Prömel: “Trotzdem ist es kein cooles Gefühl”

Prömel: “Trotzdem ist es kein cooles Gefühl”

Man könnte meinen, dass in Hoffenheim nach dem 4:3-Spektakel gegen Gladbach eitel Sonnenschein herrscht. Doch das war nicht der Fall, zu sehr drückte ein Problem auf die Stimmung.

Er traf, siegte und übte Kritik: Grischa Prömel.

Er traf, siegte und übte Kritik: Grischa Prömel.

IMAGO/Jan Huebner

Platz sieben könnte in diesem Jahr reich, um in der kommenden Saison international zu spielen – und Platz sieben scheint für die TSG Hoffenheim auch erreichbar, immerhin ist man punktgleich mit dem FC Augsburg, der aber die bessere Tordifferenz hat. Und da liegt der Hund begraben, denn die Kraichgauer haben ein gewichtiges Defensivproblem.

Gegen Gladbach gewann man zwar ein wildes Spiel mit 4:3, doch am Ende waren es eben wieder drei Gegentore, die man schlucken musste. “Für den neutralen Zuschauer oder für die Fans ist das 4:3 wie aus dem Drehbuch”, gab Grischa Prömel nach Abpfiff am Sky-Mikrofon zu und betonte zugleich: “Aber man kann nicht in jedem Spiel vier Tore schießen, um drei Punkte mitzunehmen.”

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In der Tat ist die Abwehr ein Problem in Hoffenheim, das schon 60 Gegentore kassiert hat – nur Schlusslicht Darmstadt ist schlechter (72); Bochum und Gladbach haben ebenfalls 60. “Das ist die Baustelle, die uns unfassbar nervt, wo wir von Woche zu Woche probieren, besser zu werden, aber irgendwie kriegen wir es zurzeit nicht hin”, gab Prömel zu und merkte mit Blick auf den Auftritt gegen die Borussia an, dass man “ein unfassbar gutes Spiel” gemacht habe: “Wir spielen sehr dominant, investieren unglaublich viel, aber kriegen die Gegentore einfach zu leicht. Es ist einfach traurig, dass wir das so aus der Hand gegeben haben.”

Prömels Forderung

“Das zieht sich durch die Saison”, weiß der 29-Jährige und forderte, dass “man besser, abgeklärter und fokussierter” auftreten müsse. Der Mittelfeldmann kritisierte dabei auch einen ganz bestimmten Punkt. “Auch wenn wir gerade am Drücker sind und offensiv viel investieren, kann nicht jeder das Gefühl haben, dass er das entscheidende Tor macht. Es müssen auch ein paar defensiv denkende Spieler auf dem Platz sein, die an die Konterabsicherung denken und vielleicht auch mal ein cleveres Foul ziehen.”

Gerade in hektischen Phasen sei es wichtig, dass “wir Ruhe reinkriegen. Wir dürften uns nicht anstecken lassen, müssen auch mal in Ballbesitzphasen kommen und das Spiel kontrollieren.” Genau das sei in der Schlussphase gegen Gladbach aber nicht der Fall gewesen, vielmehr habe man Glück gehabt, dass man das 4:3 gemacht hat. Der Sieg sei “wahrscheinlich schon verdient, aber trotzdem ist es kein cooles Gefühl”, gab Prömel zu, freute sich zugleich aber auch über den Sieg: “Wir haben drei Punkte und sind erstmal happy.”