Wird Heinevetter zum Spielverderber für sein neues Team?

Wird Heinevetter zum Spielverderber für sein neues Team?

Silvio Heinevetter wird ab der kommenden Saison für den ThSV Eisenach auflaufen. Der Keeper trifft mit dem TVB Stuttgart am Samstag auf seinen zukünftigen Arbeitgeber und könnte dabei ein Zünglein an der Waage sein, in welcher Liga er zukünftig spielt.

Silvio Heinevetter könnte zum Spielverderber werden.

Silvio Heinevetter könnte zum Spielverderber werden.

Ingrid Anderson-Jensen

Es war einer der größten Transfer-News des aktuellen Kalenderjahres. Silvio Heinevetter verlässt den TVB Stuttgart nach zwei Jahren wieder und schließt sich im Sommer dem ThSV Eisenach an. Für den Bundesliga-Aufsteiger war der Transfer ein absoluter Coup.

“Natürlich haben sportliche Beweggründe eine wichtige Rolle gespielt, aber auch die Heimatnähe”, schilderte der Keeper damals im Interview mit handball-world. Aufgewachsen ist der 39-Jährige in Bad Langensalza, rund 40 Minuten entfernt von Eisenach. “Ganz unwichtig ist die Bratwurst nicht”, spielte er auf das lustige Ankündigungsvideo an.

Heinevetter als Matchwinner in Eisenach?

Nun wird er am Samstag ab 19 Uhr seine erste Stippvisite in Eisenach haben. Mit dem TVB reist er in die Werner-Aßmann-Halle, für beide Teams geht es dabei um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Nur zwei Punkte trennt sie derzeit in der Tabelle.

Dabei könnte der Routinier selbst eine entscheidende Rolle spielen. “Für mich gibt es da nichts zu beachten – Silvio Heinevetter ist bis Ende dieser Saison bei uns unter Vertrag und wird alles geben, um die Punkte mit nach Stuttgart zu nehmen”, erklärt TVB-Trainer Michael Schweikardt in der Pressemitteilung der Eisenacher.

Auch sein Gegenüber macht es um seinen Neuzugang wenig Gedanken. “Silvio Heinevetter gehört nächste Saison zu uns. Darüber freuen wir uns alle. Jetzt aber nicht. Ich konzentriere mich auf unsere Torhüter, auf unsere Jungs, die die Kohlen aus dem Feuer holen wollen”, so Misha Kaufmann.

Der TVB-Keeper will selbst auch nichts von dem Thema wissen. “Ich bin Profi genug, um meinen Fokus noch voll auf Stuttgart zu richten. Trotzdem freue ich mich auf das Auswärtsspiel in Eisenach”, erläuterte er.

Sigurdsson verrät Motivationstipp bei Heinevetter

Dabei dürfte er gut gelaunt anreisen. Am vergangenen Wochenende saß er beim Pokal Final Four als Experte auf dem Kommentatoren-Stuhl – und lieferte sich mit seinem Ex-Trainer Dagur Sigurdsson die ein oder andere Stichelei.

Mehr von dem Duo gab es auch in der neusten Ausgabe von “Dagur trifft” bei Dyn. Dabei schilderte der Isländer, wie er Heinevetter in den Griff bekommen hat. “Ich habe für dich aus allem einen Wettbewerb gemacht. Ging es um was, war Heine immer dabei. Das war mein Trick bei dir”, berichtete er mit einem Lächeln.

Er erinnerte sich, dass der junge Heinevetter ihn immer wieder herausgefordert hat, um seine Grenzen zu testen. “Ich habe im Kraftraum mal geschlafen und die anderen Jungs sollten mich warnen, wenn du kommst”, erinnerte sich der Torwart.

Sigurdsson als Wachmacher für Heinevetter

Sechs Jahre lang arbeiteten sie gemeinsam bei den Füchse Berlin, ehe Sigurdssson nur noch die deutsche Nationalmannschaft begleitete. Dabei entschied sich der 51-Jährige 2016, Heinevetter nicht für die EM zu nominieren. “Klar, ich war sauer und überrascht, hab mir gedacht, dem Pisser werde ich es richtig zeigen”, sagte Heinevetter.

Doch diese Nicht-Nominierung hat rückblickend bei ihm einen Schalter umgelegt. “Ich war jung, musste nicht viel machen, denn es ging auch so bergauf. Das war dann der Punkt, an dem ich mich hinterfragt habe und mehr für meinen Körper gemacht habe”, erklärte er und ergänzte, dass “ich vielleicht jetzt nicht mehr Handball spielen würde”.

Im Sommer gewann er dann aber Bronze bei den Olympischen Spielen und war auch in der Folge ein wichtiger Rückhalt bei seinen Teams.