“Hatten nicht den Glauben”: Hengen vermisst eine Tugend der FCK-Identität

“Hatten nicht den Glauben”: Hengen vermisst eine Tugend der FCK-Identität

Der Glaube ist ein Teil von Kaiserslauterns Identität. Doch diese Tugend sprach Thomas Hengen der Mannschaft im zweiten Durchgang gegen Wiesbaden ab.

Kritisierte die Spieler mit deutlichen Worten: Thomas Hengen.

Kritisierte die Spieler mit deutlichen Worten: Thomas Hengen.

IMAGO/Werner Schmitt

Steckt Kaiserslautern in einer Zeitschleife fest? Diese Frage könnten sich aktuell wohl einige FCK-Anhänger stellen. Denn wie schon unter anderem gegen Düsseldorf Ende März (1:3) und in der Vorwoche gegen Fürth (1:2) verspielten die Roten Teufel auch am Samstag im Heimspiel gegen Wiesbaden eine 1:0-Halbzeitführung. “Es ist das alte Lied. Wir spielen eine vernünftige erste Halbzeit und sind in der zweiten Halbzeit inaktiv”, wird Julian Krahl von der Rheinpfalz zitiert.

Immerhin holte Lautern anders als in den vorherigen Partien trotz des Leistungsabfalls noch einen Punkt – der zu wenig ist, aber eben auch “besser als keiner” wie Marlon Ritter feststellte. Dass sie nicht einen noch herberen Dämpfer kassierten, lag aus der Sicht von Geschäftsführer Thomas Hengen nur am Gegner. “Zum Glück hat Wiesbaden den ein oder anderen Konter zu schlecht ausgespielt, sonst hätten wir wieder den Knockout bekommen”, so der 49-Jährige.

Mit Hosenscheißer-Fußball kriegst du keine Punkte.

Thomas Hengen

Besonders vermisste er eine Tugend, die den FCK in der Vergangenheit auszeichnete – der Glaube. “Mit Hosenscheißer-Fußball kriegst du keine Punkte. Ich hatte nicht den Glauben, dass wir den Glauben hatten, in der zweiten Halbzeit noch ein Tor zu schießen”, erklärte Hengen.

Friedhelm Funkel widersprach in diesem Punkt seinem Vorgesetzten allerdings und wollte den Spielern nicht ihren Willen absprechen. Vielmehr sei die Leistungssteigerung des Gegners und die Diskrepanz zwischen Trainings- sowie Spielleistung einiger Spieler für einen solchen Abfall verantwortlich. “Bei dem einen oder anderen war deutlich zu erkennen, dass er es im Spiel nicht so gut umsetzen kann wie im Training”, erläuterte Funkel.

Auf wen er damit anspielt, verriet der Coach zwar nicht, kündigte aber Konsequenzen an. Diese sollen im Laufe der Trainingswoche sichtbar werden. Ob die Änderungen greifen, wird sich dann erstmals am kommenden Samstag im Gastspiel bei Spitzenreiter Kiel zeigen (13 Uhr).

Funkels Appell: “Wir werden in der Liga bleiben”

Anschließend stehen unter anderem noch die Heimspiele gegen Magdeburg und Braunschweig auf dem Programm, bei denen der FCK dem großen Druck standhalten muss. Funkel ist sich sicher, dass dies seiner Mannschaft gelingt.

Dies machte der 70-Jährige mit einem flammenden Appell auf der Pressekonferenz deutlich. “Hier ist eine Weltuntergangsstimmung, wenn ich in die Gesichter der Leute gucke. Wir sind aber nicht abgestiegen”, erklärte er und fuhr fort: “Wir werden in der Liga bleiben. Ob durch die Relegation oder direkt. Das ist alles noch möglich und das werden wir auch zeigen.”