Diskutabler Anschluss und kuriose Karte: Aston Villa jubelt dank Emiliano Martinez

Diskutabler Anschluss und kuriose Karte: Aston Villa jubelt dank Emiliano Martinez

Aston Villa steht zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in einem europäischen Halbfinale. Zum großen Helden wurde Emiliano Martinez, der im Elfmeterschießen dreifach für Aufmerksamkeit sorgte.

LOSC-Keeper Lucas Chevalier muss mit ansehen, wie Gegenüber Emiliano Martinez den entscheiden Elfmeter pariert.

LOSC-Keeper Lucas Chevalier muss mit ansehen, wie Gegenüber Emiliano Martinez den entscheiden Elfmeter pariert.

IMAGO/Shutterstock

Bereits beim 2:1-Sieg im Hinspiel hatte der Schlussmann der Villans seine Klasse mehrfach unter Beweis gestellt und schickte sich eine Woche später im Norden Frankreichs an, endgültig zum Alptraum für die Fans der “Doggen” zu werden. Dabei hatten diese nach genau einer Viertelstunde zunächst einmal jubeln dürfen, als der neu gekommene Yazici zum 1:0 einschoss (15.).

Seltsam lethargische Gäste, die über weite Strecken gar nicht an Fußball interessiert schienen, taten sich extrem schwer, ins Spiel zu finden und verzeichneten erst in 83. Minute ihren ersten Schuss aufs Tor. Zuvor wurde, wenn überhaupt, nur der französische Vertreter gefährlich, für den André nach einem Yazici-Freistoß das 2:0 noch verpasste. “Dibu”, wie der argentinische Keeper der Villans genannt wird, war zur Stelle.

Chevaliers Fauxpas rettet Villa in die Verlängerung

Nach gut einer Stunde durfte der Kapitän Lilles dann aber doch jubeln (67.). Einen Eckball verlängerte er per Hinterkopf unhaltbar ins lange Eck, womit die Hausherren verdientermaßen in der Addition in Führung gingen – und Aston Villa unter Druck setzten. Trotz offensiver Wechsel von Unai Emery kamen diese mit Ausnahme eines Versuchs von Cash aber nicht zu nennenswerten Chancen.

Zumindest nicht, bis sich LOSC-Schlussmann Chevalier in Minute 87 einen folgenschweren Ausrutscher leistete. Vom Ex-Schalker Bentaleb behindert, den Duran leicht in dessen Schlussmann geschoben hatte, ließ er den sichergeglaubten Ball fallen. Cash rauschte im Rückraum heran und donnerte den zweiten Torschuss der Engländer in die Maschen – Verlängerung.

Conference-League-Viertelfinale, Rückspiele

In dieser machte das Eigengewächs der Doggen seinen Fauxpas auf spektakuläre Weise wett. Einen Schlenzer von Bailey abgewehrt, fiel die Kugel Douglas Luiz auf den Kopf, der eigentlich nur noch einnicken musste. Doch Chevalier war blitzschnell wieder auf der Höhe, wuchtete sich vom Boden hoch und lenkte den Abstauber des Brasilianers über die Latte. Die Entscheidung musste daher vom Punkt fallen.

Trotz zweiter Gelber Karte: Emiliano Martinez wird zum Helden

Nachdem Emiliano Martinez den ersten Lille-Elfmeter durch Bentaleb entschärft hatte, staunten einige Fans im Stade Pierre Mauroy dann nicht schlecht: Schiedsrichter Ivan Kruzliak zeigte dem Villa-Schlussmann die Gelbe Karte – seine vermeintlich zweite, nachdem er bereits im ersten Durchgang für Zeitspiel verwarnt worden war.

Da Gelbe Karten jedoch nicht mit ins Elfmeterschießen übernommen werden, verblieb der Weltmeister von 2022 auf dem Platz und wurde zum Matchwinner der Mannen aus Birmingham. Nachdem Chevalier seine Farben mit einer Parade gegen Ex-Leverkusener Bailey im Spiel gehalten hatte, wehrte “Dibu” den finalen Versuch von André ab und sicherte so die insgesamt schmeichelhafte Halbfinalteilnahme.

In der Ligue 1 erwartet Lille am Sonntag die nächste Herausforderung. Racing Straßburg reist aus dem Elsass an die belgische Grenze und gastiert um 15 Uhr bei den Doggen. Aston Villa darf ebenfalls vor heimischem Publikum ran und bekommt es eine Stunde später mit dem AFC Bournemouth zu tun.