So organisiert sich die neue BVB-Spitze

So organisiert sich die neue BVB-Spitze

Borussia Dortmund hat ab dem 1. Mai eine neue Führungsstruktur: Lars Ricken wird neuer Geschäftsführer Sport, Rückkehrer Sven Mislintat wird Technischer Direktor und Sebastian Kehl bleibt Sportdirektor. Wie organisiert sich das Trio künftig?

Wird neuer BVB-Geschäftsführer: Lars Ricken.

Wird neuer BVB-Geschäftsführer: Lars Ricken.

IMAGO/Sven Simon

Die neue Struktur, die ab dem 1. Mai 2024 gilt, ist Neuland für den BVB: Bislang bestand die Geschäftsführung aus drei Mitgliedern, Thomas Treß, Carsten Cramer und Hans-Joachim Watzke. Künftig stößt – bis Watzke 2025 aus dem operativen Geschäft aussteigt – ein viertes Mitglied hinzu: Lars Ricken wird Geschäftsführer Sport und verantwortet fortan den kompletten sportlichen Bereich. Hielt er sich als Direktor des Dortmunder Nachwuchsleistungszentrums aus der breiten Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren meist zurück, tritt er nun vor in die erste Reihe.

Kehls Vertrag soll verlängert werden

Auf seinem bisherigen Posten dagegen bleibt Sebastian Kehl. Dortmunds Sportdirektor hatte sich Hoffnungen gemacht, auf die neue Position in die Geschäftsführung aufzurücken. Dass nicht er, sondern Ricken den Zuschlag erhielt, kann man durchaus als persönliche Niederlage für den Ex-Profi werten, der in seiner Karriere gelernt hat zu kämpfen. Seine Zeit im Klub soll mit der Entscheidung für Ricken nicht enden. Im Gegenteil: Der neue Geschäftsführer Sport soll im Sommer Gespräche mit Kehl über eine Verlängerung seines bis 2025 datierten Vertrags führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gespräche in einer Ausdehnung der Zusammenarbeit enden, ist – Stand heute – hoch.

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Lupfen jetzt, Ricken: Der BVB sortiert seine Führung neu – und der HSV wird wieder zum Dino.

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Künftig soll Kehl sich voll auf die inhaltliche Arbeit rund um die Mannschaft konzentrieren können und an Ricken berichten, der den Klub nach außen vertritt. Kehl wiederum unterstellt ist ab dem 1. Mai Mislintat, der als Technischer Direktor schwerpunktmäßig den Kader des BVB planen und damit auch Kehl entlasten soll. Eine Zusammenarbeit zwischen beiden schien lange Zeit schwer vorstellbar. Doch diese Bedenken sind inzwischen ausgeräumt.

Erster Praxis-Test im Sommer

Die Idee hinter dem neuen Organigramm lautet, die jeweiligen Stärken der unterschiedlichen Akteure noch besser in den Fokus zu rücken, sie an anderen Stellen entlasten, um so ein insgesamt besseres Ergebnis zu erzielen. Ob das Vorhaben gelingt, wird freilich erst der Praxis-Test zeigen. Im Sommer jedenfalls wartet reichlich Arbeit auf die neue Führungsmannschaft: Der Kader soll nach den Erfahrungen aus der laufenden Saison erneut umgebaut werden.

Matthias Dersch