Sabitzer ist der neue Tempomacher des BVB

Sabitzer ist der neue Tempomacher des BVB

Beim 1:4 in Leipzig wurde Marcel Sabitzer schmerzlich vermisst. Gegen Paris Saint-Germain wird der Österreicher in die Startelf von Borussia Dortmund zurückkehren. Für den BVB ist das eine sehr gute Nachricht. Denn Sabitzer ist der neue Tempomacher des Klubs.

Überzeugte zuletzt mit starken Leistungen: Marcel Sabitzer.

Überzeugte zuletzt mit starken Leistungen: Marcel Sabitzer.

IMAGO/Uwe Kraft

“Sabi hat sich echt zum Leader entwickelt, zum Tempomacher, der viele Pressingsignale gibt”, sagte Leipzigs Trainer Marco Rose vor der Partie gegen Borussia Dortmund – und dürfte am Samstag nicht sonderlich traurig gewesen sein, dass eben jener “Sabi”, also der frühere Leipziger und jetzige Dortmunder Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer, im direkten Duell gegeneinander gar nicht auf dem Feld stand.

Denn das Fehlen des Österreichers, der noch an den Folgen eines grippalen Infekts laborierte und deshalb von BVB-Trainer Edin Terzic nicht eingesetzt wurde, spielte RB in die Karten, musste die Borussia dadurch doch ohne den besten Mann der vergangenen Wochen auskommen. Auch wenn das nicht der alleinige Grund war für die 1:4-Niederlage des BVB, eine Rolle spielte Sabitzers Abstinenz ganz sicher. Zumal sein Ersatz Felix Nmecha – nicht zum ersten Mal – komplett enttäuschte.

Sabitzers Gala gegen Atletico

Umso glücklicher ist man in Dortmund, dass Sabitzer bis zum Mittwoch wieder komplett fit sein dürfte. Dann steht das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain an. Es ist das größte Spiel in Dortmund seit dem 29. Mai 2023, als der Klub die Meisterschaft durch ein 2:2 gegen Mainz verspielte. Auf internationaler Ebene liegt ein vergleichbares Duell noch viel weiter zurück: Erstmals seit dem Finaleinzug 2013 und der anschließenden Endspielniederlage gegen den FC Bayern (1:2) steht der BVB wieder in der Königsklasse unter den besten vier Teams. Im Halbfinale damals schalteten die Dortmunder unter der Anleitung von Jürgen Klopp Real Madrid aus. Diesmal soll das klar favorisierte Starensemble aus Paris über den BVB stolpern.

Ob dieses Vorhaben des BVB von Erfolg gekrönt sein wird, das hängt stark auch davon ab, ob Sabitzer seine starke Form der vergangenen Wochen erneut so gewinnbringend auf den Platz bringen kann wie zuletzt. In der Bundesliga brillierte der 30-Jährige beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach mit einem Doppelpack, beim 1:1 gegen Leverkusen bereitete er den Treffer von Niclas Füllkrug vor.

Noch wichtiger war seine Vorstellung beim Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atletico Madrid: Mit einem Tor – zum 4:2-Endstand – sowie zwei Vorlagen war er der überragende Spieler auf dem Feld und ein großer Faktor für den Halbfinaleinzug.

Terzic: “Das hat mit Qualität zu tun”

“Das, was er jetzt gezeigt hat”, schwärmte BVB-Trainer Terzic nach der Partie, “das hat nichts mit Zufall zu tun, sondern mit Qualität.” Dann zählte der 41-Jährige die Eigenschaften auf, die Sabitzer für den BVB so wertvoll machen: “Er ist extrem fleißig im Verteidigen, sorgt immer wieder dafür, dass der Gegner nicht in Ruhe nach vorne spielen kann, geht auf zweite Bälle, erobert und jagt Bälle. Deshalb wird er jetzt hoffentlich nicht nur auf das Tor und die Assists reduziert. Denn er hat ein unglaubliches Spiel gemacht in beide Richtungen.” Gelänge Sabitzer eine ähnliche Leistung gegen Paris, würde das Dortmunds Chancen fraglos deutlich erhöhen.

Neben Sabitzer stehen auch die in Leipzig gesperrt fehlenden Emre Can und Ian Maatsen, den zudem muskuläre Probleme plagten, vor einer Rückkehr in die Startelf. Auch Mats Hummels, am Samstag aufgrund einer Wunde am Schienbein ausgewechselt, ist einsatzbereit.

Matthias Dersch