Matarazzo auf Ursachenforschung

Matarazzo auf Ursachenforschung

Wieder unterliegt die TSG Hoffenheim bei einem Team aus dem Tabellenkeller. Wieder, weil der Gegner, diesmal der VfL Bochum, in den Grundtugenden des Fußballspiels einfach griffiger ist. Pellegrino Matarazzo muss nun dringend Ursachenforschung betreiben.

Woran liegt es, dass die TSG erneut einknickte? Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo muss sich auf Ursachenforschung begeben.

Woran liegt es, dass die TSG erneut einknickte? Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo muss sich auf Ursachenforschung begeben.

IMAGO/pepphoto

Denn sowohl in Mainz (1:4) als auch nun beim 2:3 in Bochum knickten die Kraichgauer ein, weil der Gegner sie regelrecht auffraß. Ob des TSG-Restprogramms mit RB Leipzig (H), Darmstadt 98 (A) und dem FC Bayern (H) ist es dringend notwendig, zumindest gegen die “Lilien”, die gewiss hochgradig kämpferisch agieren werden, um sich vor eigenem Publikum anständig aus der Bundesliga zu verabschieden, nicht wieder einzubrechen. Aus den Duellen mit RB und dem FCB wäre jeder Zähler ohnehin ein Bonuspunkt. Nicht die besten Voraussetzungen, um im Schneckenrennen ums internationale Geschäft den SC Freiburg und den FC Augsburg noch hinter sich zu lassen, zumal mittlerweile von hinten der 1.FC Heidenheim drückt.

Haarsträubend schlechte TSG-Werte

Das Problem für Matarazzo: Ein echtes Muster, warum sich sein Team gegen Mannschaften aus dem letzten Drittel so schwer tut, lässt sich zumindest aus den Daten nicht ablesen. In der Hinrunde siegte die TSG sowohl in Köln als auch bei Union trotz jeweils haarsträubend schlechter Zweikampfquoten von 40,95 und 42,99 Prozent. Durch die Bank auffällig schlecht waren eigentlich nur die Werte bei der Rückrundenpleite in Mainz vor kurzem.

Schlechte Laufstatistiken (109,45 Kilometer, nur 185 Sprints) konnte Matarazzo da seinen Schützlingen vor Augen halten, zudem extrem wenige Pässe ins letzte Drittel (57). In Bochum aber sah das beispielsweise mit 119,14 Kilometern und 237 Sprints schon wieder anders aus – wobei da auch der Spielverlauf mit den zwei Kramaric-Toren noch einmal Antrieb gewesen sein dürfte, während man bei den Nullfünfern schlicht chancenlos war trotz Führung.

Auch Matarazzo bekommt keine Konstanz hin

Der Trainer sprach nach Mainz und vor Bochum davon, im Training die Zügel jeweils angezogen zu haben. Das hat der Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach offensichtlich gutgetan, wenngleich auch da nach starkem Beginn der Schlendrian eingekehrt war. Was die Frage nach Mentalität und Professionalität aufwirft. Fußballerisch kann diese Elf an guten Tagen selbst mit hochambitionierten Teams dieser Liga mithalten – kämpferisch ist das so eine Sache.

Dass Matarazzo keine Konstanz hinbekommt, ist dem Trainer eher nicht anzulasten. Schon Sebastian Hoeneß und André Breitenreiter verzweifelten ein Stück weit daran. Und Alfred Schreuder stolperte am Ende darüber, dass seine durchaus harten Entscheidungen bei manchem Profi nicht gut ankamen und entsprechend nicht von allen im Klub mitgetragen wurden.

Benni Hofmann, Timo Schmidt