs intakt.

Der Zusammenhalt zwischen der Mannschaft und dem Anhang des SV Darmstadt 98 ist trotz des Abstiegs intakt.

IMAGO/Jan Huebner

Nach nur einem Jahr in der Bundesliga geht es für den SV Darmstadt 98 zurück in die 2. Bundesliga. Was sich lange angedeutet hatte, stand durch die Niederlage am Sonntag endgültig fest – und das ausgerechnet bei Mit-Aufsteiger 1. FC Heidenheim (0:1), der gegen Ende einer sorgenfreien Debüt-Saison gar vom Einzug in das europäische Geschäft träumen darf. In einem offenen Brief versucht sich das Darmstädter Präsidium an einer Erklärung für den enttäuschenden Saisonverlauf.

“Wir alle hatten nach der Bundesliga gelechzt und uns auf die Spielzeit gefreut”, heißt es im Schreiben der Lilien. “Natürlich waren sich alle innerhalb sowie außerhalb des Vereins bewusst, dass es eine herausfordernde Bundesliga-Saison wird. Aber das eine ist es, sich darauf einzustellen. Das andere ist es, die Schwere der Aufgabe dann auch am eigenen Leibe zu spüren.”

“Am Ende bleibt jedoch nüchtern festzustellen, dass wir verdient abgestiegen sind”

Zwar habe die Mannschaft sich nie aufgegeben und “kämpferisch zumeist alles in die Waagschale geworfen”, sei trotz langer Sieglos-Serie (22 Spiele zwischen dem 7. und dem 30. Spieltag) intakt geblieben und habe sich “immer wieder aufs Neue berappelt”. “Am Ende bleibt jedoch nüchtern festzustellen, dass wir verdient abgestiegen sind. Anders als in den Vorjahren ist es uns diesmal nicht gelungen, gemessen an unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten überzuperformen. In einen richtigen sportlichen Flow konnten wir leider aus verschiedensten Gründen die gesamte Saison hinweg nicht kommen.”

Das Präsidium kündigt an, im Rahmen einer sportlichen Gesamtanalyse “die Gründe für den Abstieg gewissenhaft intern aufarbeiten” zu wollen. “Wie nach jeder Spielzeit werden wir gemeinsam für uns eruieren, was besser hätte laufen können. Wir haben in dieser Saison definitiv nicht alles richtig gemacht, auch wir im Präsidium gehen selbstkritisch mit uns um.”

“Diese Geschlossenheit und Einigkeit sind ein hohes Gut, das wir uns beibehalten müssen”

Trotz des verständlichen Frusts, der sich angesichts des Saisonverlaufs angestaut hat, bedankt sich das Präsidium bei seinem Anhang, Partnern und Sponsoren: “Der Großteil unseres Anhangs kann die Situation richtig einschätzen und einordnen – so wie nach dem jüngsten Spiel gegen Heidenheim. Und selbst wenn mal etwas verrutscht, wie nach dem Augsburg-Heimspiel, funktioniert die interne Aufarbeitung der Fanszene. Davor können wir nur den Hut ziehen.” Nach dem 0:6 gegen den FCA war die Mannschaft von der Fanszene zur Rede gestellt worden.

“Diese Geschlossenheit und Einigkeit sind ein hohes Gut, welches wir uns beibehalten müssen. Denn auch die kommende Zweitliga-Spielzeit wird herausfordernd. Zunächst wollen wir gemeinsam die Saison sauber zu Ende spielen und noch so viele Punkte wie möglich sammeln. Und dann werden wir mit den richtigen Schlüssen aus der aktuellen Bundesliga-Saison wieder an die insgesamt positive Gesamtentwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen.” Dazu gehört im Übrigen auch, an Trainer Torsten Lieberknecht festzuhalten.