“Sind nicht in der 1. Klasse”: Klare Worte und Hecking-Ansprache für FCN-Profis

“Sind nicht in der 1. Klasse”: Klare Worte und Hecking-Ansprache für FCN-Profis

Der 1. FC Nürnberg steckt in einer Formkrise. Vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC sprach auch Sportvorstand Dieter Hecking zur Mannschaft, während die Trainer draußen warteten. Für Coach Cristian Fiel in der aktuellen Situation “nichts Außergewöhnliches”.

Auf der Suche nach den passenden Worten: Nürnberg-Coach Cristian Fiel (li.) und Sportvorstand Dieter Hecking.

Auf der Suche nach den passenden Worten: Nürnberg-Coach Cristian Fiel (li.) und Sportvorstand Dieter Hecking.

IMAGO/Zink

Es hapert gewaltig beim 1. FC Nürnberg: Fünfmal in Folge blieb die Mannschaft von Cristian Fiel in den vergangenen Wochen sieglos, zuletzt verlor man dreimal in Folge gar zu Null. Vier Spieltage vor Schluss ist Relegationsplatz 16 zwar noch sechs Zähler entfernt, langsam braucht es aber wieder Punkte, wenn es nicht doch noch einmal ungemütlich werden soll.

Entsprechend wurde der Ton unter der Woche rauer. Neben Trainer Cristian Fiel hat sich auch Sportvorstand Dieter Hecking direkt an die Spieler gewendet. “Er hat zur Mannschaft gesprochen, das Trainerteam hat draußen gewartet, bis die Jungs zum Training gekommen sind”, erklärte Fiel. “Keiner ist weinend rausgekommen. Ich glaube, wenn du als Fußballmannschaft in so einer Situation bist, dann hat der Sportvorstand auch mal das Recht, zur Mannschaft zu sprechen. Deswegen ist es für mich nichts Außergewöhnliches.”

Wir sind keine 1. oder 2. Klasse, sondern eine Fußballmannschaft und da gehört es schon dazu, die Wahrheit anzusprechen.

Cristian Fiel

Der Coach selbst sah zwar, dass nicht alles in den vergangenen Wochen schlecht war, weiß aber auch: “Wenn du die Spiele nicht gewinnst, keine Punkte holst, keine Tore schießt, dann interessiert es auch keinen, dass du immer wieder ins letzte Drittel kommst und es immer wieder der entscheidende Pass oder das letzte Duell ist, das du dann nicht für dich entscheidest.”

Entsprechend sei klar: “Wir sind keine 1. oder 2. Klasse, sondern eine Fußballmannschaft und da gehört es schon dazu, die Wahrheit anzusprechen.” Und die sieht bitter aus: 0:4 gegen Kiel, 0:2 auf Schalke und 0:2 gegen Paderborn, so lauteten die Ergebnisse der vergangenen Wochen.

Angst vor Fehlern? “Dann können wir es gleich lassen”

Neben der harmlosen Offensive verschärften auch einige individuelle Fehler die Krise. “Wenn du, um einfach irgendeine Position zu nennen, als Flügel das Eins-gegen-eins vor dir hast und es nicht gewinnst, dann wird es halt schwierig, in gefährliche Räume zu kommen und Tore zu schießen”, erklärte Fiel, betonte andererseits aber auch: “Fehler gehören einfach dazu. Wenn ich mit sieben Spielern rausgehe, die Angst haben, den Ball zu bekommen, dann können wir es gleich lassen.”

Viele dieser Fehler darf sich der Club am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) jedenfalls nicht erlauben. Dann geht es zum Karlsruher SC, einem der formstärksten Teams der Liga. Zuletzt blieb die Elf von Christian Eichner fünfmal in Folge ungeschlagen (3-2-0).

Fünferkette ist “eine Option”

“Sie bringen viele Flanken, sind super in der Box, bringen Größe mit. Wenn wir das so verteidigen, wie wir es teilweise schon gezeigt haben, dann werden wir große Probleme kriegen, das steht außer Frage”, analysierte Fiel den kommenden Gegner. “Wir müssen unsere Box besser verteidigen. Allerdings gehört auch dazu, dass wir früher attackieren, um die Flanken zu verhindern. Wenn der Ball erstmal unterwegs ist, dann ist es manchmal auch nicht so einfach.”

Dabei könne auch eine Fünferkette durchaus eine Option sein. Sicher nicht mit von der Partie ist Christopher Schindler, der sich unter der Woche eine Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog. Außerdem fehlt Jens Castrop bereits zum vierten Mal in dieser Saison gesperrt, diesmal aufgrund seiner zehnten Gelben Karte. James Lawrence macht nach seiner Rücken-OP Fortschritte und nimmt bereits teilintegrativ am Mannschaftstraining teil.