Erst entfesselt, dann gezittert: Doppelpacker Stöger führt Bochum zum Sieg

Erst entfesselt, dann gezittert: Doppelpacker Stöger führt Bochum zum Sieg

Der VfL Bochum hat zum Auftakt des 31. Spieltags einen Heimsieg über die TSG Hoffenheim und somit Big Points im Abstiegskampf gefeiert. Stöger traf doppelt, ebenso wie Kramaric.

Kevin Stöger konnte sich nach seinem Doppelpack gegen Hoffenheim feiern lassen.

Kevin Stöger konnte sich nach seinem Doppelpack gegen Hoffenheim feiern lassen.

IMAGO/Treese

Bochum tief im Abstiegskampf, Hoffenheim mit Hoffnungen auf Europa – die Vorzeichen vor dem Freitagabendspiel in der Bundesliga konnten unterschiedlicher nicht sein. VfL-Interimstrainer Heiko Butscher nahm nach der 0:1-Niederlage in Wolfsburg drei Wechsel in der Startelf vor: Ordets verteidigte für Masovic, Wittek ersetzte Asano und Broschinski startete für den gesperrten Osterhage.

Gegen eine im Vergleich zum 4:3-Erfolg über Gladbach personell unveränderte TSG legte Bochum los wie die Feuerwehr, allen voran Hofmann stand früh im Mittelpunkt. Der VfL-Angreifer prüfte Baumann erst per Seitfallzieher (3.), anschließend per Schuss aus der Drehung (4.). Kurz darauf lenkte der TSG-Keeper einen Schuss des Stürmers an die Latte und verhinderte damit frühzeitig den Rückstand (6.).

Bundesliga, 31. Spieltag

Hoffenheim war mit Bochums Intensität anfangs überfordert, Stögers Schuss von der Strafraumgrenze war das nächste Highlight (10.). Anschließend gönnte sich die Partie eine kleine Ruhephase, wodurch die TSG ein wenig durchatmen konnte. Bochum ließ etwas nach und hatte Glück, dass ein Elfmeter für die TSG wegen Abseits zurückgenommen wurde – Hofmann hatte Weghorst im Strafraum gefoult (26.).

Passlack erhöht vor der Pause

Ein Warnschuss für den VfL, der in der Folge wieder mehr investierte und durch Wittek sowie Broschinski zu weiteren Chancen kam (32., 33.). In diese Phase fiel dann auch der verdiente Führungstreffer für die Hausherren, Stöger streichelte einen Freistoß aus 17 Metern traumhaft ins linke obere Eck (34.). Hoffenheim wollte direkt antworten, Drexler verlängerte eine Hereingabe von Kramaric an die Latte (36.). Das war die beste Gäste-Chance in Halbzeit eins, die wegen einiger Unterbrechungen und der VAR-Überprüfung um sechs Minuten verlängert wurde.

Das nutze Bochum, um die Führung auszubauen. Nach einer Flanke von Broschinski verteidigte Kramaric im eigenen Strafraum schwach. Passlack setzte sich durch und traf ins linke Eck (45.+2). Es war eine Halbzeit zum Vergessen für Hoffenheim, Bochum belohnte sich derweil für eine hoch intensive Leistung.

Stöger staubt ab

Zum zweiten Durchgang brachte Pellegrino Matarazzo Stach und Becker ins Spiel, das dennoch weiterhin nur in eine Richtung lief. Bochum arbeitete mit Hochdruck am dritten Treffer, den Baumann aber zunächst mehrfach verhindern konnte. Erst parierte der TSG-Keeper einen Schlenzer von Losilla (50.), dann war er gegen Schlotterbeck und Wittek zur Stelle (53., 55.).

Nach etwas mehr als einer Stunde gelang Bochum aber letztlich der dritte Durchbruch, Stöger staubte nach einem parierten Schuss von Borschinski ab und schnürte seinen Doppelpack (64.). Die Partie schien somit früh entschieden, doch Hoffenheim rappelte sich nochmal auf. Erst konnte Riemann noch gegen den eingewechselten Bebou entschärfen (70.), wenig später war Bochums Keeper bei einem Schuss von Jurasek, den Kramaric abfälschte, chancenlos (73.).

Kramarics überragender Heber

Der VfL zeigte sich kaum geschockt, auch Passlack traf beinahe doppelt, Baumann lenkte dessen Schuss aus der Distanz aber über die Latte (80.). Bochum steuerte auf den ersten Sieg unter Interimstrainer Butscher zu, musste in den letzten Minuten aber plötzlich nochmal zittern, weil Kramaric nach weitem Zuspiel von Grillitsch den Ball perfekt verwertete und über Riemann hinweg zum Anschlusstreffer hob (84.).

Bochum drohte, einmal mehr in dieser Saison einen Sieg zu verspielen, doch Hoffenheims Aufholjagd kam letztlich zu spät. Die Gäste konnten sich keine nennenswerte Chance mehr erspielen. Bochums Big Points im Abstiegskampf waren somit eingetütet, vorübergehend sprang der VfL auf Platz 14. Die TSG verpasste es derweil, im Kampf um Europa vorzulegen.

Am kommenden Wochenende (5. Mai, 15.30 Uhr) steigt in der Hauptstadt der Abstiegskracher, wenn Bochum beim 1. FC Union Berlin zu Gast ist. Die TSG Hoffenheim eröffnet derweil den 32. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Leipzig (20.30 Uhr).