“Vorbild für Einsatz, Leidenschaft und Hingabe”: Schröck verlässt Ingolstadt im Sommer

“Vorbild für Einsatz, Leidenschaft und Hingabe”: Schröck verlässt Ingolstadt im Sommer

Tobias Schröck wird den FC Ingolstadt nach sieben Jahren im Sommer verlassen. Der Innenverteidiger erlebte mit den Schanzern drei dramatische Relegationen.

Stieg in den sieben Jahren bei den Schanzern zum Publikumsliebling auf: Tobias Schröck.

Stieg in den sieben Jahren bei den Schanzern zum Publikumsliebling auf: Tobias Schröck.

IMAGO/Stefan Bösl

Tobias Schröck und der FC Ingolstadt haben sich darauf verständigt, den im Sommer auslaufenden Vertrag des 31-Jährigen nicht mehr zu verlängern. Das gaben die Schanzer am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Damit endet nach sieben Jahren die Zeit von Schröck beim FCI. Wohin es den Innenverteidiger nach Saisonende verschlägt, steht indes noch nicht fest.

Schröck war 2017 aus Würzburg zum damaligen Bundesliga-Absteiger Ingolstadt gewechselt und stieg dort schnell zum Publikumsliebling und Führungsspieler auf. In sieben Jahren kam er, immer wieder zurückgeworfen von langwierigen Verletzungen, auf 127 Spiele in der 2. und 3. Liga und führte die Mannschaft in der Saison 2022/23 als Kapitän auf das Feld.

Dreimal dramatische Relegation

Hinzu kamen außerdem sechs Relegationsspiele, in denen Schröck mit dem FCI die Höhen und Tiefen des Fußballs erlebte: 2019 mussten sich die Schanzer nach einem 4:4 nach Hin- und Rückspiel nur wegen der Auswärtstorregel gegen Wehen Wiesbaden geschlagen geben und stiegen in die 3. Liga ab. 2020 scheiterte der Wiederaufstieg in der Relegation trotz eines Schröck-Tors, als der 1. FC Nürnberg in der Nachspielzeit des Rückspiels noch das 1:3 erzielte und sich auch hier dank der Auswärtstorregel in der 2. Bundesliga hielt.

2021 gelang Ingolstadt schließlich der Aufstieg in Liga 2, erneut über den Umweg Relegation, und auch hier denkbar knapp: Nach einem 3:0-Hinspielsieg gegen den VfL Osnabrück, bei dem Schröck mit dem Führungstor früh die Weichen stellte, zitterten sich die Schanzer mit einem 1:3 im Rückspiel gerade noch in die 2. Bundesliga. Ein Jahr später ging es für die Oberbayern allerdings schon wieder in die 3. Liga runter.

“Ich habe im Zuge der Entscheidungsspiele gegen Wiesbaden, Nürnberg sowie Osnabrück mal mehr, mal weniger großartige Momente erleben dürfen. Gerne denke ich an meine beiden Relegations-Tore gegen den FCN und VfL zurück – leider durften wir am Ende der Nachspielzeit nur einmal jubeln und den anschließenden Zweitliga-Aufstieg feiern”, erinnert sich Schröck an diese Ausnahmemomente.

Schröck wollte Vertrag offenbar verlängern

Den Stellenwert, den der heute 31-Jährige bei den Ingolstädtern erreicht hat, zeigt sich an den Abschiedsworten von FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer: “Mit Tobias Schröck verabschieden wir einen Menschen, ehemaligen Kapitän und Leistungsträger, den man in einem Atemzug mit Namen wie Marvin Matip und Almog Cohen nennen muss. Er war und ist für unsere Fans, unsere Profi- und Nachwuchsspieler sowie all unsere Mitarbeiter stets ein Vorbild für Einsatz, Leidenschaft und Hingabe für unseren Klub.”

Der Spieler blickt mit einem “lachenden und weinenden Auge” zurück: “Ich habe den Verein, die Stadt und das Umfeld schätzen und lieben gelernt. Daher ist es für mich eine riesengroße Ehre gewesen, das Team eine Saison lang als Kapitän aufs Spielfeld geführt zu haben.”

Er selbst hätte gerne noch einmal bei den Schanzern verlängert, wie er zugab, intensive Gespräche hinsichtlich der sportlichen Ausrichtung für die kommende Saison hätten aber ergeben, dass man sich im Sommer trenne. Er und seine Familie würden daher akzeptieren, “dass es für uns nach sieben hoch emotionalen Jahren anderorts weitergehen wird”, so Schröck. “Für weitere persönliche Abschiedsworte wird noch genug Zeit sein. Bis dahin freue ich mich auf die noch ausstehenden Begegnungen und jeden einzelnen Moment in Schwarz-Rot.”