Bader: “Wir haben uns in vielen Spielen dämlich angestellt”

Bader: “Wir haben uns in vielen Spielen dämlich angestellt”

Die Gründe für die schwache Saison von Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 sieht Matthias Bader vor allem in der schwachen Abwehrleistung. Dabei geht der 26 Jahre alte Außenbahnspieler mit sich und seiner Mannschaft hart ins Gericht.

Hat sich bei einer Medienrunde zum bisherigen Saisonverlauf geäußert: Matthias Bader.

Hat sich bei einer Medienrunde zum bisherigen Saisonverlauf geäußert: Matthias Bader.

IMAGO/Sven Simon

Matthias Bader gärtnert in seiner Freizeit gerne. Aber die Lilien wollten diese Saison nicht so richtig gedeihen, auch wenn es nach einer langen Dürreperiode zuletzt wieder ein wenig sprießte: Der Sieg am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln war der erste Dreier nach 22 sieglosen Spielen. Nun soll im Heimspiel am Sonntagabend gegen Heidenheim der nächste Erfolg her – auch wenn die Lilien bei Anpfiff der letzten Partie des Spieltags je nach Verlauf des Spieltags bereits vorzeitig abgestiegen sein könnten.

“Das ist auf alle Fälle erstmal die Revanche für das Hinspiel”, sagte Bader am Mittwoch mit Blick auf die 2:3-Hinrunden-Niederlage. “Für Heidenheim war das damals der Wendepunkt zum Guten. Und bei uns hat danach erstmal gar nichts mehr funktioniert.” Dass man vor der Saison immer wieder gehört habe, Vereine wie Heidenheim oder Darmstadt hätten nichts in der Bundesliga zu suchen, kann der 26 Jahre alte Außenbahnspieler überhaupt nicht nachvollziehen. Man habe sich eine gute Tabellenposition verdient und erarbeitet – ebenso wie eine schlechte.

“Teilweise war es einfach Unvermögen”

Dass Mitaufsteiger Heidenheim inzwischen doppelt so viele Punkte wie die Lilien hat und wohl auch kommende Saison in der Bundesliga spielen wird, sieht Bader vor allem in der Abwehrleistung. “Mit unseren geschossenen Toren und der Hälfte der Gegentore würden wir jetzt auch anderswo stehen. Aber wir haben einfach viel zu viele Tore bekommen”, sagte er. Da müssten er und seine Mitspieler sich an die eigene Nase fassen. “Wir uns in vielen Spielen dämlich angestellt”, räumte er offen ein. “Teilweise war es einfach Unvermögen.”

Mit der Kritik machte er vor sich selbst nicht halt. Auch bei ihm sei in der sich dem Ende zuneigenden Saison der Wurm drin gewesen. Er habe wenig Rhythmus gehabt, weil ihn Krankheiten und Verletzungen immer wieder gestoppt hätten. Sieben der bislang 30 Partien verpasste er deswegen. “Und wenn ich auf dem Platz war, habe ich natürlich auch nicht immer das gezeigt, was ich kann und was ich zeigen möchte.”

Inzwischen sieht Bader einen Aufwärtstrend

Als Lehre aus der verkorksten Saison müsse man künftig einen besseren Mix zwischen Offensive und Defensive finden, forderte Bader, dessen Vertrag in Darmstadt noch bis 2025 läuft. “Ich fand, es gab zwei Phasen, die beide nicht so richtig funktioniert haben”, sagte er. In der ersten Phase habe die Mannschaft richtig gut nach vorne gespielt, sei viel Risiko gegangen, habe aber auch viele Gegentore kassiert.

In der zweiten Phase habe man sich mehr aufs Zerstören verlegt. “Das waren teils sehr eklige Spiele, die wahrscheinlich nicht schön anzuschauen waren.” In den vergangenen Spielen gegen Freiburg und Köln sei der Mix dann recht gut gelungen und man habe sich fußballerisch und kämpferisch wieder deutlich besser präsentiert. Und auch er selbst fühle sich nach überwundenem Muskelfaserriss inzwischen wieder so fit, dass es für volle 90 Minuten reiche.

Stephan Köhnlein