Trotz Feuer unterm Dach: Hasenhüttl setzt auf die Unterstützung der VfL-Fans

Trotz Feuer unterm Dach: Hasenhüttl setzt auf die Unterstützung der VfL-Fans

Trainer Niko Kovac entlassen, Geschäftsführer Marcel Schäfer gefeuert, Restriktionen gegen die eigenen Fans aufgrund von Pyrotechnik: Beim VfL Wolfsburg ist mächtig was los. Mittendrin Trainer Ralph Hasenhüttl, der den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen möchte.

Feuer unterm Dach: Eine Szene aus dem Heimspiel des VfL Wolfsburg im März gegen den VfB Stuttgart.

Feuer unterm Dach: Eine Szene aus dem Heimspiel des VfL Wolfsburg im März gegen den VfB Stuttgart.

Getty Images

Beim VfL Wolfsburg ist mächtig Feuer unterm Dach, im wahren Sinne des Wortes. Auf der einen Seite Teile der Fanszene, die sich mit Plakaten (“Seelenloser Plastikklub”) und Pyrotechnik präsentiert, auf der anderen Seite der Verein, der mit Restriktionen gegen das Abbrennen der Feuerwerkskörper vorgeht.

Künftig sind große Fahnen verboten, ebenso “Materialien zur Verwendung einer Choreografie oder eines Intros”, Fans werden ab sofort bei Heimspielen  vor der Nordkurve in einer neu eingerichteten Materialschleuse kontrolliert. Auch auswärts, und das schon am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Freiburg, sind keine Blockfahnen und Großschwenkfahnen gestattet.

Der Grund, so steht’s in einem Schreiben des VfL: “In dieser Saison gab es leider durch Pyrotechnik verletzte Fans, Beschädigungen von Kleidung sowie vermehrt Beschwerden von VfL-Fans. Zudem liegt der wirtschaftliche Schaden aufgrund von Pyrotechnik aufzuwendenden Strafen in dieser Spielzeit bereits jetzt bei einer hohen sechsstelligen Summe.”

“Die Fans wissen sehr genau, was wir brauchen”

Eine Konfrontation zwischen Klub und Fans inmitten des Abstiegskampfs, der eigentlich einen Schulterschluss erfordert. Funktioniert das trotzdem? Trainer Ralph Hasenhüttl ist davon überzeugt.

Trotz der aktuellen Diskussionen glaubt er, “dass die Fans sehr genau wissen, was wir brauchen, und dass es entscheidend sein wird, dass wir gemeinsam zum Erfolg kommen müssen”. Die Hoffnung des 56-Jährigen: “Wir werden so auftreten, wie wir es von unseren Fans erwarten. Respektvoll, mit vollem Engagement, mit voller gegenseitiger Unterstützung. Nur so funktioniert’s. Wir werden es vorleben und sind überzeugt, dass sie auch nachziehen werden.”

Torwart Casteels steht vor dem Comeback

Schließlich geht es trotz des 1:0-Sieges über den VfL Bochum für die Niedersachsen noch immer um den Klassenerhalt. “Ich habe nicht den Eindruck, dass sich irgendwer zurücklehnt, weil wir gegen Bochum gewonnen haben”, berichtet der Coach von einer intensiven Trainingswoche und hofft auf das Comeback seines Stammtorhüters Koen Casteels, der die vergangenen fünf Spiele wegen einer Schulterverletzung verpasst hat.

Seit dieser Woche trainiert der Belgier wieder mit dem Team, bislang ohne Reaktion der zuvor verletzten Schulter. Hasenhüttl wolle zwar noch “abwarten, ob es bis zum Wochenende reicht”, wenn aber nichts mehr dazwischenkommt, steht Casteels statt Vertreter Pavao Pervan im Kasten. “Pavo hat es gut gemacht, zweimal zu null gespielt”, so der Coach.

“Trotzdem: Wenn Koen fit ist, dann ist er die Nummer eins und will auch zwischen den Pfosten stehen.” Und mit Wolfsburg den nächsten Schritt in Richtung Rettung machen.

Thomas Hiete